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0820 - Im Netz der Para-Wölfin

0820 - Im Netz der Para-Wölfin

Titel: 0820 - Im Netz der Para-Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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Zamorra jedoch noch nicht einschätzen konnte.
    Unwillkürlich spannte der Dämonenjäger seinen Körper an. Es war besser, auf alles gefasst zu sein.
    In diesem Augenblick schnellte Donahue von der Couch hoch und stieß ein Fauchen aus. Der dickliche Manager wirkte völlig verändert. In seine Augen war ein mordlustiges Funkeln getreten.
    Mit ausgestreckten Armen stürzte er auf Seagrove zu, die Finger krallenartig gekrümmt. Er erinnerte an eine reißende Bestie.
    Reflexartig sprang der Chief Inspector zurück und riss die Waffe hoch.
    »Zurück!«, befahl er. »Was zum Teufel ist in Sie gefahren?«
    Donahue reagierte nicht. Wie ein Besessener sprang er dem knochigen Beamten an die Kehle.
    Seagrove schrie auf. Der schwergewichtige Manager war ihm körperlich eindeutig überlegen. Er kam nicht mehr dazu, einen Schuss abzugeben. Schon wurde sein Arm brutal nach unten gedrückt.
    Dafür reagierte nun Zamorra. Er machte sich nicht die Mühe, das Amulett unter dem Hemd hervorzuholen, sondern rief es kurzerhand. Im selben Moment materialisierte es auch schon in seiner Hand.
    »Tun Sie doch etwas!«, gurgelte Seagrove panisch. »Er bringt mich um!«
    Donahue knurrte. Immer wieder versuchte er brutal seine Zähne in die Kehle des Chief Inspectors zu schlagen, der sich der Attacke nur mit Mühe erwehren konnte.
    Ehe Zamorra aktiv werden konnte, hatte sich Nicole bereits der Situation angenommen. Sie packte den geifernden Manager am Kragen und riss ihn zurück. Fauchend fuhr Donahue herum. Die blanke Mordlust flackerte in seinen Augen, als er Nicole anblickte. Die ging sofort in Angriffsstellung.
    Donahue konnte nicht wissen, dass die Französin diverse asiatische Kampfsporttechniken beherrschte. Schon riss sie eines ihrer unendlich langen Beine hoch und versetzte dem angriffslustigen Manager einen wuchtigen Tritt dorthin, wo er es selbst in seiner Raserei noch ganz deutlich spüren musste. Donahue stieß ein ersticktes Keuchen aus. Kreidebleich taumelte er mehrere Schritte zurück.
    Nicole ließ ihm keine Chance, sich zu erholen. Sofort setzte sie nach und beförderte ihn mit einem wohldosierten Handkantenschlag kurzerhand ins Reich der Träume.
    »Danke«, keuchte Seagrove und hielt sich den geröteten Hals, »das war in letzter Sekunde. Ich dachte, der Kerl macht mich fertig.«
    Das Gesicht des Chief Inspectors wies tiefe Kratzspuren auf. Er nestelte ein Taschentuch hervor und tupfte sich notdürftig das Blut ab. »Was zum Teufel ist bloß in ihn gefahren«, murmelte er mit Blick auf den regungslosen Manager.
    Zamorra und Nicole sahen sich an.
    »Irgendjemand hat Donahue unter seine geistige Kontrolle gebracht und ihn gezwungen, Sie anzugreifen«, antwortete der Parapsychologe. Eine andere Erklärung hatte er nicht. Die Erwärmung von Merlins Stern zeigte deutlich, dass hier dämonische Kräfte am Werk gewesen waren.
    Zweifelnd zog Seagrove eine Augenbraue hoch. »Oder er ist einfach durchgedreht«, vermutete er.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Das denke ich nicht, aber es gibt eine Möglichkeit herauszufinden, was wirkli ch mit Donahue los ist. Wir werden ihn hypnotisieren!«
    ***
    Erst als Veidt sicher war, dass ihm Seagrove nicht folgte, suchte er auf direktem Weg sein-Versteck auf. Sein Unterschlupf befand sich tief im Industriegebiet von Newcastle auf dem Gelände eines stillgelegten Stahlwerks.
    Der Werwolf jäger stellte seine Maschine ab und deckte das Motorrad anschließend mit einer dunklen Plane zu. Mit unbewegter Miene näherte er sich dem Eingang des heruntergekommenen Fabrikgebäudes. Ein kurzer Blick auf die Sicherungen der schweren Stahltür zeigte ihm, dass niemand in seiner Abwesenheit versucht hatte, ins Innere zu gelangen. Die Schlösser waren völlig unberührt.
    Veidt sah sich noch einmal um, dann trat er ein und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.
    Durch die großen Fenster fiel die Nachmittagssonne ins Innere der Fabrikhalle. Staubkörnchen tanzten im Licht. Als man hier noch gearbeitet hatte, musste ein Höllenlärm das Gebäude erfüllt haben, doch längst standen die schweren Maschinen still. Geisterhafte Ruhe erfüllte den Raum, der auf eigenartige Weise an das Innere einer Kathedrale erinnerte.
    Veidt schlüpfte aus dem Trenchcoat und warf ihn achtlos über einen nahen Stuhl. Nach und nach entledigte er sich seines Waffenarsenals, um sich dann nachdenklich niederzulassen. Die Aufregung der letzten Stunden und Tage war nun Vergangenheit. Endlich kam er ein wenig zur Ruhe.
    Der

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