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0817 - Statthalter des Bösen

Titel: 0817 - Statthalter des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit schmatzenden Geräuschen. Der Sumpf war mindestens fünfhundert Meter breit - und doch hatte sich dort vor wenigen Augenblicken ein höchstens acht Meter breiter Geländestreifen befunden.
    Eine Täuschung?
    Sicher war es eine Täuschung!
    Entschlossen ging ich auf den Sumpf zu, der in Wirklichkeit fester Boden sein mußte. Aber schon nach zwei Schritten versank ich bis zu den Knien im Morast und spürte, wie er an mir zog.
    Ich warf mich zurück, wälzte mich mühsam herum und zog mich aus dem Sumpf, der mich nicht freigeben wollte. Als ich anschließend meine schlammbedeckten Beine musterte, war ich endgültig davon überzeugt, daß der Sumpf Realität war - eine Realität, die töten konnte.
    Ich schaute mich nach dem Varben um. Er stand noch immer da, aber jetzt blickte er in meine Richtung. Etwas mußte ihn aufmerksam gemacht haben. Als er seine Waffe hob, sprang ich auf und suchte erneut Deckung hinter einem der geometrischen Gebilde.
    Keinen Augenblick zu früh.
    Eine sonnenhelle Strahlbahn zuckte herüber und entlud sich an dem Gebilde, das die Form von zwei mit den Oberflächen zusammengefügten Kegelstümpfen besaß.
    Das war zuviel!
    Ich warf mich auf den Boden, kroch zur anderen Seite des Gebildes und feuerte mit dem Paralysator auf den Varben. Er schien jedoch von seinem Instinkt gewarnt zu werden, denn er sprang im letzten Moment zur Seite und verschwand unglaublich flink in der runden Öffnung, die sich in einem auf einer Spitze stehenden großen Würfel befand.
    Ich zögerte nicht, sondern eilte ihm nach, auf die subjektive Unsichtbarkeit vertrauend, die mir die bei den Meisterdieben erworbene Fähigkeit verlieh.
    Mir kam der Verdacht, der Varbe müsse etwas mit der rätselhaften Veränderung der Umwelt zu tun haben. Wenn es so war, dann mußte ich ihn stellen und zwingen, diese Veränderung rückgängig zu machen. Und ich hatte nicht viel Zeit, denn jeden Augenblick konnte Dalaimoc Rorvic in die Drehfalle laufen.
    Bei dem Würfel angekommen, feuerte ich mit dem Paralysator in die Öffnung. Als keine Reaktion erfolgte, kroch ich hinein. Ich konnte nicht viel sehen, da nur wenig Licht von außen hineinfiel. Aber meine Augen gewöhnten sich schnell an die veränderten Lichtverhältnisse.
    Ich kroch durch eine Röhre, die sich schneckenhausartig nach unten wand. Von dem Varben war nichts zu sehen, deshalb beeilte ich mich, denn er sollte mir nicht entkommen.
    Erst als ich ungefähr hundert Meter weit gekrochen war, wurde mir bewußt, daß sich die Umwelt schon wieder verändert haben mußte, denn der Würfel hatte nur eine Kantenlänge von zirka zehn Metern - und von der Öffnung aus, durch die ich in ihn eingedrungen war, ging es sogar nur etwa einen Meter weit bis zur Spitze, die den Boden berührte. Durch die Spitze aber konnte ich nicht gekrochen sein.
    Ich flüsterte eine Verwünschung und kroch schneller - und plötzlich spürte ich, wie sich die Röhre zu einem großen dunklen Raum öffnete ...
     
    8.
     
    Bassytor musterte die Anzeigen der Gravitationswaage.
    Sie spielten immer noch verrückt.
    Was für ein unglaubliches Wesen mußte das sein, das eine derartig verzerrte Mischung von Gravitation und Materie darstellte? fragte er sich. Es schien, als gehörte es einem fremden Universum an, in dem die Proportionen von Materie und Schwerkraft völlig anderen Gesetzen gehorchen als in unserem Universum.
    „Weltverwalter Bassytor!"
    Die Stimme hallte durch den Raum, wurde von dem alles überdeckenden geschwungenen Schild aus Stahl zurückgeworfen und kam als Echo an.
    Bassytor blickte sich suchend um und entdeckte den Ersten Gravitationspfleger Poermonth auf der Oberfläche der varbenkopfförmigen Hyperpositronik. Zwei seiner Helfer standen bei ihm und hatten einen zylinderförmigen Apparat auf eine Kontaktplatte der Hyperpositronik gesetzt.
    „Was gibt es Neues?" rief Bassytor.
    „Ich möchte den Königsbeutel zuschalten", antwortete Poermonth. „Dazu brauche ich aber Ihre Zustimmung."
    „Warten Sie!" rief Bassytor.
    Er fädelte sich mit Hilfe seines Grayitationsbeutels in die Kraftfeldlinien ein, die an der Wand der Hyperpositronik entlang nach oben führten.
    Der Königsbeutel stellte eine unschätzbare Kostbarkeit dar, die nur selten verwendet werden durfte. In ihm ballte sich nämlich der Extrakt aus den Gravitationsbeuteln von Varben, die unzählige Überlichtflüge auf sich genommen hatten, um den Einfluß der fünfdimensionalen Hyperbarie innerhalb des Hyperraums unmittelbar auf ihre

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