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0821 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: 0821 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ziel- und nutzlos ins All.
    Als es die Ortungsabteilung schaffte, Abbilder der herrschenden Gravitationslinien herzustellen, erkannten die Besatzungsmitglieder, aus welchem Grund sich die Varben gegenseitig „harmonische Sequenzen", „schmucke Muster", oder „schöne Rhythmen" wünschten, oder noch andere Wortkombinationen. Die Varben erkannten sicherlich weitaus mehr und deutlichere Musterungen und Strukturen, sicherlich auch in Farben und nicht nur die vagen schattenhaften Linien, Knoten und Spiralen, die hier zu sehen waren.
    Dort draußen drehten und wanden sich die Fesseln aus dem Nichts.
    Hin und wieder löste sich ein Strang auf; die Analogie mit einem gewaltigen dreidimensionalen Spinnennetz war ziemlich zutreffend. Wenn zwischen zwei Knoten oder Kreuzungsstellen der spiralig gewendelte Faden riß und irgendwo im Kontinuum verschwand, hinterließ er im normaloptischen Bereich eine intensiv blaue Lichterscheinung, während er auf den Monitoren verschwand - ohne Spuren.
    Immer wieder arbeiteten die Maschinen und Triebwerke der SOL mit Vollast. Das Schiff bebte und ächzte, aber es konnte sich nicht aus den Schlingen lösen.
    Leise sagte Deighton: „Wir hängen fest, Wir müssen warten, bis sämtliche Spinnenfäden verschwunden sind. Das kann lange dauern und gibt den Schiffen der Armada gute Gelegenheit, unseren Vorsprung aufzuholen."
    „Nur keine Panik!" ächzte Mentro Kosum und nahm die SERT-Haube vom Kopf.
    „Ganz kalt überlegen, was wir tun können!"
    „Es ist nicht allzuviel, Freunde."
    Die sinnlosen Versuche, aus den Strudeln der freigewordenen Energienetze zu entkommen, hörten auf. Joscan Hellmut versuchte, die Störung zu lokalisieren, von der SENECA überfallen worden war.
    Die Hulkoos waren etwas mehr als vier Stunden hinter der SOL. In jeder Minute wurde der mühsam gewahrte Vorsprung geringer, wenn es nicht gelang, aus dem Netz zu entkommen. Aber schon die nächste Information zeigte der Besatzung, daß sie sich keine großen Hoffnungen zu machen brauchte.
    Joscan Hellmut meldete sich und sagte mit unheilschwangerer Stimme: „SENECA hat sich sozusagen in sich zurückgezogen. Er versucht, mit dem Schock fertig zu werden, aber er ist nicht handlungsfähig."
    „Wir müssen warten, bis sich diese Gravonetze abgebaut haben."
    Erst jetzt merkten sie, daß Atlan besinnungslos in seinem Sessel hing. Er sah und hörte nichts. Als man einen Medorobot holte und eine Untersuchung stattfand, gab die Maschine keine Diagnose.
     
    *
     
    Der Arkonide wußte, daß er regungslos und scheinbar ohne Bewußtsein im Sessel lag und nicht ansprechbar war. Aber sein Verstand funktionierte. Er befand sich in der schmalen Zone zwischen Schlafen und Wachen, zwischen Ohnmacht und Aktivität.
    Dein Verstand, sagte der Logiksektor mühsam und versuchte, ins Bewußtsein des Arkoniden vorzudringen, funktioniert. Du leidest unter dem Schock des Gravitationskollapses!
    Atlans Verstand hatte sich vom Körper gelöst. Er glich einem Blitz oder ganz einfach einem Gedanken, der steuerbar und schnell, ohne die Hemmungen von Schwerkraft, Dimensionen und oder einer normalen Umwelt frei umherschweifen konnte.
    Benutze diesen Schock, um Informationen zu sammeln!
    Atlan wußte, was geschehen war. Durch einen Unfall oder eine kriegerische Handlung war die Gravoröhre zwischen den Planeten in einer Serie aufsehenerregender Erscheinungen zusammengebrochen.
    Da die freigewordenen Energien ausreichten, die SOL erbarmungslos festzuhalten, würden sie, einmal unkontrolliert freigesetzt, mit Sicherheit auch an den beiden Endpunkten der Röhre gräßliche Verheerungen angerichtet haben.
    An einem dieser Enden, in der Nahe der Gravo-Schleuse, stand die KYHBER. Vermutlich befanden sich Rhodan und seine Freunde auch dort, wenn sie nicht auf Dacommion festgesetzt waren.
    Was geschah in der SOL?
    Atlan schickte seinen Verstand aus wie einen biegsamen Lichtstrahl. Er schwebte rasend schnell durch die Zentrale, wirbelte hinaus in einen Korridor, besuchte kurz nacheinander die Kabinen einiger Mutanten, die zufällig nebeneinander lagen. Gucky kauerte in einer Ecke, Takvorian war durch den Schock ebenso bewußtlos wie Atlan selbst. Die anderen Mutanten litten ebenfalls Unter dem Schock, wenn sich auch einige bereits wieder zu bewegen begannen.
    Atlan durchbrach die Hülle des Schiffes und stach gedankenschnell hinaus in den Weltraum. Plötzlich merkte er, daß er die Gravitationsmuster tatsächlich sehen konnte. Er bemerkte die dreidimensionalen,

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