0819 - Die letzten Sauroiden
»Ein Aufstand an Bord, Zerstörungen, unkontrollierter Absturz. .. Verdammt, sie geben nicht auf, die Ewigen. Jetzt schicken sie schon ihre Sklaven, um Krieg gegen uns zu führen. Es muss ein Ende finden!«
»Wir werden mit weiteren Aktionen dieser Art rechnen müssen«, sagte Zamorra.
***
Es hatte bis heute keine weiteren Ereignisse dieser Art gegeben. Zamorra war darüber erleichtert. Es war auch so schon genug passiert, was sie oftmals fast Kopf und Kragen gekostet hatte. Aber die DYNASTIE DER EWIGEN hielt sich zurück, und von den anderen Sauroiden hatten sie niemals etwas gehört.
Vielleicht, wenn sie nach ihnen gesucht hätten. Aber wo im Sternen dschungel waren die Verlorenen zu finden? Mit den Bestien an Bord. Ein Sklavenvolk, eine Kämpferrasse voller düsterer Magie. Was mochte das für ein Volk sein? Wo lebte es? Wie waren die Sauroiden mit ihnen fertig geworden?
Zumindest waren sie mit ihnen nicht zur Erde gekommen.
Zamorra löste sich aus dem Bann der Siegelbilder. Er versuchte die Erinnerungen zurückzudrängen. Aber es wollte ihm nicht so recht gelingen. Unwillkürlich blätterte er in dem Buch eine Seite weiter. Es wollte ihn einfach nicht loslassen…
Er konnte im ersten Moment nicht glauben, was er da sah. Eine Sternkarte?
Auf den ersten Blick sah sie aus wie in einem Schulatlas. Sogar Linien und Schriftzüge waren eingezeichnet; vermutlich die Namen der Sterne, von denen viele hervorgehoben waren.
Als Zamorra genauer hinsah, veränderte sich die Karte. Sie wurde dreidimensional. Die Beschriftungen konnte Zamorra zwar nicht lesen, aber er ahnte einiges.
Ein Stern war besonders hervorgehoben. Er war nicht nur beschriftet, sondern auch mit Symbolzeichen versehen. Je länger Zamorra hinsah, um so deutlicher wurden sie. Er erkannte sie wieder.
Sie glichen einigen der Hieroglyphen seines Amuletts!
Die waren stets so unentzifferbar geblieben wie die Schrift in diesem Buch. Zamorra wusste nur, dass man mit ihnen magische Funktionen der handtellergroßen Silberscheibe auslösen konnte. Dazu mussten die jeweiligen Hieroglyphen, die samt und sonders leicht erhaben herausgearbeitet waren, mit leichtem Fingerdruck millimeterweit verschoben werden. Anschließend glitten sie von selbst wieder in ihre vorige Position zurück und erschienen dann so lange fest, wie man sie nicht erneut betätigte. Diese Festigkeit verhinderte, dass durch einen Zufall irgendwelche Aktionen ausgelöst werden konnten.
Einige dieser Zeichen und ihre Wirkung kannte Zamorra schon lange. Aber die meisten waren für ihn immer noch ein Rätsel. Er fand einfach zu wenig Zeit und Gelegenheit, sich darum zu kümmern. Und Merlin, der Schöpfer des Amuletts, schwieg sich aus…
Von den hier in der Sternkarte aufgetauchten Zeichen kannte Zamorra zumindest zwei. Es war noch gar nicht lange her, dass er erfahren hatte, wofür sie dienten. Nämlich dazu, ein Weltentor zu öffnen.
Tief atmete er durch.
Sollte er hier etwa darauf hingewiesen werden, dass er die Sauroiden durch ein Weltentor erreichen konnte? Denn dass alles mit den Echsenwesen zu tun hatte, daran gab es keinen Zweifel.
Vier Zeichen waren es insgesamt, die sich um die Sternmarkierung zeigten. Zwei für ein zu öffnendes Weltentor, und die beiden anderen… er wusste es nicht. Er glaubte zwar einmal in lange zurückliegender Vergangenheit mit einem davon zu tun gehabt zu haben, konnte sich aber an die Bedeutung nicht mehr erinnern.
Es gab so vieles, das in Vergessenheit geraten war… oder das irgendwann nicht mehr funktioniert hatte.
Die Zeitreise in die Vergangenheit zum Beispiel. Aber die brauchte er ja auch nicht mehr, seit er Merlins Zeitringe besaß. Die zu benutzen, war sowieso einfacher, komfortabler und sicherer.
Zamorra prägte sich die Position des Sterns ein. Dann endlich schloss er das Buch wieder und verließ sein »Zauberzimmer«.
***
Er wechselte hinüber in sein Arbeitszimmer im Nordturm. Hier stand der große, hufeisenförmig geschwungene Schreibtisch mit den drei Computer-Terminals. Zamorra ließ sich auf dem von ihm bevorzugten Platz in der Mitte nieder und fuhr das Rechnersystem aus der Standby-Phase hoch. Er startete ein Astronomie-Programm und ließ sich die Sternkarte zeigen.
Die sah natürlich etwas anders aus als jene aus dem Buch. Vor allem war sie zweidimensional. Man konnte zwar mit Hilfe von Schwenks und Perspektivenwechsel eine Annäherung an eine 3-D-Darstellung erreichen, aber nur in einem gewissen, sehr eng gesetzten Rahmen.
Es
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