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0818 - Sarkanas Erbe

0818 - Sarkanas Erbe

Titel: 0818 - Sarkanas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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gesamte Dschungel!
    ***
    Hellblau schimmerte die Blase, die Nicole Duval und Artimus van Zant wie ein Kokon umhüllte.
    Mit ihrem Dhyarra-Kristall hatte die Französin den Schutz erschaffen, der nun unter Dauerbeschuss stand. Zamorra erging es nicht besser. Mit wenigen Sätzen nur war der Professor bei Dalius Laertes gewesen, um den außer Gefecht gesetzten Vampir mit in den Schutz des Amuletts zu nehmen.
    Rücken an Rücken standen die vier nahe dem Thron und ließen das Dauerfeuer über sich ergehen.
    Artimus zog sich mit schmerzverzerrtem Gesicht einen gut drei Zoll langen Dorn aus der linken Schulter. Nicole hatte es am Oberschenkel getroffen, und Laertes, der am längsten schutzlos gewesen war, sah im Brustbereich wie ein Nadelkissen aus. Gut zwanzig der Pflanzenspitzen hatten sich dort in seinen Leib gebohrt. Noch immer schien er ohne Bewusstsein zu sein.
    »Wir müssen hier weg!« Nicole ignorierte das Brennen am Oberschenkel. Sie verdrängte den Gedanken, ob die Dorne nicht vielleicht irgendein Gift beinhalteten. Darüber konnte sie sich später noch Sorgen machen.
    »Feuer!« Artimus van Zant fühlte sich mehr als unwohl unter dem schützenden Schirm aus Sternenmagie. Er wollte eine schnelle Entscheidung. »Denkt an Assuntas Geschichte. Sarkana hat den Dschungel in ein Flammenmeer verwandelt. Das sollten wir genauso machen.«
    Die Entgegnung kam überraschender Weise von Laertes, der sich offensichtlich wieder erholt hatte. Die Dornen in seiner Brust ignorierte er stoisch.
    »Dieser Urwald hier besteht aus reiner Magie. Ich glaube kaum, dass wir ihn entzünden können. Assunta hat etwas wie einen magischen Organismus erschaffen. Seine Achillesferse ist ganz sicher nicht das Feuer. Die Macht dieser Dunklen Krone flößt mir Furcht ein.«
    Zamorra war verblüfft, denn solche Worte hatte er von einem Vampir nicht erwartet. Der Parapsychologe fasste einen Entschluss.
    »Also kein Feuer. Gut, dann eben anders. Wenn du richtig liegst, Dalius, und all das hier ist ein einziger dunkler Organismus, dann sollten wir ihm Schmerzen zufügen. Zumindest so lange, bis wir von hier verschwinden können.« Zamorra stockte kurz. »Oder kannst du uns hier mit einem zeitlosen Sprung wegbringen?«
    Laertes beherrschte wie der Druide Gryf die zeitlose Überbrückung von Entfernungen. Sicher auf einer anderen magischen Ebene, doch das Ergebnis blieb schlussendlich das Gleiche.
    Der Vampir schüttelte den Kopf. »Die Magie der Krone blockiert hier alles, sie überlagert fast meine gesamten Fähigkeiten. Aber so ganz hilflos bin ich deshalb doch nicht. Lass mich aus dem Schutzgebilde, Zamorra. Und wenn ich erfolgreich bin, dann folgt mir so schnell ihr könnt!«
    Dalius Laertes ließ sich aus dem Schutz des Amuletts nach vorn fallen und schnellte in die Höhe. Die Dornen schienen nur darauf gewartet zu haben. Die Attacken auf Zamorra und Nicole brachen ab - die Geschosse konzentrierten sich ganz auf den hageren Körper des Vampirs.
    Und der wurde zur Kampfmaschine!
    In Laertes linker Hand lag plötzlich ein langes Schwert - seine breite Klinge war tief schwarz, und auf ihr schienen winzige Silberpunkte zu tanzen. Als hätte man einen Stück des Sternenhimmels herausgeschnitten. Das Schwert war sprichwörtlich aus dem Nichts kommend in der Hand des Vampirs materialisiert.
    Laertes bewegte sich rasend schnell. Der Dornenhagel schien ihn nicht zu interessieren. Sein Arm wirbelte wie der Flügel einer Windmühle - und er traf perfekt!
    An Zamorras Ohren drang ein Wimmern, das schnell lauter, durchdringender wurde. Aus dem Wimmern wurde ein Schrei - ein Schrei des bodenlosen Schmerzes!
    Der Wald schrie!
    Zamorras Theorie wurde zu einer Tatsache. Wo die Klinge von Laertes Schwert traf, da hinter ließ sie Verderben. Die tiefen Kerben und Schnitte begannen augenblicklich zu faulen, dampften modernd auf.
    Das Blut des magischen Dschungels floss in Strömen.
    Zamorra handelte. Laertes konzentrierte seine wilden Attacken auf einen ganz bestimmten Bereich des Saals. Offenbar war dort der Weg, für den er sich entschieden hatte. Merlins Stern spie seine Blitze. Gleichzeitig hängte sich Nicole dicht an Zamorras Rücken, gab ihm von dort Deckung, denn die Dornen nahmen nun auch wieder ihn als Zielscheibe.
    Der Schrei des Waldes wurde unerträglich laut, als Laertes und Zamorra gemeinsam eine breite Schneise in ihn schlugen. Nicht zum ersten Mal harmonierten die so grundverschiedenen Magiemuster miteinander. Und wieder stellte sich Zamorra die

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