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Die Tochter Des Praesidenten

Die Tochter Des Praesidenten

Titel: Die Tochter Des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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1. KAPITEL
    Washington, D.C. Montag, 21. Dezember
    Ein eisiger Windstoß ließ Nick Logan frösteln, als er die zwei Blocks vom Parkplatz zu seinem nächsten Auftrag zurücklegte. Er zog die Schultern ein und eilte weiter, bis er den Wachposten am Osttor erreichte.
    Dort blieb er stehen und warf einen Blick in das Häuschen. “Hoffentlich haben Sie eine Heizung.”
    “Eine der vielen Vergünstigungen bei diesem Job”, erwiderte Ken White, der zur uniformierten Abteilung des Secret Service gehörte, und musterte Nick kurz. “Was tun Sie hier, Logan? Ich dachte, Sie arbeiten beim Vizepräsidenten.”
    “Bis gestern Abend.”
    “Nett, Sie zu sehen”, sagte Ken.
    Nick ging durch das kleine Tor im Zaun, der das Weiße Haus umgab, und schlug den Kragen hoch, um sich vor dem kalten Wind zu schützen, der von -der Pennsylvania Avenue herüberwehte.
    Der winterliche Tag passte zu seiner Stimmung.
    Nachdem er den Präsidentensitz durch den Seiteneingang betreten hatte, zog er den Mantel aus, legte ihn sich über den Arm und ging zu Raum W-16, in dem die Personenschützer des Secret Service auf ihre Einsätze warteten.
    Die meisten der Anwesenden kannte er von anderen Aufträgen.
    Einer der Männer kam auf ihn zu. “Nick Logan? Ich bin Gregory Chambers und leite diese Abteilung. Danke, dass Sie so kurzfristig an Bord kommen konnten.”
    “Das mit Colin Crenshaws Unfall tut mir sehr Leid. Was ist passiert?” Nick folgte dem älteren Kollegen zur Kaffeemaschine.
    “Er hat drüben in Alexandria die Kontrolle über seinen Wagen verloren”, berichtete Chambers, während Logan sich den Becher füllte und sich daran die Hände wärmte. “Ist gegen einen Lichtmast gerast. Muss wohl am Glatteis gelegen haben.” Chambers winkte ihn mit sich. “Sie übernehmen die Schicht von vier bis Mitternacht. Colin war ein guter Mann.
    Wir werden ihn vermissen.”
    Chambers blieb neben einem hoch gewachsenen Afro-Amerikaner stehen, der Nick von Anfang an unauffällig, aber aufmerksam gemustert hatte. “Colin und Ron Stevenson hier waren Partner, also werdet ihr zusammenarbeiten.”
    Nick streckte die Hand aus, und Stevenson schüttelte sie.
    “Bewachen wir den Mann?” fragte Nick und meinte damit den Präsidenten.
    “Nein”, antwortete Ron. “Die Tochter.”
    Na ja, nicht ganz der Kindergarten, aber fast, dachte Nick. Immer noch besser als auf die beiden höchst aktiven Teenager des obersten Chefs aufzupassen.
    Bevor er Ron ausfragen konnte, begann Chambers mit der Dienstbesprechung.
    “Es gab nur einen Vorfall seit der letzten Schicht”, verkündete er in die Runde. “Ein Taxifahrer aus Baltimore hat vor dem Haupttor eine Frau abgesetzt, die unbedingt den Präsidenten sprechen wollte. Die Sache wurde der Polizei übergeben.” Er warf einen kurzen Blick in seine Notizen, sprach weiter und beantwortete Zwischenfragen. Als er fertig war, sah er Nick an.
    “Jetzt bleibt mir nur noch, Nicholas Logan zu begrüßen, der ab jetzt bei uns arbeiten wird.
    Er hat bishe r zum Team des Vizepräsidenten gehört. Davor war er bei der Armee, unter anderem im Nahen Osten während der Golfkrise. Willkommen an Bord, Nick.”
    Einige der Anwesenden nickten ihm zu, andere lächelten. Mit ihnen zusammen würde Nick von sechzehn Uhr bis Mittemacht für die Sicherheit der Präsidentenfamilie sorgen. Danach war eine andere Einheit zuständig, bis sie um acht Uhr morgens abgelöst wurde.

    Nick würde die Freizeit nutzen, um mehr über seinen neuen Schützling zu erfahren. Bisher wusste er nur wenig über die junge Frau, deren Leben man ihm anvertraute.
    Ashley Elizabeth Sullivan, ältestes Kind und einzige Tochter von James Allen Sullivan und seiner Frau Julia Holmes Sullivan, studierte im dritten Jahr in Wellesley, und hatte, so weit Nick wusste, ein recht turbulentes Privatleben.
    Als Leibwächter des Vizepräsidenten hatte Nick sich an einen strikt durchorganisierten Terminplan halten müssen. Jemanden zu bewachen, der nicht zum Washingtoner Politzirkus gehörte, war eine Umstellung. Nicht gerade das, was er sich vorgestellt hatte, als man ihn gestern Abend angerufen hatte.
    Chambers entließ die Gruppe, und Nick drehte sich zu ihm um. “Also, was muss ich wissen?”
    “Das Übliche. Wir machen unseren Job, obwohl Miss Sullivan keinen Zweifel daran lässt, dass wir sie stören.”
    “Lassen Sie mich raten. Eine ungebundene Einundzwanzigjährige legt wenig Wert darauf, von mehreren Männern beobachtet zu werden, die sich für jeden

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