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082 - Die Geisterkadetten

082 - Die Geisterkadetten

Titel: 082 - Die Geisterkadetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce Coffin
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bei der Balgerei aus der Jackentasche gerutscht sein.
    War es Eingebung oder Zufall, – unbewußt fast umschlossen seine Finger den Gegenstand. ’ Nur drei, vier Zentimeter des silbernen Mondes ragten aus Frank Connors Faust.
    Langsam, immer das Tier im Auge behaltend, hob er seinen Arm. Dann rammte er die geballte Faust in die Brust der blutgierigen Bestie.
    Ein Zittern durchlief den mächtigen Körper und ein seltsamer, wimmernder Laut drang durch die Höhle.
    Frank spürte plötzlich, daß das Tier erschlaffte und zur Seite fiel. Er war frei.
    Taumelnd richtete er sich auf.
    Seine brennende Taschenlampe lag zwei Schritte weiter an der Höhlenwand. Er riß sie an sich, und im Lichtstrahl sah er, daß mit dem Hund eine seltsame Veränderung vorging. Sein Körper streckte sich und wurde noch größer. Aus dem Fell wurde bleiche menschliche Haut.
    Sekunden später lag ein toter Mensch, völlig nackt auf dem Höhlenboden. Sein Gesicht war mit Wunden übersät, die eine schwarze Färbung aufwiesen. Aber das was Frank Con-nors Augen festhielt, war die gewaltige Verwachsung des Toten.
    »Georges Fresnac«, schoß es ihm durch den Kopf. Müde wandte er sich um. »Verdammt!«
    Die Zigeunerin war verschwunden. Verzweifelte Gedanken schössen Frank durch den Kopf. Alles wies darauf hin, daß die Gruppe der jungen Leute um Jeanne Fresnac alle Blutsauger waren. Wenn diese wieder andere Menschen infizierten,…«
    Frank wagte es gar nicht, diesen Gedanken zu Ende zu bringen.
    Es mußte noch einen anderen Ausgang aus dieser unterirdischen Welt geben.
    Frank bückte sich, nahm seine Pistole auf und machte sich auf den Weg, ihn zu suchen. Langsam bewegte er sich durch die Höhle.
    Plötzlich stand ein Mann im Lichtkegel! Er hielt die Hände geblendet vor sein Gesicht, das weiß war wie frisch gefallener Schnee.
    Frank hielt seine Pistole« schußbereit. Aber der junge Mann sah nicht danach aus, als ob er ihm gefährlich werden könnte. Er schien ziemlich fertig, abgekämpft und am Ende seiner Kraft zu sein.
    »Wer sind Sie denn?«
    Frank Connors Stimme hallte durch den Felsenraum.
    Der Mann hatte anscheinend die Waffe in Franks Hand gesehen.
    »Nicht schießen, bitte. Ich heiße Charles Gervices«, murmelte er schwach. »Ich weiß nicht, wie ich hier rauskomme.«
    Der Mann sank erschöpft gegen die Höhlenwand.
    »Und wie sind Sie herein gekommen?« forschte Frank.
    Charles Gervices wischte sich mit einer schwachen Geste über die Stirn.
    »Meine Freunde und ich haben gefeiert und hatten alle ziemlich einen sitzen.« Etwas verworren, aber für Frank trotzdem sofort verständlich, berichtete der junge Mann was er erlebt hatte.
    Es paßte alles. Jedes Detail bestätigte Frank Connors Ahnungen.
    Gemeinsam machten sich die beiden Männer auf den Weg, einen Ausgang aus dieser seltsamen unbekannten Welt zu suchen.
    Plötzlich glaubte er seitlich ein Atmen, schwer wie das eines abgehetzten Pferdes, zu hören.
    Frank fuhr herum und leuchtete in die Richtung, aus der es kam.
    Da. – Aus einem schmalen Felsspalt, den er übersehen hatte, verschwand gedankenschnell ein Kopf. Doch die Sekunde hatte genügt, das schneeweiße Gesicht, die glasigen Augen und das wirr in die Stirn fallende Haar Pierre Fresnacs erkennen zu lassen.
    »Los, hier herein«, rief Frank seinem Begleiter zu und schob sich hastig durch die schmale Öffnung. Es sollte sich herausstellen, daß dies ein Fehler war.
    Eine Faust huschte schattenhaft auf ihn zu.
    ***
    »Ein bemerkenswerter junger Mann«, brummte Inspektor Casteret, und blickte gedankenvoll in den schmalen Felsspalt, der Frank Connors verschluckt hatte. Plötzlich zuckte er zusammen.
    Ein harter Luftstoß, wie aus einem riesigen Blasebalg fuhr ihm ins Gesicht, und ein dumpfes Krachen und Poltern drang aus dem Innern der Höhle.
    Da ist etwas passiert, durchfuhr es Casteret. Ohne zu zögern zwängte er sich durch die Öffnung.
    Erst jetzt, als ihn die lichtlose, staubgeschwängerte Finsternis umhüllte, fiel es dem Inspektor ein, seine Taschenlampe die er glücklicherweise immer bei sich führte, hervorzuholen.
    Er knipste sie an und sah schon nach wenigen Schritten die Bescherung. Mächtige Felsblöcke hatten sich aus der Decke des Ganges gelöst und zusammen mit nachfallenden kleinerem Gestein die Höhle bis obenhin angefüllt.
    Inspektor Casteret verschwendete keine Zeit mehr, wandte sich um und verließ hastig die Höhle. Als er die Büsche auseinanderbog und zur Straße hinaufblickte, sah er eine kleine

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