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0817 - Statthalter des Bösen

Titel: 0817 - Statthalter des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zog sofort den richtigen Schluß daraus.
    „Dalaimoc!"
    „Ja, der arme alte Dalaimoc ist es", antwortete der Tibeter. „Ich bin Ihnen mühsam nachgeflogen, um pünktlich eine halbe Stunde nach Ihnen in die Stadt zu kommen - und was finde ich hier?
    Einen tief schlafenden marsianischen Staubwühler, dem es ganz egal ist, ob sein Vorgesetzter durch sein Verhalten in Schwierigkeiten gerät oder nicht."
    „Tut mir leid, Sir", sagte ich. „Ich wollte nicht einschlafen, aber die hohe Schwerkraft des Planeten hat mir arg zugesetzt." Mein Blick fiel auf meinen Armband-Chronographen. Ich stutzte. „Seit meiner Ankunft hier sind fast drei Stunden vergangen", stellte ich fest. „Wenn ich gleich weitergeflogen wäre, hätten Sie niemals eine halbe Stunde nach mir in der Stadt sein können. Wo waren denn Sie so lange, Sir?"
    „Werden Sie nicht impertinent!" herrschte der Tibeter mich an. „Mir fiel unterwegs etwas ein, deshalb landete ich und dachte darüber nach. Das ist schließlich etwas anderes, als einfach einzuschlafen."
    „Worüber dachten Sie denn nach, Sir?" erkundigte ich mich.
    „Das habe ich vergessen", sagte das Scheusal. „Aber das geht Sie auch nichts an. Starten Sie endlich, damit wir in die Stadt kommen!"
    Ich schaltete mein Flugaggregat ein, aber bevor ich abhob, knackste es im Empfangsteil meiner Helmfunkanlage, und eine aufgeregt klingende Stimme rief: „Topper an Rorvic! Wir werden angegriffen! Helfen Sie uns!"
    Es knackste abermals, als Rorvic sich einschaltete.
    „Rorvic an Topper!" sagte er. „Wer greift Sie an - und mit welchen Mitteln?"
    „Eine in allen Farben schillernde Energieblase, die von zahlreichen grell leuchtenden Linien durchzogen ist", antwortete der Solaner. „Sie wird offenbar von dem varbischen Gleitfahrzeug aus gesteuert, das zirka einen Kilometer über uns schwebt. Die Energieblase kommt näher! Wir werden den Paratronschirm einschalten!"
    „Nein!" befahl Rorvic. „Schalten Sie keinerlei Energieschirme ein, Topper! Ich nehme an, die Energieblase ist eine Art Sonde, die ..."
    Im Helmempfänger dröhnte es, dann brach die Verbindung mit hartem Krachen ab. Gleichzeitig schlug dort, wo unser Landeplatz liegen mußte, grelles Licht empor, waberte einige Sekunden lang und sank wieder zusammen. Im nächsten Moment erreichte uns die Schallwelle einer heftigen Explosion.
    „Bei den Eisgöttern von Pokah!" entfuhr es mir, während ich erschauderte. Der Tod der beiden Solaner - und an ihrem Tod konnte es keinen Zweifel geben - erschütterte mich zutiefst.
    „Sie sind selbst schuld", sagte Rorvic. „Ich habe sie schließlich davor gewarnt, die Energieschirme der Space-Jet zu aktivieren. Vermutlich handelte es sich bei der Energieblase tatsächlich nur um eine Sonde, aber die Gravitationstechnik der Varben läßt darauf schließen, daß auch ihre Sonden mit hypergravitationalen Kräften arbeiten. Festen Körpern hätte ein Kontakt nichts geschadet, denn die Sonde wäre wahrscheinlich hindurchgeschwebt, ohne etwas zu beschädigen. Aber wenn in ihrer Nähe ein dimensional übergeordneter Energieschirm aufgebaut wird, dann kann es zu einer Art Umpolung der einen Materieart kommen."
    „Umpolung?" fragte ich. „Verwandlung in Antimaterie?"
    „Nein!" entgegnete der Tibeter. „Es wäre zu zeitraubend, Ihnen das jetzt zu erklären, aber jedenfalls ist der Effekt eingetreten."
    „Ihre Theorie interessiert mich zur Zeit auch weniger als das Schicksal der beiden Solaner", erwiderte ich. „Sie haben nichts Böses gewollt und sind kaltblütig umgebracht worden."
    „Ich halte es für sicher, daß die Varben, die die Sondenblase steuerten, ebenfalls umgekommen sind", meinte Rorvic. „Sie können wegen ihrer andersartigen Technik nicht mit dem Effekt gerechnet haben.
    Topper hätte auf mich hören sollen. Aber wie kann ich das erwarten, wenn nicht einmal Sie auf mich hören, Sie marsianische Streunerwanze!"
    „Mir ist nicht nach Scherzen zumute", entgegnete ich.
    „Mir auch nicht", sagte Rorvic. „Wir haben nämlich nicht nur zwei Männer verloren, sondern mit der Space-Jet auch unsere Möglichkeit zum Rückflug zur SOL. Außerdem wissen die Varben jetzt, daß sich Fremde auf Koriet befinden."
    Ich schüttelte den Kopf, obwohl der Tibeter das wahrscheinlich wegen der Dunkelheit nicht sehen konnte.
    „Das wissen sie eben nicht", widersprach ich, „Sie denken möglicherweise, daß bei dem Unfall alle fremden Besucher umgekommen sind."
    „Hm!" machte Dalaimoc Rorvic. „Es ist

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