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0818 - Sarkanas Erbe

0818 - Sarkanas Erbe

Titel: 0818 - Sarkanas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Handbewegung fort. »Sie sind nicht hier, Tahum. Ich würde es spüren. Sarkana wurde nicht hier vernichtet. Nein, nicht hier in seinem Machtbereich. Aber du hast Recht. Wer ihn ausgeschaltet hat, muss ein mächtiger Kämpfer sein. Vielleicht hat man ihn verraten. Doch das soll uns nicht interessieren, denn nur so konnten wir endlich wieder befreit werden.« Sein Blick verklärte sich. »Ich sehe Macht und Einfluss für das Volk der Asanbosam. Eine große Zukunft…«
    Die Stimme der jungen Frau zu seinen Füßen klang ängstlich. »Assunta, unser Volk existiert nicht mehr. Hast du es vergessen, mein Herrscher? Hast du den entsetzlichen Tag denn wirklich vergessen?«
    Für einen Moment schien es so, als wolle sich der Mann mit der dunklen Krone wütend auf die Frau stürzen, doch dann entspannte sich seine Haltung wieder.
    »Solange es den König der Asanbosam gibt - mich, Assunta -, genau so lange wird es auch das Volk geben. Sabeth, es war unnötig, dass du mich an diesen einen Tag erinnert hast. Höchst unnötig. Also tu es nie wieder!« Seine Stimme war zu einem Zischen geworden.
    Die Frau senkte den Kopf. »Verzeiht mir, Gemahl. Es soll nicht wieder geschehen.«
    Laertes war in seinem Versteck nicht entgangen, wie für einen winzigen Moment die Augen des Wächters, der auf den Namen Tahum hörte, zu schmalen Schlitzen geworden waren. Fast hatte es den Anschein gehabt, als wolle er sich auf den Kronenträger stürzen. Doch Dalius war sich da nicht ganz sicher.
    Assunta nickte. »Gut, gut… aber du hast ja Recht mit dem, was du gesagt hast. Er hat es ausgelöscht. Mein Volk… unser Volk. Und ich hatte ihm vertraut, seinem Wort geglaubt…«
    Dalius Laertes prägte sich jedes einzelne Wort davon ein…
    ***
    Vergangenheit - am Thron des Vampirdämons:
    »Mein Herr, darf ich zu dir sprechen?«
    Sarkana schreckte aus seinen Gedanken hoch. Mit seinen Vasallen hatte er den harten Kampf siegreich überstanden. Seine private Garde hatte Seite an Seite mit ihm die abtrünnigen Vampire besiegt, die sich ihm nicht unterwerfen wollten. Sie hatten sich auf die Seite einer Horde von Dämonen gestellt, um unabhängig von Sarkana zu werden, denn der hatte nur ein Ziel: Die Vampire an die Spitze in der Höllenhierarchie zu führen. Unter seiner Führung.
    Dafür nahm er jede Fehde, jeden Krieg mit den anderen Bewohnern der Schwefelklüfte in Kauf. Ganz gleich, wer sich ihm in den Weg stellte - und wäre es LUZIFER höchstpersönlich.
    Nun wollte er ein wenig Ruhe, denn selbst er hatte das Bedürfnis nach einer Kampfpause. Mehr würde es ja sicher kaum sein, denn es gab unzählige Gegner, die er noch zu überreden hatte.
    Die Störung kam ihm also höchst ungelegen. Noch dazu, weil sie von einer Seite kam, mit der er sicherlich nicht gerechnet hatte.
    »Assunta, warum erdreistest du dich, mir meine Ruhe zu stehlen? Ich kann für dich nur hoffen, dass du einen wirklich guten Grund Vorbringen kannst.«
    Wirklich wütend war der Vampirdämon nicht, denn gerade Assunta stand in seiner Gunst ganz weit oben. Der dunkelhäutige Vampir war in ungezählten Jahren so etwas wie der Anführer von Sarkanas persönlicher Garde geworden. Der Dämon kannte niemanden, der Assunta in Siegeswillen, Aggressivität und Loyalität Sarkana gegenüber gleich kam.
    Sarkana war weit davon entfernt, zu irgendeinem seiner Untergebenen ein emotionales Verhältnis aufzubauen - dazu war er überhaupt nicht fähig. Doch er gestand sich ein, dass er mit Assunta an seiner Seite ein beruhigendes Gefühl hatte.
    Der Dunkle trat mit gesenktem Haupt vor seinen Herrn. »Ich diene dir seit einer kleinen Ewigkeit. Und ich glaube, ich diene dir gut. Aber weißt du noch, wie ich in deine Dienste kam?«
    Sarkana musste tatsächlich einige Augenblicke in sich gehen. Die Erinnerung lag weit zurück. Sein ewig währendes Dasein ließ ihn solche Dinge oft vergessen. Aber dann entsann er sich. Assunta war Anführer eines Vampirclans aus Afrika - nein, er war ihr König. Sein Mut, seine Kampfeskraft hatten Sarkana auf ihn aufmerksam werden lassen. Er hatte den Vampir zu sich in die Schwefelklüfte geholt. Ob er ihm freiwillig oder aus Angst um sich und sein Volk gefolgt war, daran erinnerte sich Sarkana nicht mehr. Das spielte nun keine Rolle.
    Fragend blickte er auf Assunta, der es nun wagte, seinem Herrn direkt in die Augen zu sehen. Sarkana gestattete ihm diese Freiheit gnädig.
    »Ich erinnere mich. Und? Das war es doch sicher nicht, was du mir sagen wolltest,

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