0832 - Station der MVs
einem Planeten, dessen Pflanzen aus Stahlplastik bestanden.
Plötzlich schloß ich geblendet die Augen!
Mitten in der Trümmerwildnis war ein grelles Licht aufgezuckt.
Es hielt sich fast eine Minute lang, dann erlosch es wieder.
„Dort wird gekämpft!" stieß Kerrsyrial hervor.
„Zum Kämpfen gehören mindestens zwei Lebewesen oder auch zwei Roboter", widersprach ich. „Aber das Licht kam nur aus- einer Quelle - und es hielt zu lange an, als daß es die Entladung eines Blasterschusses gewesen sein könnte. Gibt es in der Station Reparaturroboter?"
„Wir kontrollieren verschiedene Arbeitsroboter, die wir desaktiviert vorfanden, umprogrammierten und reaktivierten", antwortete der Gys-Voolbeerah. „Aber wir würden sie niemals in der Abrißzone einsetzen, da wir im Rest der früheren Raumstation mehr als genug Platz haben."
„Gehen Sie näher an die betreffende Stelle heran, Kerrsyrial!" bat ich. „Ich hatte den Eindruck, als würde ein atomares Schneid- oder Schweißgerät dort arbeiten."
Kerrsyrial schüttelte den Kopf, steuerte das Schiff aber doch in die Richtung, in der wir das grelle Leuchten gesehen hatten.
Als er den vorderen Bildschirm auf Ausschnittvergrößerung schaltete, sahen wir drei seltsame, metallisch schimmernde Gestalten, die zwischen drei Wandfragmenten herumturnten und dabei eine Metallplatte an die Stelle der fehlenden vierten Wand dirigierten.
Die Form der Gestalten erinnerte mich irgendwie an terranische Marabus, obwohl keine Flügel vorhanden waren.
„Das sind entweder Angehörige des Volkes, dem die Station früher gehörte - oder, was ich für wahrscheinlicher halte, Reparaturroboter.
Wir wissen, daß die Station und dieses Schiff von Vogelabkömmlingen erbaut wurde - und es ist eine alte Erfahrungstatsache, daß die meisten Intelligenzen während einer bestimmten Phase ihrer Entwicklung ihre Roboter mehr oder weniger nach ihrem äußeren Erscheinungsbild formen."
„Es sind Reparaturroboter der Station", sagte Kerrsyrial. „Aber sie gehören zu einem Typ, den wir nur in den Außenbezirken des Bruchstücks fanden und niemals in Betrieb setzten.
Ich kann mir nicht erklären, warum meine Brüder sie ausgerechnet jetzt aktiviert haben sollten."
Abermals leuchtete es in der Abrißzone auf. Diesmal sahen wir deutlich, daß das Leuchten von atomaren Schweißgeräten kam, mit deren Hilfe die drei Roboter die Metallplatte mit den anderen drei Wandfragmenten verbanden.
„Sie wollen tatsächlich eine Kammer in diesem Sektor wiederherstellen", meinte der Gys-Voolbeerah verwundert. „Aber davon wird die Station weder größer noch besser, denn was sie außen anbauen, müssen sie vorher innen wegnehmen."
„So ist es", erwiderte ich. „Aber langes Reden hat hier wenig Sinn. Wir müssen eine Stelle finden, von der aus wir in die Station kommen, damit wir Ihre Partner fragen können, was hier eigentlich gespielt wird."
„Ich kenne eine solche Stelle", erklärte der Gys-Voolbeerah.
8.
Sehr behutsam bugsierte der Gys-Voolbeerah die G'DHON KARTH TBA zwischen grotesk verdrehten Trägern und erstarrt wirkenden Kabelknäueln hindurch. Diese Trümmerfetzen ragten oft bis zu dreihundert Meter weit in den Raum. Unser kleines Schiff erschien mir unter diesen Umständen wie ein winziger Fisch, der zwischen meterlangen Tangfäden hindurchschwimmt.
Kerrsyrial kannte den Weg nur ungefähr, deshalb mußte er mehrmals umkehren, weil wir nicht weiterkamen.
Doch endlich erreichte er unser Ziel doch. Es handelte sich dabei um eine zirka zwanzig Meter tiefe Einbuchtung, die der Rest einer mindestens dreimal so großen Halle gewesen sein konnte.
Als die G'DHON KARTH TBA langsam in die Einbuchtung'schwebte, sah ich mich um.
Das glühende Wasserstoffgas war so dünn, daß es innerhalb der Trümmerzone nicht zu sehen war.
Erst durch das große Volumen, das es einnahm, wurde es überhaupt sichtbar.
Kerrsyrial verformte sich zur Körpergestalt eines Hulkoos und stieg in einen der beiden Hulkoo-Rauman-züge, die in der Steuerzentrale hingen. Erst dadurch wurde mir klar, daß wir in den Weltraum steigen mußten. Ich betätigte den Schalter, der den im hinteren Halswulst meiner Einsatzkombination verborgenen Druckhelm durch statische Aufladung aus seiner Hülle schnellen und sich zur üblichen Helmrundung formen ließ.
Danach streifte ich die Raumhandschuhe über, prüfte ihren festen, durch einen Magnetsaum erzeugten Sitz und überprüfte routinemäßig auch alle anderen Funktionen
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