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0819 - Die letzten Sauroiden

0819 - Die letzten Sauroiden

Titel: 0819 - Die letzten Sauroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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ersticken Widerstandschon im Keim. Aber jetzt… Nichts! Es ist fast, als wären wir allein hier…«
    »Das kann uns doch nur recht sein«, erwiderte Sset Ferrak.
    Die Priesterin der Kälte hatte sich stets in Taknars Nähe gehalten. Er dachte sich nichts dabei; allenfalls, dass sie dort sein wollte, wo Befehle gegeben wurden, um notfalls in ihrer Eigenschaft als Priesterin ebenfalls Entscheidungen treffen zu können. Das war nicht falsch. Viele Sauroiden vertrauten der Priesterschaft der Kälte und deren magischer Wissenschaft mehr als allen anderen Dingen. Wenn Taknar befahl und die Sauroiden sahen, dass ein Priester neben ihm war, würden sie bedingungslos gehorchen, wo sonst vielleicht sogar Widerspruch aufkäme.
    »Es ist eine Falle«, wiederholte Taknar misstrauisch. »Sie wollen uns in Sicherheit wiegen. Sie warten ab, bis wir nicht mehr damit rechnen, dass sie zuschlagen. Und dann haben sie uns.«
    »Spielt es eine Rolle?«, fragte Ferrak.
    »Was meinst du damit? Ist es dir egal, ob sie zuschlagen und uns vernichten?«
    »Nein«, erwiderte Ferrak. »Aber für uns gibt es kein Zurück. Wenn wir jetzt aufgeben, weil uns der Mut verlässt, sind wir alle tot. Man wird uns die Schuppenhaut vom Leib ziehen und Stiefel und Gürtel für die Sklavenhalter daraus machen. Wir können nur noch weitermachen und versuchen zu fliehen. Wenn wir das schaffen, leben wir. Wenn nicht, wird sich niemand mehr an uns erinnern.«
    »Du hast Recht«, schmatzte Taknar bedrückt. »Also los. Hinaus aus der Station, den Fabrikationshallen, mit den hier parkenden Beibooten hinaus ins Vakuum und in die Raumschiffe! Und dann nichts wie fort von hier!«
    Die Sauroiden nahmen fünfzehn der Raumschiffe in ihren Besitz. Es handelte sich um so genannte Jagdboote, die nur etwa 150 Meter durchmaßen. Das »nur« war dabei eine Einstufung der Ewigen, der Sklavenhalter, die es gewohnt waren, in ganz anderen Dimensionen zu denken und zu messen. Für sie waren diese Raumer klein, für die Sauroiden - und nicht nur für sie - waren es fliegende Städte.
    Die Kältepriesterin ging mit an Bord des Räumers, den Arrek Taknar zu seinem Flaggschiff machte. Er ließ sich am Kontrollpult des Jagdbootes nieder, das er persönlich steuern wollte.
    »Wohin?«
    Er streckte den Arm aus, deutete irgendwohin.
    »Dorthin«, sagte er. »Und jetzt geht’s los!«
    Wenige Minuten später erhoben sich fünfzehn Jagdboote von ihren Landeplätzen.
    ***
    »Warum hast du das getan?« stieß die Kälte-Priesterin hervor. Sie war aufgesprungen, starrte Arrek Taknar wütend an. »Musstest du die ganze Mondbasis vernichten?«
    »Was - was habe ich getan?«, keuchte der Sauroide. »Ich…«
    Er verstummte.
    Er erinnerte sich. Er hatte den Befehl gegeben. Aber er erinnerte sich auch an etwas anderes. Daran, dass sie nur einfach flohen, weil die Sklavenhalter sie freigegeben hatten.
    Sie flohen mit fünfzehn Jagdbooten in einen Weltraum hinaus, in dem es von Raumschiffen nur so wimmelte. Eine ganze Kampfflotte, Tausende von teilweise viel größeren Schiffen. Und…
    Da war der Planet Gaia.
    Feuerströme. Tornadobildungen. Taknar brauchte seine Fantasie nicht besonders anzustrengen, um zu begreifen, was dort geschah: Der Planet Gaia starb.
    Er brach auseinander.
    Aber das stimmte doch nicht.
    Das Bild veränderte sich. Zwei Wirklichkeiten durchdrangen einander. Und etwas anderes trat an die Stelle des Bisherigen.
    Gaia brach nicht auseinander.
    Aber die Mondbasis war von den erbeuteten Raumschiffen der Sauroiden zerstört worden.
    Sie, die Sauroiden, die Sklaven, waren nicht freigelassen worden. Sie hatten sich die Freiheit erkämpft. Sie hatten sich ihren Weg freigeschossen, waren gestartet.
    Und dann waren die anderen Raumschiffe der Sklavenhalter aufgetaucht.
    Sset Ferrak, die Priesterin, war verstummt. Sie kämpfte gegen die gleichen Erinnerungen, die sich überlagerten. Erlebnisse, Ereignisse verschwanden in den Tiefen des-Vergessens, andere drängten sich auf. Die Priesterin versuchte, die ursprünglichen Gedächtnisbilder festzuhalten, aber sie entglitten ihr.
    Und dann, am Ende dieses unheimlichen Vorgangs, wusste sie wie jeder andere Sauroide in den vierzehn Sternenschiffen, dass das, was sie jetzt sahen, die Wirklichkeit war.
    Sie trauerte um die Insassen des fünfzehnten Beute-Raumschiffs, das über dem Mond zerstört worden war.
    Aber nichts ließ sich mehr ändern.
    Sie mussten Zusehen, dass sie von hier verschwanden. Es sah alles danach aus, als würde die Flotte

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