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0829 - Der Alpen-Teufel

0829 - Der Alpen-Teufel

Titel: 0829 - Der Alpen-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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legte sie auf den noch freien Stuhl. »Mir ist der Appetit vergangen, das können Sie mir glauben.«
    »Warum?«
    Er lachte scharf auf. »Was ich hinter mir habe, ist verdammt schlimm. Es ist… ja… ich bin froh, daß ich noch lebe.« Er nickte vor sich hin, und wenn ich ehrlich sein sollte, dann gefiel mir dieser Mensch überhaupt nicht. Er schien eine schlechte Nacht hinter sich zu haben. Sein Gesicht war blaß, dafür aber lagen unter seinen Augen dunkle Ringe, und seine Pupillen sahen aus, als wären sie mit dem Gefühl der kalten Angst gefüllt worden.
    »Was ist geschehen?« fragte ich.
    Er überlegte einen Moment, schaute sich dabei vorsichtig um, dann hob er mit einem Ruck den Kopf. »Ich habe in der vergangenen Nacht die Alpen-Bestie wieder gesehen. Genau sogar. Zum Greifen nahe, und ich weiß jetzt, daß es Paul ist. Ja, er ist der Alpen-Teufel! Er und kein anderer. Das kann auch meine Mutter bestätigen.«
    »War er denn bei Ihnen?« fragte Suko.
    »Ja!«
    »Wo?«
    »An unserem Haus.« Rogner zitterte plötzlich. »Er hat sogar eine Scheibe eingeschlagen.«
    Wir blickten uns an. Beide blieben wir ruhig, und mit ebenso ruhiger Stimme sagte Suko: »Ich denke, daß es besser ist, wenn Sie von Beginn an berichten.«
    »Hört auch niemand zu?«
    »Nein, nur wir beide.«
    Er beugte sich über den Tisch. »Es ist so«, sagte er, »Sie sind die einzigen Personen, meine Mutter mal ausgenommen, denen ich noch vertrauen kann.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, denn Paul, der Alpen-Teufel ist nicht allein.«
    Suko und ich waren wie vor den Kopf geschlagen. Auf einmal sah alles anders aus. Wir standen vor einer völlig neuen Perspektive, die Lage schien sich zu drehen.
    »Wieso nicht allein?« fragte Suko.
    »Er hat einen Helfer, einen, der ihn führt, glaube ich.«
    Ich nickte ihm beruhigend zu. »Okay, das ist akzeptiert. Wäre es nicht am besten, wenn Sie von Anfang an berichteten? Das würde uns schon helfen.«
    Bert Rogner erzählte. Er sprach mit leiser, zischender Flüsterstimme, und wir mußten schon die Ohren spitzen, um ihn zu verstehen, was auch an seinem Dialekt lag.
    Während der nächsten Minuten entstand auch bei uns das Bild der vergangenen Nacht, und ich zumindest kam mir vor wie jemand, der alles verkehrt gemacht hatte. Auch Suko zog ein Gesicht, in dem sich Unglaube ausbreitete.
    Zufällig fiel mein Blick durch den Raum und auch zu einem Durchgang hin, der in einen zweiten Gastraum führte. Dort stand Helene Brandner, wobei ich den Eindruck hatte, daß sie uns beobachtete.
    »Jetzt wissen Sie alles«, sagte der Mann.
    »Ja«, murmelte Suko, »und es fällt mir zumindest nicht leicht, dies zu begreifen.«
    »Ich denke ebenso wie mein Freund.«
    Bevor er sprach, kriegte Bert Rogner eine Gänsehaut. »Dann läuft ein Toter hier durch Alpbach, denke ich.«
    »Meinen Sie?«
    »Ja, Herr Sinclair.«
    »Ich glaube nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Könnte es nicht sein, daß dieser Paul gar nicht tot ist?«
    »Was?« keuchte er, »das darf doch nicht wahr sein!«
    »Stimmt aber.«
    »Nein, nein, das ist unmöglich! Wir alle haben erlebt, wie er beerdigt wurde. Die Bewohner des Dorfes haben an seiner Beerdigung teilgenommen, obwohl er eigentlich verhaßt war und niemand etwas mit ihm zu tun haben wollte.«
    »Sind Sie sicher?« fragte ich.
    »Wieso sicher?«
    »Daß er auch tatsächlich beerdigt wurde.«
    Dann fing er an zu stottern, mußte sich sammeln und fragte: »Meinen Sie, daß an seiner Stelle ein anderer begraben worden ist?«
    Ich hob die Schulten. »Nicht unbedingt ein anderer! Man kann einen Sarg auch mit Steinen beschweren. Wer hat sich denn um die Beerdigung gekümmert? Soviel ich weiß, war Paul allein.«
    »Da haben Sie recht.« Er nickte. »Lassen Sie mich mal nachdenken, wie das gewesen ist.«
    Wir gaben ihm die Chance, und er strengte sich auch wirklich an. Ich schaute wieder in Richtung Durchgang, dort war Helene Brandner verschwunden.
    Durch sein Lachen erreichte er wieder unsere Aufmerksamkeit. »Jetzt habe ich es, wirklich. Es war mir nur entfallen.« Er senkte seine Stimme noch mehr. »Das waren die Brandners.«
    »Wie bitte?«
    »Ja, sie haben sich um ihn gekümmert.«
    Ich lachte leise. »Das gibt es doch nicht!«
    »Aber wenn ich es Ihnen sage.«
    »Welchen Grund sollen die denn gehabt haben, sich um ihn zu kümmern? Welchen?«
    »Das hatten sie auch schon vorher.«
    »Ach ja?«
    »Sie, nein, es war er, glaube ich, hat ihm hin und wieder Arbeit gegeben.«
    »Hier im Hotel?«
    »Nein, bei den

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