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0828 - Götze der Wolklovs

Titel: 0828 - Götze der Wolklovs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Metall!"
    Die Gedanken des Obersten Planers gerieten vorübergehend in Verwirrung. Dann dachte er ungestüm: „Das ist unmöglich!"
    „Wir haben es uns auch gedacht, Herr", bekannte Jenü-Teri-Ter. „Kein lebendes Wesen besitzt einen Körper aus Metall.
    Aber dieses hier verstößt gegen die Regel."
    Saj-Saj nahm zur Kenntnis, daß diese Angelegenheit ernster war, als er gedacht hatte.
    „Ihr greift trotzdem an?"
    „Wenn du es befiehlst, Herr, ja!"
    „Zuerst mit den Heulern. Wenn das nicht hilft, mit den Schleudern!"
    „Ich habe großes Zutrauen zu den Heulern, Herr", antwortete der Oberaufseher. „Aber was sollen wir gegen einen metallenen Körper mit Schleudern ausrichten?"
    „Das Geschöpf hat Beine, nicht wahr? Zielt auf die Beinansätze. Dort, wo die Beine aus dem Körper hervortreten, kann die Panzerung nicht ohne Lücke sein."
    „Wir werden es tun, Herr", antwortete Jenü-Teri-Ter.
     
    *
     
    Der Vario glitt zweihundert Meter weit auf die ebene Fläche des Platzes hinaus. Er befand sich jetzt annähernd in der Mitte des riesigen Ovals. Die leuchtende Decke schien hell auf ihn herab.
    Er hielt inne und schickte sich an, sein erstes Gedankenbild abzusenden. In diesem Augenblick begann das Inferno.
    Von einer Zehntelsekunde zur andern verwandelte sich die bisher ruhige Halle in eine Hölle kreischender, pfeifender, an den Nerven zerrender Lärmtöne. Ultrahohe Frequenzen herrschten vor.
    Der Lärm rüttelte an den Grundfesten des Gehirns. Die Bionik empfand peinigenden Schmerz. Sie reagierte unkontrolliert.
    Die vier stählernen Beine machten ein paar zuckende Bewegungen. Es sah aus, als hätte das Gekreisch den Vario zu einem Tanz verlockt. Doch da reagierte die Positronik. Der bionische Bewußtseinsteil wurde abgeschaltet. Die Kontrolle des Robotkörpers ging an die positronische Hälfte über.
    Das Schmerzempfinden erlosch augenblicklich. Aber damit war das Problem nicht gelöst. Der Lärm mußte aufhören, sonst erlitt die Bionik physischen Schaden. Der Vario zweifelte nicht daran, daß das infernalische Geheul von Waffen erzeugt wurde. Es gab viele Technologien, die akustische Energie für Angriffs- oder Verteidigungszwecke einsetzten. Die Wolklovische schien eine davon zu sein. Blitzschnell traf der Robot seine Entscheidungen. Die eigenen Waffen, einen Desintegrator und einen Impulsnadler, durfte er nur im schlimmsten Notfall einsetzen.
    Beide waren absolut tödlich. Die Wolklovs aber handelten unter dem Eindruck eines Irrtums. Man durfte sie dafür nicht töten. Binnen einer Millisekunde stellte er fest, daß das akustische Feuer von insgesamt fünf verschiedenen Punkten kam. Drei davon lagen zur Rechten, zwei zur Linken. Der Vario wandte sich nach links.
    Er aktivierte die Kraftfeldsteuerung der Gliedmaßen. Mit hoher Geschwindigkeit glitt er auf eine der Gangmündungen zu, aus denen ihm das barbarische Schallfeuer entgegenschlug.
    Seine Taktik hatte Erfolg. Er hatte erwartet, daß die Wolklovs erschrecken würden, wenn sich ihre Opfer von der Schallkanonade unbeeindruckt zeigte. Diese Erwartung trog ihn nicht.
    Der infernalische Lärm brach zusammen. Der Vario hielt die Schlacht bereits für gewonnen. Da mußte er feststellen, daß es ein paar Wolklovs gab, die noch immer nicht aufgeben wollten.
    Ein Hagel winziger Projektile ergoß sich über ihn. Die Geschosse waren von bedeutender Härte. Sie erzeugten helle, klingende Laute, wenn sie gegen den Metallkörper prallten. Sie waren vergiftet, das sah der Robot an den kleinen, flüssig schimmernden Auftreffpunkten, die sie hinterließen.
    Inzwischen hatte er die Mündung des Ganges fast erreicht. Spitze Schreie gellten auf. Er sah die Gestalten einiger Wolklovs, die bis zuletzt unmittelbar am Ende des Korridors ausgeharrt hatten.
    Jetzt wandten sie sich zur Flucht. Manche warfen die Waffen weg, weil sie ihnen beim Laufen hinderlich waren. Unter der Gangmündung hielt der Vario an. Vorsichtig reaktivierte er die Bionik und stellte fest, daß sie keinen Schaden erlitten hatte.
    Undeutlich empfand er jetzt die Mentalimpulse eines Wolklov-Bewußteins. Sie waren verworren und hatten nicht annähernd die Klarheit der Gedankenbilder, die er mit seinem unbekannten Gesprächspartner ausgetauscht hatte.
    Der logische Inhalt der Impulse war nicht auszumachen. Nur die unterliegenden Emotionen waren annähernd zu erkennen: Furcht, Entsetzen, Ratlosigkeit.
    Der Robot setzte seinen Vormarsch zunächst nicht fort. Alles weitere Vorgehen erforderte eine

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