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0822 - Flüstern, schreien, töten

0822 - Flüstern, schreien, töten

Titel: 0822 - Flüstern, schreien, töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Haken gab. Sie kannte ihn, aber sie kannte nicht seinen Namen. Vielleicht war sie ihm schon begegnet, und danach fragte ich sie.
    »Das stimmt.«
    »Dann wissen Sie, wie er aussieht?«
    Kate Duvall lehnte sich auf dem Stuhl zurück. »Es war keine Begegnung im eigentlichen Sinne. Ich habe ihn auch nicht gesehen, aber ich weiß, dass er bei mir war. Er hat es geschafft, mich zu übernehmen. Er ist in mein Gehirn eingedrungen. Er hat mir erklärt, dass er mir durch seine Taten einiges beweisen würde und ich ihn nicht davon abhalten könnte. Er ist so stark, dass er die Welt auf den Kopf stellen kann. Genau das hat er mir zu verstehen gegeben, und ich glaube ihm sogar. Die Taten sprachen dafür.«
    »Morde!«
    »Klar.«
    »Die Sie aufklären sollten?«
    »Nein, John. Weder ich noch meine Kollegen, denn dieser Killer operiert hier in Europa. Es gibt keinen Grund für uns, sich an seine Fersen zu heften, aber er hat es verstanden, mich als Mittler zu benutzen. Ich bin seine Verbindung zur normalen Welt. Er hat mich ausgesucht – mich, eine Agentin des FBI.« Sie schlug gegen ihre Stirn. »Das ist ein Wahnsinn, aber so ist es nun mal. Er ist bei mir, er ist neben mir, er ist in mir! Nur sehe ich ihn nicht.«
    Es war eine relativ lange Rede, die Kate gehalten hatte, und ich kam mit ihren Worten nicht zurecht. Sie klangen für mich völlig verrückt. Da stimmte einiges nicht.
    »Sie glauben mir nicht, John?«
    »Sieht man mir das an?«
    »So ungefähr.«
    »Ja, es fällt mir schwer. Sie sagen, dass er Sie unter seiner Kontrolle hat.«
    Kate nickte heftig. »Das stimmt. Aber nicht körperlich, sondern geistig. Ich habe manchmal den Eindruck, die verdammten Taten mitzuerleben, und das macht mich beinahe irre. Immer wenn ein Mord passierte, dann kriegte ich das mit. Ich hörte das Flüstern in meinem Kopf, ich hörte eine Stimme, die immer erklärte, dass sie es allen beweisen würde.«
    »Wem denn?«
    »Eben allen.«
    »Und mehr wissen Sie nicht?« fragte ich.
    »Leider nein. Ich sprach mit Abe Douglas darüber. Ihm vertraute ich mich an. Wir haben uns auf einem Lehrgang kennen gelernt. Ich weiß auch nicht, was über mich kam, dass ich mich ihm anvertraute, aber ich merkte sehr bald, dass ich bei ihm genau an der richtigen Adresse war.«
    »Das kommt wohl hin. Trotzdem, Kate, noch einmal: Sie wissen nicht, wie der Killer aussieht?«
    Ihr Gesicht wirkte gequält. »Nein, ich weiß es nicht. Sie glauben ja nicht, wie oft ich schon darüber nachgedacht habe, aber es ist zu vage.«
    »Wie vage?«
    »Er erwischt mich immer im Schlaf.« Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Es sind Albträume, die zur Realität werden. Er geriet an mich, er tauchte ein in meinen Geist. Er spricht von seinen Siegen. Ich höre ihn flüstern, ihn schreien, und er spricht auch vom Tod, und ich habe das Gefühl, dass er ihn liebt. Der Tod ist sein Begleiter, er liebt ihn, durch ihn will er den Beweis antreten.«
    »Welchen?«
    Kate hob die Schultern.
    »Bitte, Kate, er muss doch…«
    »Nein, John.« Sie öffnete die Augen und starrte mich an. »Sie müssen mir glauben, dass er sich mir gegenüber nicht offenbart hat. Aber ich habe gelernt, analytisch zu denken. Das schaffte ich, als der Schock vorbei war. Dass er gerade mich ausgesucht hat, darauf kann ich mir wirklich nichts einbilden. Ich habe eher den Eindruck, dass er einen Vermittler zwischen seiner Welt und der unserigen braucht. Und das bin nun mal ich.«
    »Warum?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich nickte vor mich hin. Der Kaffee war kalt geworden. Ich ließ ihn stehen und trank einen Schluck Saft. »Jetzt sind Sie in London, Sie sind bei mir, und ich möchte Sie jetzt konkret fragen, obwohl ich es schon weiß, was Sie von mir wollen.«
    »Sie sollen mich von ihm befreien.«
    »Von einem Killer, der nur in Ihren Träumen existiert?«
    »Nein!« rief sie. »Er ist real. Seine Taten beweisen es. John, wir dürfen uns da nichts vormachen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Darf ich daraus schließen, dass er die Taten bei Ihnen ankündigt?«
    »Nein, es ist umgekehrt. Wenn er mit mir in Verbindung tritt, hat er sie schon begannen. Ich habe dann Nachforschungen angestellt und herausgefunden, dass das, was ich sah, tatsächlich geschehen ist. Ich sage Ihnen, dass dieser Killer ein Mensch oder eine Bestie ist, die durch die Welt reist und mordet. Er hat ein Motiv, aber bitte fragen Sie mich nicht danach, wie es aussieht und warum er das alles getan hat. Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht,

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