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0820 - Im Netz der Para-Wölfin

0820 - Im Netz der Para-Wölfin

Titel: 0820 - Im Netz der Para-Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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Dämonenjäger trocken zurück, »aber bedenken Sie, wie leicht Sie bei solchen Kamikaze-Aktionen einen Unschuldigen verletzen könnten!«
    Veidts Schultern sackten nach unten. Zamorra spürte deutlich die innere Zerrissenheit des jungen Mannes und fragte sich, was wohl der Grund für seinen Privatkrieg gegen die Werdingos sein mochte.
    Auch Seagrove hatte die Waffe jetzt ein Stück sinken lassen. Die Situation schien sich zunächst entspannt zu haben.
    »Sie sind wohl auch übergeschnappt, wenn Sie an so etwas wie Werdingos glauben«, wandte sich Donahue an Zamorra. Der Manager stieß ein hysterisches Lachen aus.
    Seagroves Miene versteinerte. »Bleiben Sie mal ruhig, Donahue! Ist Ihnen etwas passiert?«
    »Zum Glück nicht«, gab der Manager zurück, »aber wenn Sie einen Moment später gekommen wären…«
    »Ich hätte ihm schon nichts getan«, schaltete sich Veidt wieder ein. »Ich wollte nur ein paar Informationen!«
    »Worüber denn?«, fragte Nicole vorwitzig.
    Veidt warf ihr einen kühlen Blick zu. »Das geht Sie nichts an«, sagte er schroff. »Auch wenn Sie vielleicht über ein paar Dinge Bescheid wissen, gibt Ihnen das noch lange nicht das Recht, sich in meine Angelegenheiten einzumischen.«
    Er trat einen Schritt zurück.
    Seagrove schien das ein bisschen anders zu sehen. »Die Polizei hat dieses Recht sehr wohl«, ließ er wissen. »Stecken Sie die Waffe weg und kommen Sie mit. Ich denke, wir haben einiges zu besprechen.«
    Tatsächlich verstaute Veidt die Waffe wieder unter dem Trenchcoat. Dennoch schüttelte er mit einem bitteren Lächeln den Kopf.
    »Bedaure, Inspector«, erklärte er, »ich arbeite ausschließlich auf eigene Faust.«
    Blitzschnell warf sich Veidt herum und rannte mit weit ausgreifenden Schritten auf das große Wohnzimmer-Fenster zu. Ehe einer der Anwesenden reagieren konnte, warf er seinen Körper gegen die Scheibe, um dann in einem Regen aus Glassplittern ins Freie zu stürzen.
    Seagrove stieß einen Fluch aus. »Ist der Mann lebensmüde?«, knurrte er und eilte zum Fenster, um hinauszublicken.
    Veidt war auf die breite Markise des Restaurants unterhalb der Wohnung gestürzt. Dort rollte er sich nun geschickt ab und stand im nächsten Moment auf dem sicheren Erdboden. Er winkte dem Inspektor höhnisch zu, um dann mit wehendem Mantel hinter der nächsten Straßenecke zu verschwinden. Gleich darauf hörte Seagrove das Aufröhren eines schweren Motorrads.
    Der hagere Chief Inspector steckte die Waffe ein und atmete tief durch. Er wusste, dass eine Verfolgung keinen Sinn hatte.
    »Also schön«, wandte er sich an Donahue, »was genau hat sich hier abgespielt?«
    ***
    Hätte Seagrove einen Moment länger aus dem Fenster geblickt, wären ihm die dunklen Gestalten auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses aufgefallen, die das Geschehen neugierig beobachteten.
    »Interessant«, knurrte Paul LaGrange. Er hatte teilweise seine menschliche Gestalt abgestreift und rostrotes Fell bedeckte seine Wangen. »Er ist also wirklich zurückgekommen. Ich wusste, dass ich Recht behalten würde.«
    Er winkte seine Begleiter näher heran. Auch sie waren bereits teilweise in ihre Dingo-Form übergewechselt. Hechelnd gehorchten sie.
    »John und Ralph«, erklärte LaGrange, »ihr verfolgt den Sterblichen und findet heraus, wo er sich versteckt. Sobald ihr seinen Unterschlupf kennt, ruft ihr mich an! Der Rest bleibt bei mir.«
    Die beiden abkommandierten Werdingos nickten knapp und entfernten sieh hastig. Auch wenn der Fremde auf einem Motorrad geflüchtet war, so war seine Fährte doch noch frisch. Ihre übernatürlichen Sinne würden ihn aufspüren, das wussten sie.
    LaGrange wandte sich von seinen Untergebenen ab und konzentrierte sich wieder auf das Fenster von Donahues Wohnung.
    »Gehen wir rüber?«, fragte einer der hinter ihm stehenden Werdingos.
    Paul LaGrange überlegte einen Moment. Vielleicht konnte es wirklich nicht schaden, sich Donahue einmal vorzuknöpfen und so herauszufinden, was der Sterbliche von ihm gewollt hatte. Andererseits bot sich hier eine elegante Möglichkeit, den Bullen loszuwerden. Dank seiner Kontakte ins Polizei-Präsidium wusste er bereits, dass Seagrove eine Gen-Analyse der getöteten Werdingos angeordnet hatte. Für seinen Geschmack war der Chief Inspector entschieden zu neugierig.
    Schließlich schüttelte LaGrange den Kopf. Er hatte sich entschieden.
    »Nein, ich habe eine bessere Idee«, knurrte er.
    Mit einer unwilligen Handbewegung scheuchte er seine Untergebenen ein

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