Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0816 - Meister der Gravitation

Titel: 0816 - Meister der Gravitation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auf eine der drei großen Kugeln.
    „Man scheint uns dort zu erwarten", stellte er fest.
    „Richtig", bestätigte Atlan. „Der Leitstrahl endet auf der mittleren Plattform des Gebäudes."
    Bjo warf einen skeptischen Blick auf die gitterähnliche Konstruktion, auf der die Kugel ruhte. Er mußte sich die Möglichkeiten einer Technik ins Gedächtnis rufen, die mit der Manipulation der Schwerkraft arbeitete. Anders war nicht zu erklären, daß die Stützen nicht umknickten und unter der Last der Kugel zusammenbrachen.
    Das Gebäude selbst bestand offensichtlich aus Metall, und wenn man berücksichtigte, was sich alles in seinem Innern befinden mußte, besaß es wahrscheinlich ein beträchtliches Gewicht.
    Bjo, dem das Schweben in einem Antigravschacht an Bord der SOL Schwierigkeiten bereitete, weil es seinen ausgeprägten Gleichgewichtssinn irritierte, betrachtete den Gebäudekomplex mit Unbehagen.
    Was würde ihn und seine beiden Begleiter am Ziel erwarten?
    Wie alle Solgeborenen empfand auch Bjo Breiskoll eine gewisse Scheu davor, sich in der scheinbar endlosen Landschaft einer Planetenoberfläche zu bewegen. Das waren jedoch Gefühle, die man kontrollieren und niederkämpfen konnte. Man konnte sich auch an sie gewöhnen, wenn man lange genug außerhalb der SOL blieb.
    Auf Wassytoir erwarteten ihn jedoch offensichtlich zusätzliche Belastungen, die mit der Gravo-Technik der Varben zusammenhingen. Bjo begann sich zu wappnen. Auf keinen Fall wollte er seine beiden Begleiter durch überängstliche Reaktionen enttäuschen oder beunruhigen. Er mußte einfach mit seinen Problemen allein fertig werden.
    Lautlos schwebte die Space-Jet auf die Plattform zu. Sie hatte sich der großen Kugel bis auf wenige Meter genähert, so daß die Außenhülle des Gebäudes das gesamte Blickfeld einnahm. Bjo konnte keine fensterähnlichen Öffnungen erkennen, lediglich zu jeder Plattform gehörte ein großes Tor, durch die der Verkehr in und aus dem Gebäude geleitet wurde.
    Der Leitstrahl erlosch, aber dir Diskus befand sich jetzt in einem Antigravfeld, in dem er sicher auf die Plattform zuglitt. Dort wimmelte es von Varben. Bjo sah grazile und kleine Geschöpfe darunter, wahrscheinlich Frauen und Kinder. Er atmete unwillkürlich erleichtert auf, als er dieses friedliche Bild sah. „Impulse, Bjo?" fragte Atlan. Bjo brauchte einen Augenblick, um in die Wirklichkeit zurückzufinden, so sehr war er in die Beobachtung der Plattform vertieft gewesen, „Nein", sagte er nervös. „Sie sind telepathisch nicht zu ergründen, wie wir es bereits von Koerlaminth wissen."
    Die Plattform war offenbar von allen varbischen Fahrzeugen geräumt worden, denn der Space-Jet stand die gesamte Landefläche zur Verfügung.
    Atlan, der noch nie ein Freund übergroßer Bescheidenheit gewesen war, landete das Beiboot mitten auf der Plattform. Sofort war der Diskus von Varben umringt.
    Atlan richtete sich im Pilotensitz auf und sah seine beiden Begleiter an.
    „Ich schlage vor, daß wir jetzt aussteigen. Nehmt eure Translatoren. Ich hoffe, daß wir draußen einen Verantwortlichen finden, der uns sagt, was mit Koerlaminth geschehen soll und wie sich unsere Beziehungen entwickeln werden." Seine Worte waren nicht ironisch gemeint, denn vom Innern der Space-Jet aus war nicht zu erkennen, ob sich im Freien auch Varben aufhielten, die kompetent waren, Verhandlungen zuführen.
    Die Arglosigkeit dieser Wesen überraschte Bjo.
    Dachte denn niemand auf Wassytoir an die Möglichkeit, daß die Menschen vielleicht Feinde waren, die nur unter dem Vorwand der Verhandlungsbereitschaft ins Varben-Nest vorgestoßen waren?
    Nach den Informationen, die man von Koerlaminth erhalten hatte, war die Atmosphäre von Wassytoir für Menschen atembar und eine Kurzanalyse mit den Instrumenten der Space-Jet bestätigte das.
    Atlan öffnete die Schleuse und stieg über die ausgefahrene Schleuse als erster auf die Plattform hinab.
    Bjo, der ihm folgte, war erleichtert, als er die fast normale Schwerkraft spürte. Er brauchte also nicht zu befürchten, in völliger Schwerelosigkeit die Orientierung zu verlieren, zumindest vorläufig nicht.
    Kaum, daß die drei Männer auf der Gangway erschienen waren, änderte sich das Verhalten der Varben. Respektvoll oder mißtrauisch zogen sie sich zurück. Nur zwei große, in weite Gewänder gehüllte Männer blieben zurück, um die SOL-Delegation am unteren Ende der Gangway zu erwarten.
    Bjo, der die Varben im Hintergrund nicht aus den Augen ließ, fiel

Weitere Kostenlose Bücher