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083 - Morkans Horrorwürmer

083 - Morkans Horrorwürmer

Titel: 083 - Morkans Horrorwürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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den Hörnern
und stemmte sich dem wütenden Tier mit ganzer Körperkraft entgegen. Die Muskeln
des starken Mannes spannten sich unter dem dünnen, enganliegenden Sporthemd,
das er trug. Es krachte in den Nähten und das Hemd riss unter den kurzen Ärmeln
und über die gesamte Breite des Rückens auf. Iwan wurde förmlich über den
schmutzigen, mit zermantschtem Obst und Gemüse bedeckten Boden geschoben.
    Der
Saft aus Früchten und Tomaten schuf einen glitschigen Untergrund. Larry Brent
wandte sich dem zweiten Stier zu, der in die Menschen zu rasen drohte, die inzwischen
in großer Aufregung und heillosem Durcheinander nach allen Seiten flohen. Mit
einem kühnen Sprung gelang es dem PSA-Agenten, sich auf den Rücken des zweiten
Stiers zu schwingen. Er kam dabei gezwungenermaßen durch seinen Sprung
rücklings auf dem wütenden Tier zu sitzen, das mit dem unerwarteten Reiter
nicht einverstanden war. Das Hörnervieh unternahm die irrsten Sprünge, um sich
von seinem Parasiten zu befreien. Larry verhielt sich wie ein Rodeo-Reiter, der
sich vorgenommen hatte, einen bockigen Gaul zurechtzureiten und zur Räson zu
bringen.
    Er
presste die Schenkel fest in die Flanken des Tieres und nur mit großer
Anstrengung gelang es ihm, nicht abgeworfen zu werden. Er konnte den Stier
nicht bei den Hörnern fassen, da er mit dem Rücken zu ihnen saß. Dafür
umklammerte er die hochpeitschende Schwanzquaste und riss heftig daran. Damit
zwang er das aufgewiegelte Tier in eine andere Richtung. Der Stier ging mit
allen vieren in die Höhe, machte verrückte Bocksprünge, schaffte es aber nicht,
den Reiter abzuwerfen, der mit zerzaustem Haar und völlig durchschwitztem Hemd
auf seinem Rücken saß. Larry Brent schien mit dem Tier verwachsen. Das ganze
Schauspiel hätte unter anderen Umständen sicherlich zu Heiterkeitsausbrüchen
geführt. Aber hier ging es um Leben und Tod, darum, weitere Menschen vor den
trampelnden Hufen zu bewahren. So plötzlich der
unerklärliche, stampedeähnliche Ausbruch gedauert hatte, so plötzlich fand er
sein Ende.
    Der
Stier, der Iwan Kunaritschew hatte aufspießen wollen, stand schlagartig still,
als hätten seine Kräfte ihn verlassen. Das bockige Hörnervieh, das Larry Brent
in den Staub und den Matsch aus Obst und Gemüse hatte werfen wollen, schien mit
einem Mal jegliche Angriffslust verloren zu haben. Es stand still, schnaufte
heftig und ließ den Kopf hängen. Es schien die ganze Aufregung, die seinetwegen
entstanden war, nicht mehr mitzubekommen. Die Ziegen waren inzwischen
eingefangen und jetzt, wo die Stiere sich wieder als zugänglich erwiesen,
sprangen auch einige Männer herbei, die sie an den Seilen und Ketten packten,
welche um ihre Hälse hingen. Auf das, was sich hinter ihm abspielte, achtete
X-RAY-3 jedoch schon nicht mehr.
    Er
sprang vom Rücken seines Reittiers und lief auf die Stelle zu, wo Pedro Suillo
reglos am Boden lag. Mehrere Indianer und Mestizenfrauen eilten nun ebenfalls
dorthin, nachdem die direkte Gefahr durch die kurzfristig durchgedrehten Tiere
offensichtlich gebannt war. Larry beugte sich über den Jungen. Er sah schlimm
aus. Sein Haar hing blutverklebt in die Stirn, seine Kleidung war aufgerissen.
Arme und Beine durch die auf ihn herabprasselnden Hufe arg in Mitleidenschaft
gezogen. Pedros Mutter wankte heran, die von einem der wütenden Stiere auf die
Hörner genommen und einige Meter weit durch die Luft geschleudert worden war.
    »Pedro?«,
fragte sie mit schwacher Stimme und Tränen in den Augen. »Pedro... was ist mir
dir?!« Die Frau schien um Jahre gealtert, und sie stand offensichtlich unter
einem Schock.
    »Er
lebt,... er ist verletzt, Señora«, sagte Larry Brent auf Spanisch. Er hockte
neben dem bewusstlosen Jungen, wagte nicht, ihn aufzuheben, weil er nicht
wusste, welche Verletzungen Pedro davongetragen hatte und ob eine falsche
Bewegung seinerseits noch alles verschlimmern konnte.
    »Einen
Arzt,... ruft einen Arzt!«, schrie er in die Menge, die sich um ihn herum
versammelt hatte. »Schon unterrichtet, Señor!«, rief eine Stimme aus der Menge.
»Sie kommen aus dem Hospital... es steht nur zwei Straßenkreuzungen entfernt
von hier...«
    Da
war auch schon das Sirenengeheul des anrückenden Krankenwagens zu vernehmen. Es
kam Bewegung in die Menschen. Sie machten Platz, um das Fahrzeug durchzulassen.
Larry versorgte inzwischen eine stark nachblutende Wunde am Oberschenkel des
Jungen. Die Hufe hatten ein tiefes Loch in das Fleisch gerissen und aus dem
zerfetzten

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