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0821 - Grauen aus dem Meer

0821 - Grauen aus dem Meer

Titel: 0821 - Grauen aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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dass dieser Prozess sich nicht fortsetzt und unsere Körper angreift.«
    »Dann ziehen wir die Fetzen einfach rechtzeitig aus«, schlug Zamorra vor.
    »Hättest du Wüstling wohl gern. Komm auf die Arme, Mann. Wir müssen weg hier. Schnellstens.«
    Und die beschwerliche Flucht begann…
    ***
    Munro nahm sich die Zeit, noch einen zweiten Becher Milch zu trinken, dann stellte er den angebrochenen, wiederverschließbaren Tetrapack zurück in den Kühlschrank und den Becher in die Spülmaschine. Er ging zur Kommandozentrale der Yacht zurück.
    April Hedgeson saß in seinem Steuersessel. Der große Plasmaschirm und die Einblendungen zeigten an, dass sich die SEASTAR dem Strudel näherte.
    April hörte seine Schritte und wandte ihm den Kopf zu, als er schräg hinter dem Sessel stehen blieb und die Arme verschränkte.
    »Übernehmen Sie wieder«, forderte sie.
    »Mit Ihrer Erlaubnis, Boss, möchte ich damit noch warten«, erwiderte er.
    Vielleicht reagierte sie sich etwas ab, wenn sie selbst das Kommando über ihre Yacht hatte. Vielleicht rutschte sie damit einfach in die Verantwortung hinein, die sonst Munro hatte, vielleicht erfasste sie endlich die Möglichkeiten der-Yacht und begriff auch, was nicht möglich war. Vielleicht…
    »Sie haben übrigens einen kleinen Milchbart«, sagte sie plötzlich, um sich dann wieder der Steuerung zu widmen.
    Munro lächelte dünn und wischte sich über die Lippen. »Besser so?«
    April interessierte sich nicht mehr dafür. Sie wirkte jetzt angespannt. Eine Hand schwebte über den Steuertasten, die andere über den Waffenschaltern. Die Laser waren wieder einsatzbereit!
    »Falls Sie ein Gefecht planen, sollten Sie die Crew darüber in Kenntnis setzen, Boss«, sagte Munro.
    »Bin ich den Leuten etwa Rechenschaft schuldig über das, was ich tue?«, fuhr sie ihn an.
    Sie ist immer noch völlig daneben, dachte er. »Das nicht. Aber die Männer und auch Mister Shado können sich festen Halt suchen für die zu erwartenden Erschütterungen. Es ist ja wohl davon auszugehen, dass der Gegner sich zur Wehr setzt. Haben Sie ihn etwa entdeckt? Ist er zurückgekommen?«
    »Nein. Ich werde tun, was Sie versäumten: ihn verfolgen und jagen.«
    »Drüben?«
    »Was und wo auch immer dieses Drüben ist: ja!«
    »Sie haben das Kommando und die Verantwortung«, sagte er.
    April schien etwas sagen zu wollen, ließ es aber bleiben. Sie erhöhte die Geschwindigkeit der SEASTAR leicht. Munro fragte sich, wie lange die Dieselvorräte hielten. Bei Unterwasserfahrt war der Verbrauch erheblich höher als an der Oberfläche. Auch wenn der spezielle Kunststoff, mit dem die Schiffshülle beschichtet war, den Reibungswiderstand des Wassers erheblich reduzierte und dadurch enorme Geschwindigkeit ermöglichte, ließ sich die Physik trotzdem nicht betrügen.
    April beugte sich zum Mikrofon der Bordsprechanlage vor. »An alle: bitte festhalten. Wir werden in wenigen Augenblicken durch den Strudel fahren. Was sich auf der anderen Seite befindet, wissen wir nicht. Aber wir müssen damit rechnen…«
    »Dass ich aussteigen will«, klang Marconis Stimme dazwischen. »Ich bin nicht lebensmüde, Miss Hedgeson.«
    »Das gilt auch für mich«, ließ sich Daniel Löwengrub vernehmen.
    »Was soll das werden?«, fauchte April. »Meuterei?«
    Niemand antwortete.
    Und auf dem Plasmabildschirm wurde der Strudel des Weltentors immer größer!
    ***
    Zamorra und Nicole schafften es knapp, der Flut zu entkommen. Nicole hatte Zamorra dazu schlußendlich tatsächlich tragen müssen. Jetzt ließ sie ihn zu Boden sinken und sich selbst erschöpft neben ihn fallen.
    Aber nach wenigen Sekunden richtete sich wieder auf und fetzte Zamorra und sich selbst die von dem Ätzwasser angegriffenen Partien der Tauchanzüge vom Körper. »Nicht, dass wir hinterher auf Skelettbeinen herumlaufen müssen«, keuchte sie.
    »Kann mir jetzt ja ziemlich egal sein«, knurrte der halb gelähmte Zamorra.
    »Idiot. Mit medizinischer Hilfe kriegen wir dich schon wieder hin. Wir müssen nur irgendwie hier weg. Hast du eine Ahnung, wie wir das anstellen? An dieses Unterwasserweltentor werden wir wohl nicht mehr herankommen. So tief können wir ohne Hilfsmittel nicht tauchen, und außerdem zersetzt uns dieses böse Wasser.«
    »Wir kommen anderswie hier weg. Wir müssen nur ein anderes Tor finden.«
    »Klar. Die wachsen hier auf Bäumen, die Weltentore.«
    »So ähnlich«, sagte er. »Es dürfte ein paar tausend geben. Wir müssen sie nur aufspüren und erreichen. Hast du

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