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0818 - Sarkanas Erbe

0818 - Sarkanas Erbe

Titel: 0818 - Sarkanas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Frage, wie Laertes Fähigkeiten beschaffen waren. Was war anders an seiner Magie als an der, die in den Schwefelklüften herrschte? Woher stammte sie? Und vor allem: Wer war dieser Dalius Laertes wirklich?
    »Dort hinein!«
    Über den sich noch immer steigernden Schmerzschrei hinweg drang Laertes Stimme zu den anderen. Dann sahen sie alle den schmalen Gang, der sich frei öffnete. Vor allem frei von jeder Flora!
    Ohne zu zögern stürmte die kleine Gruppe hinein…
    ***
    Sabeth war erschüttert, als sie in Assuntas Augen schaute.
    Er war stets ein willensstarker König gewesen, hatte mit seinen Feinden keine Gnade gekannt. Das alles stimmte, doch seine Augen…
    Sabeth hatte Assunta nicht lieben können, aber wenn sie in seine Augen blickte, dann wusste sie immer, dass sie auf ihn bauen, ihm vorbehaltlos vertrauen konnte. Er konnte nicht ihr Herz gewinnen, doch in ihm hatte sie stets den großen Freund gesehen, der wohl ein langes Leben an ihrer Seite verbringen würde. Und sie an der seinen. Sie betrog ihn, ja, doch seine Freundschaft war ein wichtiges Element in ihrem Dasein. Schwer zu erklären, doch so fühlte die junge Königin.
    Doch jetzt… die stets so gütigen Augen des Königs waren voller Hass und Irrsinn!
    Er schien Tahum und sie kaum zu erkennen, als sie ihn schließlich fanden.
    »Meine Krieger - kommt mit mir. Wir müssen die Eindringlinge vernichten. O ja, wir werden sie zerfetzen! Schnell, folgt mir. Hört ihr denn mein Volk nicht schreien?«
    Erst langsam begriffen Tahum und Sabeth, was vorgefallen war. Vier Wesen befanden sich in Sarkanas Refugium. Assunta hatte sie angegriffen. Und nun konnten sie auch diesen Schrei zuordnen. Es war Assuntas magisch erschaffener Dschungel, der sich in Qualen wand.
    Sabeth schauderte. Die Krone verlieh ihrem Gemahl eine entsetzliche Macht. Er schuf Dinge, die es so nicht geben durfte. Die er vor allem nicht wirklich beherrschte. Der Dschungel breitete sich im Refugium vollkommen unkontrolliert aus. Assunta schien es nicht zu registrieren. Alles entglitt seiner Kontrolle. Alles, selbst sein eigener Verstand.
    »Assunta, komm zu dir. Bitte, lass uns von hier fortgehen. Wir finden einen ruhigen Ort, an dem wir drei leben können. Wir…«
    Der Hieb traf Sabeth mitten ins Gesicht. Taumelnd prallte sie gegen einen Dornenbusch, der nach ihr zu greifen schien. Tahum riss sie nach vorn, fing sie auf.
    »Fort? Von hier? Aber soll ich denn mein Volk, meine Kinder im Stich lassen? Ich bin der König! Ich kann mein Volk nicht verlassen… niemals würde ich es verraten. Ich…« Assunta blickte die beiden mit glasigen Augen an. »Wir müssen kämpfen, hört ihr? Die Dunkle Krone will mehr - mehr Macht, mehr Untertanen! Los, folgt mir. In den Kampf! Noch einmal werde ich mein Volk nicht im Stich lassen.«
    Im gleichen Moment war er verschwunden, hatte sich entmaterialisiert. Die Krone verlieh ihm Fähigkeiten, die in den Händen eines klar denkenden Wesens höchst brisant gewesen wären. Die Dunkle Krone jedoch hatte sich eines Dieners bemächtigt, der durch ihre Präsenz zu einem irrsinnigen Despoten geworden war.
    In-Tahums Augen funkelte der Hass. »Noch einmal wird er dich nicht schlagen. Ich werde…«
    Sabeth ergriff die Hände ihres Geliebten. »Bitte, Tahum, bewahre wenigstens du einen klaren Verstand. Wir müssen ihm helfen, ihn von hier fortschaffen. Ich glaube, dieser Ort ist noch so angefüllt mit Sarkanas böser Macht, dass er Assunta endgültig verwirrt. Bitte hilf ihm… tu es für mich.«
    Tahums Blicke wurden weich. Natürlich hatte Sabeth Recht.
    »Gut, folgen wir ihm. Vielleicht finden wir in den Eindringlingen ja Verbündete. Ich hoffe es zumindest.«
    Gemeinsam bahnten sie sich ihren Weg durch den wuchernden Urwald. Die magische Ausstrahlung der Dunklen Krone leitete sie dabei wie ein Kompass.
    Es würde nicht schwer sein, Assunta schnell aufzuspüren…
    ***
    Die Liane schoss auf Zamorra zu.
    An der Spitze der Schlingpflanze, die ein wildes Eigenleben entwickelt hatte, konnte der Parapsychologe mehrere fingerlange Dornen erkennen. Ein Treffer würde in etwa die Wirkung eines mittelalterlichen Morgensterns haben, mit dem ein geübter Kämpfer ohne weiteres den Schädel seines Gegners zum Platzen bringen konnte.
    Soweit wollte Zamorra es jedoch nicht kommen lassen.
    Aber ehe Merlins Stern sich des Problems annehmen konnte, sauste eine nachtschwarze Klinge herab, die den Angriff mit einem glatten Schnitt beendete. Laertes ging kommentarlos weiter, schien

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