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0832 - Station der MVs

Titel: 0832 - Station der MVs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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infantil. Kinder, die in einem Scherbenhaufen spielen."
    Diesmal schien Kerrsyrial andeutungsweise begriffen zu haben, was ich meinte. Er starrte düster vor sich hin, während er die G'DHON KARTH TBA zu einer bestimmten Stelle der Spirale aus glühendem Wasserstoff steuerte.
    Einige Zeit später zeigte einer der Bildschirme ein stumpfgraues Bruchstück, das - sich langsam überschlagend - durch einen etwa anderthalb Millionen Kilometer durchmessenden Sektor der Gasspirale trieb.
    „Ghor-Chrane!" sagte der Gys-Voolbeerah.
    Ich war verblüfft.
    Natürlich hatte ich keine konkrete Vorstellung der Station der Gys-Voolbeerah gehabt, aber ich hatte angenommen, daß es sich um ein sehr großes und vor allem intaktes Gebilde handelte.
    Aber dieses Bruchstück sah aus, als wäre es vor langer Zeit durch Einwirkung innerer oder äußerer Gewalt von einem größeren Gebilde abgesprengt worden.
    Als wir näher kamen, entdeckte ich an der Bruchstelle des zirka dreieinhalb Kilometer langen elliptischen Objekts ein wild zerklüftetes Gewirr aus zerrissenen Trägern, Wandfragmenten und teilweise nur an dünnen Kabeln und Streben hängenden Aggregaten beziehungsweise Aggregateresten.
    „Wann hat sich die Katastrophe ereignet?" wollte ich wissen.
    „Lange, bevor wir Gys-Voolbeerah nach Ganuhr kamen und das Bruchstück entdeckten", antwortete Kerr-syrial. „Wir benutzen es nur für unsere Zwecke.
    Gebaut wurde die ehemalige Raumstation von einem Sternenvolk, das im Halo dieser Galaxis lebte und wahrscheinlich längst ausgestorben ist. Die Ursache für die Katastrophe ist uns nicht bekannt."
    Er berührte einen Sensorpunkt. Nach einer Weile runzelte er die Stirn und sagte: „Es erfolgt keine Reaktion auf mein Signal. Eigentlich müßte sich die Schleuse des Schiffshangars öffnen. Da stimmt etwas nicht."
    „Wie könnte es auch, wenn sich Dalaimoc Rorvic in Ghor-Chrane befindet!" erwiderte ich und tastete hinter mich, wo die Gebetsmühle des Tibeters in einem Tragebeutel lag, der an meinen Schulterkreuzgurten befestigt war.
    Nachdem Kerrsyrial die G'DHON KARTH TBA dicht an die verschlossene Schleuse gesteuert und immer wieder das Signal ausgesandt hatte, das die Öffnung des Außenschotts bewirken sollte, sahen wir ein, daß wir so nicht weiterkamen.
    „Es gibt zwei Möglichkeiten", erklärte ich. „Entweder zerschießen wir mit den Waffen des Schiffes das Außenschott - was anschließend eine aufwendige Reparatur erforderlich macht - oder wir versuchen, von der Bruchstelle aus in die Station einzudringen."
    „Wenn meine Brüder wenigstens auf meine Funksignale antworten würden!" sagte der Gys-Voolbeerah verzweifelt.
    „Aber wahrscheinlich hat Dalaimoc Rorvic sie getötet. Dann möchte ich ebenfalls sterben."
    „Immer langsam!" mahnte ich. „Dalaimoc Rorvic ist zwar ein widerwärtiges Scheusal, aber er ist kein Mörder. Außerdem, falls er nach seiner Flucht aus der Gebetsmühle sein ganzes Spektrum an parapsychischen Fähigkeiten wiedergewonnen hat, braucht er nicht einmal in Notwehr zu töten, denn er wäre Ihren Brüdern auch so haushoch überlegen."
    Kerrsyrial blickte mich zweifelnd an - und ich wollte ihm schon erklären, warum Rorvic seinen Partnern überlegen war, als mir klar wurde, daß seine Zweifel einen anderen Grund hatten.
    Wie konnte ein Außenstehender auch begreifen, daß ein Mensch - beziehungsweise ein Halbcyno -, der über zwei Zentner wog, in eine Gebetsmühle von höchstens dreihundert Kubikzentimeter Rauminhalt (und auch das nur, wenn sie leer gewesen wäre) gesperrt gewesen sein sollte!
    „Rorvic kann fast alles", erklärte ich. „Schließlich ist er von Goshmos Castle aus nach Ghor-Chrane gekommen, ohne sich technischer Hilfsmittel zu bedienen - und das erscheint sogar mir, der ich allerhand von ihm gewöhnt bin, beinahe unglaublich."
    „Ihr Menschen gebt uns immer neue Rätsel auf", sagte Kerrsyrial.
    Ich verzichtete darauf, noch einmal zu erklären, daß Dalaimoc Rorvic eigentlich kein richtiger Mensch war, sondern lenkte unser Gespräch wieder in die alte Richtung.
    „Wahrscheinlich ist es zweckmäßiger für uns, von der Bruchstelle aus in die Station einzudringen", sagte ich.
    „Wahrscheinlich", erwiderte der Gys-Voolbeerah.
    Er steuerte die G'DHON KARTH TBA dicht an der grauen Außenhülle des riesigen Bruchstücks entlang -und nach einiger Zeit schwebten wir neben der zirka zwei Kilometer breiten und fast drei Kilometer hohen Bruchstelle. Aus dieser Nähe wirkte sie wie eine Wildnis auf

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