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0821 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: 0821 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich wieder. Die Lautsprecherstimme aus allen Interkomen sagte: „SENECA spricht. Die Totalstörung ist partiell beseitigt. Ich habe den Schock noch nicht völlig verarbeitet. Es ist jedoch damit zu rechnen, daß in kurzer Zeit meine gesamte Kapazität wieder zur Verfügung steht."
    „Wenigstens eine fröhliche Auskunft", stöhnte Mentro Kosum erleichtert auf.
    Atlan stand auf, bewegte prüfend seine Glieder und holte sich aus einem Automaten einen mit Alkohol angereicherten Fruchtsaft. Dann erläuterte er seinen Vorschlag. Es war allen Zuhörern binnen kurzer Zeit klar, daß es ein mehr als risikoreicher Versuch sein würde. Aber unter den gegebenen Umständen versprach er einigen Erfolg. Auf alle Fälle war es besser, etwas zu unternehmen als auf die Hulkoo-Flotte zu warten.
    Joscan Hellmut sagte: „Ich werde eine Wahrscheinlichkeitsrechnung anstellen. Ich bin sicher, daß auch SENECA diesen Versuch unterstützt."
    „Überstrapazieren Sie den Rechner nicht!" warnte der Arkonide.
    „Nein, sicher nicht, denn ich verstehe es, den Rechner richtig zu behandeln", erwiderte Hellmut gekränkt und stolzierte hinaus.
    Deighton schlug Atlan auf die Schulter und versicherte: „Ich glaube an den Erfolg dieses Planes. Du hast die Situation gesehen und wirst sie sicher gebührend analysiert haben. Ich hole die Mutanten, ja?"
    „Ich weiß selbst nicht, wie das passieren konnte. Plötzlich verwandelte ich mich in meine eigenen Gedanken, in eine Art Super-Esper. Ob dies alles nur ein Traum war?"
    Mentro Kosum schüttelte den Kopf und bereitete die Schaltungen für einen neuerlichen Ausbruchsversuch der SOL aus dem Gravitationsnetz vor.
    „Kein Traum, denke ich. Träume können nicht so genau sein."
    Auf den Schirmen der Panoramagalerie sah man nur noch die Sterne und die Sonne. Die varbischen Raumschiffe hatten sich in alle Richtungen zerstreut und bedeuteten keine Gefahr mehr. Da die Evolution der Planetarier auf so enge Weise mit den verschiedenen Gravitationsphänomenen verlaufen war, mußte man damit rechnen, daß die meisten tot waren. Und wenn nicht: würden sie die Schuld an den verheerenden Vorkommnissen dem Schweren Magier geben? Würden sie sich aus der Versklavung befreien wollen und können?
    Dies waren müßige Überlegungen, denn weiterhin näherten sich in gleichmäßigem Tempo die mehr als zehntausend Schiffe der Schwarzpelze.
     
    7.
     
    7.12.3583 BELAGERUNGSRING UM DIE KYHBER: Die meisten von ihnen hatten eine reichlich unruhige Nacht verbracht. Zwar herrschte an Bord die Ruhe einer wohltemperierten eisernen Gruft, aber die Ungewißheit folterte die Nerven der Besatzung.
    Wieder wandte sich Rhodan in der halb verdunkelten Zentrale an den Katzer: „Und du bist sicher, daß es Atlan war?"
    Zum drittenmal wiederholte Bjo Breiskoll, was er erlebt hatte. Natürlich war er vorsichtig und zurückhaltend, denn er wußte selbst, wie schnell paranormale Sinne einer Täuschung erliegen konnten.
    „Ich bin so gut wie sicher, daß Atlan uns sagen wollte, daß die SOL durch den Kollaps festgehalten wird. Und daß er versuchen wird, uns zu helfen. In diesem Zusammenhang wird es wichtig werden, die Anstrengungen nach Möglichkeit zu koordinieren."
    „Richtig. Aber welche Anstrengungen? Nur Tolot kann sich frei bewegen - ich rechne jeden Augenblick damit, daß er dort auftaucht." Perry deutete auf die Panoramaschirmgalerie. Dort zeigte sich seit Tagen dasselbe Bild: ein sich ständig vergrößernder Ring von Belagerern, die ihre Gefangenen bewachten.
    Rhodan zuckte die Schultern und fragte sich selbst laut: „Ob ich versuchen soll, mit ihnen zu sprechen? Möglicherweise kann ich sie davon überzeugen, daß wir schuldlos sind?"
    Unmutig schüttelte Breiskoll den Kopf.
    „Ich halte es für unmöglich!"
    „Trotzdem werde ich es versuchen", sagte Perry Rhodan, aber er selbst blieb skeptisch. Er rechnete mit echten Chancen, denn die Varben müßten allen logischen Überlegungen nach die Zuverlässigkeit und die herrscherlichen Qualitäten des Schweren Magiers in Frage stellen. Er hatte sie in einem entscheidenden Augenblick allein gelassen, was die Zerstörung der Gravo-Schleuse und der Gravoverbindung zur Folge gehabt hatte. Und den Tod vieler Varben, von materiellen Schäden ganz abgesehen.
    „Wann? Jetzt gleich?"
    „Nein", meinte Rhodan. „In ein paar Stunden ist die Nacht zu Ende. Dann versuchen wir es.
    Vorausgesetzt, Icho Tolot greift nicht vorher ein."
    Die Besatzung war in guter körperlicher Verfassung.

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