Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0828 - Götze der Wolklovs

Titel: 0828 - Götze der Wolklovs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ausschließlich mit der positronischen Hälfte seines Denkprozessors und hatte keinerlei Sinn für die Schönheit der fremden Landschaft.
    Dafür fand er mit um so größerer Zielsicherheit einen der Ausgänge, die nicht zu einem der beiden Verbindungstunnel, sondern unmittelbar ins Freie führten.
    Er strahlte eine Serie von Impulsen ab. Ein Stück Glaswand glitt beiseite. Drückend heiße Luft schlug dem Roboter entgegen.
    Er glitt hinaus auf den glitzernden Sand. Der Ausgang schloß sich hinter ihm. Der Vario war nicht sicher, wie aufmerksam die Laren die Peripherie der Station beobachteten.
    Im Grunde genommen hatten sie wenig Anlaß zu Mißtrauen. Die Wolklovs, die als Halbintelligenzen galten, verhielten sich friedlich.
    Der Anhänglichkeit der Kelosker war man sich sicher. Dennoch wartete der Vario, bis Wyotta hinter den Kämmen der Dünen verschwunden war und die Dunkelheit eintrat. Selbst wenn die Laren nicht aufpaßten, hätte ein zufälliger Blick den Ausreißer bemerken können. Jetzt, im Finsteren, war die Gefahr geringer.
    Es stand nicht zu fürchten, daß Hotrenor-Taaks Leute die Nacht mit Infrarotscheinwerfern absuchten.
    Behende glitt der Roboter über die sandige Fläche.
    Seine Gliedmaßen, von denen er im Augenblick nur vier gebrauchte, wurden hydraulisch bewegt. Es bestand die Möglichkeit, auf hochenergetische Kraftfeldsteuerung umzuschalten. Im Notfall war der Vario ein äußerst schneller Läufer. Der Robot hatte sein Vorgehen minuziös vorausgeplant.
    Der einzige bekannte Weg, der in die unterirdische Welt der Wolklovs führte, ging über eine der zahlreichen Baustellen, in denen die Insektoiden an der gigantischen Skulptur der achtbeinigen Spinne arbeiteten.
    Die Baustelle befand sich rund dreihundert Kilometer entfernt in nordöstlicher Richtung. Der Vario wußte das, weil er an Bord des larischen Raumschiffs beim Anflug auf Dhoom einige der Bilder gespeichert hatte, die auf dem Empfänger in der Großkabine der Kelosker gezeigt worden waren.
    Der Vario hatte auch diesen Fixpunkt gespeichert und wußte daher annähernd, welche Entfernung es zurückzulegen galt. Die Auflösung der Bilder war allerdings zu gering gewesen, als daß man hätte erkennen können, ob an dieser Baustelle gegenwärtig gearbeitet wurde oder nicht.
    Der Vario hatte die Absicht, zunächst unbemerkt in die Anlage der Wolklovs einzudringen und sich dann erst, wenn er dem ersten Wolklov begegnete, als der geheime Freund der Insektoiden zu erkennen zu geben, der vor dem bevorstehenden Angriff der Laren gewarnt hatte.
    Seine Überlegungen gingen angesichts der völlig unbekannten Mentalität der Wolklovs dahin, daß man ihm unter Umständen den Zugang zu den unterirdischen Anlagen verwehren würde, wenn er vorher um Erlaubnis bat. Als er sich etwa zehn Kilometer von der Station entfernt hatte, setzte er die Kraftfeldsteuerung in Betrieb.
    Er ging auf Höchstgeschwindigkeit und huschte die Kämme und Flanken der Dünen entlang, um sein Ziel so rasch wie möglich zu erreichen.
     
    *
     
    Er hatte Glück. Die Baustelle war leer. Sie bildete einen riesigen Trichter. Jenseits des Trichters, auf der östlichen Seite, ragte ein gigantischer Wall auf, der einen Teil eines der acht Beine darstellte, mit denen die Skulptur ausgestattet war. Der Vario glitt die Wand des Trichters hinab. Mit Hilfe der Taster entdeckte er binnen kürzester Zeit die Mündung des Tunnels, der in der Nähe des tiefsten Punktes von Nordwesten her in die Grube mündete.
    Er vergewisserte sich, daß kein Wolklov in der Nähe war, soweit seine Taster reichten. Dann schritt er in den Tunnel hinein.
    Die ersten paar hundert Meter waren völlig finster. Dann aber tauchten zunächst vereinzelt, dann immer häufiger und dichter Leuchtplatten auf, die schließlich eine fast tagesgleiche Helligkeit verbreiteten.
    Der Robot nahm zur Kenntnis, daß er sich auf einer Bandstraße befand. Die Straße war in der Mitte geteilt. Während die Baugrube in Betrieb war, rollte wahrscheinlich eine der Hälften in Richtung der Grube, die andere von ihr weg. Auf diese Weise wurden Arbeiter und Geräte herbeigeschafft und abgelöst. Der Vario nahm zur Kenntnis, daß allein diese Bandstraße die Technologie der Wolklovs auf eine wesentlich höhere Stufe stellte, als die Laren ihr zubilligen wollten. Er blieb stehen und blickte den Tunnel entlang.
    Die Luft ringsum war völlig klar und staubfrei. Der Tunnel verlief leicht abwärts geneigt, aber völlig geradlinig. Man müßte,

Weitere Kostenlose Bücher