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0818 - Sarkanas Erbe

0818 - Sarkanas Erbe

Titel: 0818 - Sarkanas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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man denn Freunde, nicht wahr?« Zamorra war aufgestanden, um den Anruf entgegenzunehmen. »Ich bin sicher, irgendwer aus dem Team will uns vom Weltuntergang berichten, den nur du und ich verhindern können. Ich bin nicht sicher ob ich das heute überhaupt will. Man sollte amtliche Öffnungszeiten vereinbaren - mit Freunden und Dämonen gleichermaßen.«
    Nicole sparte sich eine Antwort. Dieses Thema hatten sie schon viel zu oft diskutiert. Schlussendlich hatten sie noch nie irgendjemanden im Regen stehen lassen.
    Die Verbindung kam. Klar und deutlich, gerade so, als stünde er im Nebenzimmer, hörten sie die Stimme von Artimus van Zant. »Zamorra, bist du allein? Kann ich reden?«
    Der Parapsychologe warf Nicole einen fragenden Blick zu, den die mit einem Schulterzucken quittierte. »Nicole ist bei mir. Was ist los? Ich nehme an, es brennt bei dir, oder?« Zamorra kannte van Zant gut genug, um zu wissen, dass der kaum wegen einer Nichtigkeit anrief.
    »Wunderbar - hallo, Nicole. Ich habe leider keine Zeit für ellenlange Erklärungen, also hört einfach nur zu…«
    Zwei Minuten später waren Zamorra und Nicole über alles informiert, was sich in der Kasba abgespielt hatte. Der Professor konnte kaum glauben, was Artimus über die Silberfäden gesagt hatte.
    »Du kannst tatsächlich spüren, dass diese Fäden Vampiren zuzuordnen sind? Und dass sie diese Dimension verlassen haben?« Zamorra ahnte, dass Khira Stolt in van Zant einen Keim gepflanzt hatte, der nun langsam seine Fähigkeiten im Physiker wirken ließ.
    Die Antwort verblüffte Zamorra. »Ja, und das ist noch nicht alles. Ich weiß, wohin die drei geflohen sind. Ich kann es regelrecht sehen. Nein, ich fühle es, ich… egal - nimm es so hin. Besser kann ich es jetzt nicht erklären.« Artimus fuhr Zamorra in die Parade, als der eine weitere Frage abschießen wollte. »Warte, Zamorra. Das ist noch nicht alles. Hört mir zu: Ich kann dieser Spur folgen! Fragt mich nicht wie, aber ich kann es. Und ich werde mich davon auch nicht abhalten lassen. Khira hat mir dieses Vermächtnis nicht ohne Grund hinterlassen. Ich werde sie bestimmt nicht enttäuschen.«
    »Artimus«, mischte Nicole sich ein, »warte auf uns. Unternimm nichts auf eigene Faust, hörst du? Niemand weiß, welche Auswirkungen das alles auf dich haben kann.«
    »Keine Chance, Nicole.« Van Zants Stimme klang ruhig und bestimmt. Er war sich seiner Sache sicher. »Die Silberdinger beginnen langsam zu verblassen. Ich kann nicht warten, bis ihr hier eingetroffen seid. Ich folge den verdammten Blutsaugern.« Im Hintergrund wurden Stimmen laut. Irgendwer schien gegen eine Tür zu hämmern.
    Van Zant fluchte im tiefsten Slang der Südstaaten. »Ich muss mich sputen - gleich wimmelt es hier von unfähigen Polizeibeamten, die mich womöglich erst einmal einbunkern wollen. Kommt in die Schwefelklüfte. Ich warte auf euch. Genau dort, wo Khira verwundet wurde. Ich…«
    Die Hintergrundgeräusche wurden heftig. Es klang, als würden sich ganze Kohorten gegen die Tür werfen, die Artimus offenbar verbarrikadiert hatte. Irgendwer schrie »Polizei - halt, hier geblieben!« Dann war die Leitung unterbrochen.
    Der Parapsychologe und seine Sekretärin sahen sich mit fragenden Blicken in den Augen an.
    Nicole erhob sich vom Sofa. »Komm, Chéri. Ich denke, wir wissen beide, wo der gute Artimus auf uns warten wird.«
    Sie verließ den Raum, um sich entsprechend für einen Einsatz zu kleiden. Zamorra folgte ihr nur eine Minute später. Ja, sie wussten nur zu genau, welchen Ort van Zant gemeint hatte.
    Und genau dorthin zog den Parapsychologen nun wirklich überhaupt nichts…
    ***
    Seit Tagen irrte er nun durch dieses künstlich erschaffene Gebilde.
    Waren es wirklich Tage? Vielleicht schon Wochen. Er konnte es wirklich nicht sagen. Die immer gleich aussehenden Gänge, die Kavernen und Säle, dazu die schier unerträgliche Stille -alles zusammen ergab einen monotonen Brei für alle Sinne. Der Zeitsinn litt ganz besonders unter diesen Umständen.
    Er blieb wie angewurzelt stehen. Diese Weggabelung dort, die eine Wahl zwischen drei Gängen bot, sie kam ihm zu bekannt vor. Der linke der drei Wege hatte ein ziemlich großes Gefälle, der rechte knickte nach nur wenigen Metern wieder ab. Kein Zweifel, von hier aus war er vor Stunden losgegangen.
    Dalius Laertes ging in die Hocke. Wieder einmal war er im Kreis gelaufen. Zum wievielten Male? Er ersparte sich selbst die Antwort darauf. Dieses Labyrinth konnte zur Todesfälle

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