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0820 - Im Netz der Para-Wölfin

0820 - Im Netz der Para-Wölfin

Titel: 0820 - Im Netz der Para-Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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paar Meter zurück und sank auf die Knie. Tief durchatmend schloss LaGrange die Augen. Er versuchte, sich auf die Wohnung zu konzentrieren. Es dauerte nur Sekunden, bis sein Geist die Umgebungsgeräusche vollständig ausgeblendet hatte.
    Paul LaGrange lächelte still in sich hinein. Obwohl der Restaurant-Manager Harry Donahue kein Träger des Schwarzen Keims war, der ihn unwiderruflich an das LaGrange-Rudel gebunden hätte, gab es doch andere Mittel ihn zur Loyalität zu zwingen. Dank der Experimente seines Vaters hatte Paul da diverse Möglichkeiten…
    LaGrange sandte seine geistigen Fühler aus und tastete nach der gegenüber liegenden Wohnung. Deutlich nahm er die Präsenz von insgesamt vier Personen wahr: Donahue, Seagrove sowie zwei weitere Menschen, die ihm jedoch unbekannt waren. Er kümmerte sich nicht weiter um sie. Für das, was er vorhatte, waren sie unwichtig.
    Die geistigen Fühler des Werdingos sondierten kurz die Lage, dann legten sie sich eng um Donahues Geist. LaGranges Lippen verzogen sich unmerklich zu einem boshaften Lächeln, als er den Widerstand des Restaurant-Managers spürte, der jedoch von Vornherein zum scheitern verurteilt war. Unmerklich verstärkte LaGrange den geistigen Druck auf Donahue. Er konnte förmlich sehen, wie der Manager langsam ins Schwitzen geriet und ihm die Augen aus den Höhlen zu quellen drohten. Abermals legte LaGrange etwas mehr Kraft in seinen geistigen Griff und nun endlich spürte er, wie die Abwehr Donahues endgültig zerbrach.
    Die geistige Verbindung stand jetzt. Für den Bruchteil einer Sekunde verschmolzen sie mental zu einer Einheit, bevor es LaGrange gelang, seinen eigenen Geist abzuschirmen.
    Der Gehirninhalt des Managers lag jetzt vor ihm wie ein offenes Buch. Einige Sekunden blätterte der Werdingo neugierig darin herum, um dann geringschätzig die Lippen zu verziehen. Die trivialen Gedanken, welche Donahues Hirnwindungen durchstreiften, interessierten ihn nicht und so wandte er sich wieder seinen eigentlichen Absichten zu.
    LaGrange zurrte die geistige Fessel fester und sandte dann einen mentalen Befehl aus, der nur aus einem einzigen Wort bestand: Töte!
    In dem Bewusstsein, dass seiner Anweisung ohne Widerspruch Folge geleistet werden würde, löste sich der Werdingo von Donahues Geist und kehrte in den eigenen Körper zurück. Ein gespenstisches Lächeln lag auf seinen Lippen, als er die Schläfrigkeit des Trancezustands abschüttelte, um sich dann langsam aufzurichten.
    »Folgen wir den anderen«, grinste er seine Begleiter an, »hier ist nichts mehr zu tun.«
    ***
    Keuchend ließ sich Donahue auf einer nahen Couch nieder.
    »Ich weiß nicht, was der Kerl wollte«, antwortete er etwas verzögert auf die Frage des Chief Inspectors. »Plötzlich stand er in meiner Wohnung und hat mit seiner Kanone herumgefuchtelt!«
    »Er wollte Informationen«, erinnerte ihn Zamorra. Der Parapsychologe wechselte einen Blick mit Seagrove. Der nickte knapp und signalisierte so sein Einverständnis. »Worüber genau?«
    »Über LaGrange und das Restaurant«, antwortete Donahue schließlich knapp. »Er wollte wissen, wie lange das ›Red Diamond‹ schon von Werdingos kontrolliert wird, was ihre Pläne sind… All solches Zeug eben.«
    Der Manager lachte auf. »Werdingos, das muss man sich mal vorstellen!«
    Zamorra war weniger nach Lachen zu Mute. Immerhin wusste er nur allzu gut um die Realität solcher Wesen. »Und konnten Sie ihm Auskunft geben?«, hakte er nach.
    Donahue verdrehte die Augen.
    »Hören Sie«, begann er, »ich manage diesen Laden erst seif ein paar Monaten. Da gehörte er schon LaGrange. Über den alten Herrn weiß ich so gut wie nichts.«
    Er machte eine Pause und blickte Zamorra und Seagrove an. »Diesen Dingo-Quatsch nehmen Sie ja wohl selbst nicht ernst, oder?«
    »Was wir ernst nehmen, lassen Sie mal getrost unsere Sorge sein«, knurrte Seagrove. Der Manager schien ihm herzlich unsympathisch zu sein. Der Blick, den ihm Donahue zuwarf, stellte allerdings klar, dass dies ganz auf Gegenseitigkeit beruhte.
    In diesem Moment bemerkte Nicole, wie sich Zamorra stirnrunzelnd an die Brust fasste. Sie wusste, was dies zu bedeuten hatte, und trat neben ihn.
    »Was ist los, Chef?«, fragte sie leise.
    Der Parapsychologe schüttelte stumm den Kopf, öffnete aber vorsorglich schon einmal den obersten Knopf seines Hemdes, um so im Notfall schneller an Merlins Stern heranzukommen. Das Amulett hatte sich erwärmt und signalisierte so eine Bedrohung, deren Natur

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