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0817 - Statthalter des Bösen

Titel: 0817 - Statthalter des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übergeordnete Aufladung von innen heraus", flüsterte Poermonth.
    Er blickte nach unten.
    „Wie sehen die Anzeigen aus, Daylunth?"
    Niemand antwortete. Als Bassytor ebenfalls nach unten blickte, sah er, daß die vor den Anzeigen versammelten Varben wie erstarrt dastanden.
    „Ich befehle Ihnen, sofort zu antworten!" rief er hinab.
    „Ich bitte um Vergebung, Weltverwalter", antwortete ein Varbe leise. „Aber ich wage nicht auszusprechen, was die Anzeigen andeuten. Es wäre..." Er suchte vergebens nach dem richtigen Wort.
    Bassytor begriff, daß etwas Unerhörtes vorgefallen sein mußte. Er beeilte sich, zu den Anzeigen zu kommen und wäre dabei beinahe abgestürzt.
    Als er unten stand und auf die Anzeige sah, wußte er, warum die anderen Varben nicht zu antworten gewagt hatten.
    Die Quelle der Disharmonie war tatsächlich lokalisiert worden - aber der Punkt auf der Oberfläche von Koriet, an dem sie sich befinden sollte, war identisch mit dem Sitz des Schweren Magiers.
    Bassytor erschrak so sehr darüber, daß er kein Wort hervorbrachte, denn er wußte, daß er nicht darum herumkommen würde, aus der Anzeige einen Schluß zu ziehen - und daß jeder Schluß, egal, wie er ihn formulierte, bewirken konnte, daß er beim Schweren Magier in Ungnade fiel.
     
    *
     
    Ich zögerte, den Raum zu betreten, der vor mir lag. Es war ein großer und dunkler Raum, aber diese Dunkelheit war anders. Sie kam nicht allein vom Fehlen einfallenden Lichtes, sondern wurde von etwas Fremdem und Unheimlichem bewirkt, das dem Raum seinen Stempel aufgeprägt hatte.
    Normalerweise hätten sich meine Augen, da ich ein Marsianer der a-Klasse war, soweit an die Dunkelheit gewöhnen müssen, daß ich wenigstens schemenhafte Konturen erkannte. Aber hier strengte ich sie vergeblich an.
    Diese Dunkelheit war absolut undurchdringlich!
    Ich wußte, daß ich an die Grenze des Herrschaftsbereichs einer finsteren Macht getreten war, einer Macht, die Finsternis verkörperte und ausstrahlte.
    Irgendwo hatte ich etwas Ähnliches empfunden. Ich konnte mich nur nicht erinnern, wo und bei welcher Gelegenheit das gewesen war. Doch ich ahnte, daß sich hinter dem Schweren Magier kein Varbe verbarg, sondern etwas völlig anderes.
    Etwas, das für alles Leben eine existentielle Bedrohung darstellte!
    Normalerweise hätte mich nichts dazu bewegen können, die Grenze dieses Herrschaftsbereichs zu überschreiten. Aber ich dachte an Rorvic und daran, daß er vielleicht ahnungslos in die Drahtfalle geriet, weil ich mich vor etwas fürchtete, das ich nicht einmal sah, sondern nur fühlte.
    Das gab mir den Mut der Verzweiflung, der nötig war, die Grenze zur Finsternis zu überschreiten.
    Entschlossen trat ich einen Schritt vorwärts. Als nichts geschah, ging ich weiter. Nach ungefähr fünfzig Schritten stieß meine vorgesteckte linke Hand gegen eine kühle und glatte Wand. Ich atmete auf, denn die Berührung wirkte in der absoluten Dunkelheit beruhigend.
    Langsam tastete ich mich an der Wand entlang nach links. Als ein scharfes Klicken ertönte, zuckte ich zurück, doch dann spürte ich einen Luftzug und ahnte, daß sich eine Tür geöffnet hatte. Auch dahinter war es dunkel, aber ich entdeckte in unbestimmbarer Entfernung eine punktförmige Lichtquelle.
    Während ich versuchte, mehr zu erkennen, fiel mir ein, daß ich meinen Handscheinwerfer völlig vergessen hatte. Das war für mich ein weiterer Beweis dafür, daß ich mich im Banne einer dunklen Macht befand, denn nur eine vorübergehende Verwirrung meines Geistes konnte bewirkt haben, daß ich das in dieser Umgebung wichtigste Ausrüstungsstück vergessen hatte.
    Ich holte das Versäumnis nach und schaltete ihn ein. Sein Lichtkegel schnitt grell durch die Dunkelheit vor mir und enthüllte einen Korridor, an dessen Ende sich ein Schott befand. Der Lichtpunkt war in der Mitte des Schotts.
    Meine Neugier trieb mich dazu, mich umzudrehen und den Raum auszuleuchten, den ich im Dunkeln durchschritten hatte. Aber der Lichtkegel erlosch sofort, als ich die Lampe in den Raum richtete. Im ersten Moment dachte ich, die Lampe hätte versagt. Ich drehte sie in meine Richtung - und wurde augenblicklich von dem Lichtkegel geblendet.
    Also funktionierte der Handscheinwerfer, nur gab es in dem Raum etwas, das die Finsternis gegen alles verteidigte und keinen Lichtstrahl hereinließ.
    Ich erschauderte und beeilte mich, aus der Nähe dieser grauenhaften Finsternis zu kommen. Als ich das Schott erreichte, sah ich, daß der Lichtpunkt

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