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083 - Morkans Horrorwürmer

083 - Morkans Horrorwürmer

Titel: 083 - Morkans Horrorwürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nicht so«, schüttelte der Junge heftig den Kopf und begutachtete einige
der Keramikstatuen, die auf der Wolldecke standen. »Ich möchte lieber anders
heißen.«
    »Und
wie zum Beispiel?«
    »Pepe...«
    »Der
gefällt mir auch. Aber zu dir würde auch noch ein anderer Name gut passen...«
    »Darf
ich die Figur mal in die Hand nehmen?«, fragte Pedro da unvermittelt und
deutete auf eine Götzenfigur, die dämonisch aussah.
    »Ja,
das kannst du gerne tun. Aber pass gut darauf auf und lass sie nicht fallen...«
    »Ist
doch klar «, sagte Pedro mit seiner hellen Kinderstimme. »Es bereitet viel
Mühe, sie zu machen. Ich werde sie schon nicht fallen lassen...«
    »Dann
bin ich sehr beruhigt.«
    »Aber
Sie wollten mir noch sagen, welcher Name auch zu mir passen könnte«, fuhr Pedro
munter fort. Er hatte die Bemerkung vorhin doch noch mitbekommen und kam nun
ebenso sprunghaft, wie er sie im ersten Moment übergangen hatte, wieder auf sie
zurück. Der skelettdürre Indianer hob kaum merklich seine dichten, schneeweißen
Augenbrauen. »Du könntest zum Beispiel auch einen indianischen Namen tragen...«
Da blickte Pedro auf. »Mhm, schon möglich... Aber ich bin kein Indianer. Der
Urgroßvater meiner Mutter war allerdings noch ein Azteke...«
    »Ja,
ich weiß...«
    »Ach!«,
entfuhr es da dem schwarzhaarigen Mestizenjungen. »Haben Sie ihn etwa noch
gekannt?«
    »Nein
- aber ich sehe, wo du herkommst. Übrigens: du kannst mich ruhig Jessak nennen.
Sag du zu mir...«
    »In
Ordnung, Jessak. Sind wir jetzt Freunde?«
    »Sicher
sind wir das. Hier, nimm dies... und achte gut darauf. Hüte die Vase mit dem
Fischmaul wie deinen Augapfel...«
    »Ist
sie denn so wertvoll?«
    »Ja,
das ist sie.«
    »Aber
ein so teures Geschenk kann ich nicht annehmen. Meine Mutter wird mit mir
schimpfen.«
    »So
teuer ist sie gar nicht. Auch ich habe sie einst als Geschenk erhalten.«
    »Dann
ist sie eine Erinnerung?«
    »Ja.
An meinen Vater. Von ihm habe ich sie bekommen.«
    »Und
nun willst du sie mir geben? Da werden deine Kinder bestimmt traurig sein.
Vielleicht wollen sie die Vase selbst gern behalten, Jessak?«
    »Ich
habe keine Familie mehr. Ich habe auch keine Söhne und Töchter. Ich lebe
allein.«
    »Das
tut mir leid... Dann bist du bestimmt sehr einsam?«
    »Ich
war es manchmal. Aber all meine Einsamkeit ist vergessen... seit ich dich gesehen habe. Ich wusste, dass ich es noch
erleben würde...«, fügte er leiser werdend hinzu, so dass Pedro die Worte nicht
richtig verstand. »Was hast du gerade gesagt, Jessak?«
    »Es
waren ein paar Gedanken... ich habe sie laut ausgesprochen. Nichts von
Bedeutung, Pedro...« Lächelnd reichte der alte Mann mit dem vertrockneten,
zerfurchten Gesicht ihm die Vase, die etwa zwanzig Zentimeter hoch war und an
ihrer dicksten Stelle einen Durchmesser von etwa zehn Zentimetern hatte.
»Pedro... oder Koantas...«, sagte der Indianer da unvermittelt.
    »Ich
heiße Pedro Suillo und nicht Koantas«, berichtigte der Junge den vermeintlichen
Irrtum des Alten. »Ich glaube, du verwechselst mich doch, Jessak. Du kanntest
meinen Großvater bestimmt nicht. Er lebte auch nicht hier am Meer, sondern in
den Bergen. Sicherlich wolltest du einem anderen Jungen das Geschenk geben. Ich
bin dieser Junge nicht. Tut mir leid, Jessak. Aber vielleicht kommt er noch...«
Mit diesen Worten zog Pedro die Hand zurück, die er dem alten Mann
entgegengestreckt hatte, um die merkwürdige Vase entgegenzunehmen. »Warte,
Pedro! Lauf nicht davon!«, rief der Alte und blickte den Jungen beinahe
flehentlich an. »Ich habe dir vorhin doch gesagt, dass auch ein anderer Name
als Pedro oder Pepe zu dir passen würde. Ein indianischer Name...«
    »Stimmt...«
    »Koantas,
das ist einer. Er würde zu dir passen. Er ist schon sehr alt, wird heute kaum
noch gebraucht, aber er existierte schon, noch ehe mein Vater, dessen Vater und
wiederum dessen Vater lebte...«
    »Oh!«
Pedro machte einen runden Mund und seine Augen wurden groß wie Untertassen.
»Ein so seltener Name würde zu mir passen? Das ist aber komisch...«
    »Nein,
das ist es keineswegs. Namen sind wie Bilder, wie Gleichnisse, die zu dem
betreffenden Menschen passen. In dem Moment, als du an mir vorüber ranntest,
wusste ich mit einem Mal, dass du - Koantas heißen könntest.«
    »Und
was bedeutet der Name?«, fragte Pedro neugierig. »Indianische Namen haben doch
immer eine Bedeutung nicht wahr?«
    »Richtig,
mein Junge... Koantas heißt so viel wie der Sieger. ..« Pedro grinste und winkte

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