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0833 - Verfluchte der See

0833 - Verfluchte der See

Titel: 0833 - Verfluchte der See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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es an Deck wie im Hamburger Hafen. Die verwegen aussehenden Gestalten besetzten lautlos ihre Posten. Jeder wusste genau, was er zu tun hatte. Nur die Männer, die in die Rahen zu steigen hatten, weigerten sich standhaft.
    Hans der Hai kicherte leise. Er würde es ihnen dieses eine Mal durchgehen lassen, schließlich mussten sie tatsächlich nicht hoch. Egal, welche Segel gesetzt waren, die »Dumme Kuh« würde immer genug Wind haben. Nein, er musste das Pack nun wirklich nicht in die Rahen knüpfen lassen. Es handelte sich um gute Männer, die der Teufel schon noch früh genug holte.
    Sehr viel früher als mich selbst jedenfalls , dachte er und ein boshaftes Lächeln überzog sein Gesicht.
    Er hörte, wie sich die Geschützluken auf dem Batteriedeck öffneten und gleich darauf von 18-Pfündern ausgefüllt wurden. Eine einzige Breitseite aus diesen wunderbaren Kanonen würde den schwerfälligen Holk enterreif schießen, die zweite würde ihn schließlich versenken. Oder das, was dann noch von ihm übrig war…
    »Und nun zeig mir, was du kannst, mein treuer Wulf«, feuerte der Käpt'n seinen Steuermann an. »Ich habe starken Wind bestellt, wie du siehst, genau so, wie wir ihn brauchen. Bring uns also längsseits an die ›Seeteufel‹ heran, die gleich nur noch ein armer Teufel sein wird.« Er wollte sich ausschütten vor Lachen über seinen Witz, während Wulf dasselbe im Halse stecken blieb.
    Sein zaghafter Versuch eines Grinsens verunglückte total. Er schluckte zwei Mal schwer und nickte. »Aye, Käpt'n.«
    »Des Teufels Freund und aller Welt Feind!«, rief Hans der Hai seinen Wahlspruch, den er eng an das Motto des großen Piraten Klaus Störtebeker anlehnte. Der war einst »Gottes Freund und aller Welt Feind« gewesen. Nun, Johan Redlef Vollquarsen schätzte den schon lange toten Klaus Störtebeker über alle Maßen, aber seinen Freund, nun ja, den hatte er sich anders ausgesucht.
    Wulf Wulflam kurbelte am Steuerrad. Die »Dumme Kuh von Skallingen«, die einige Meilen vor der Sylter Küste gelauert hatte, näherte sich rasch dem schwerfälligen Holk, der zwei Seemeilen westlich der Amrum-Bank gen Norden segelte. Im Angesicht des überlegen manövrierenden Piratenschiffs drehte die »Seeteufel« ab und versuchte anscheinend, zwischen der Nordspitze Amrums und der Südspitze Sylts hindurch zu entweichen.
    Hans der Hai lachte dröhnend. Ein total unsinniges Manöver. Und dazu hin ein absolut aussichtsloses Unterfangen! Glaubte der Kerl, im überfluteten Watt besser entkommen zu können? Der Holk kam kaum vom Fleck, während die »Dumme Kuh« mit inzwischen fast zehn Knoten heranrauschte.
    Die beiden Schiffe fuhren jetzt in einem stumpfen Winkel aufeinander zu. Der Piratenkapitän ließ Wulf den Kurs ein wenig nach Backbord korrigieren. So bekam der Piratensegler das Handelsschiff direkt vor die Breitseite.
    »Nicht unter die Wasserlinie zielen«, befahl Hans der Hai. »Feuer!«
    Der Erste Maat, Eggherd Schoeff mit Namen, stand am Luk und gab den Befehl nach unten weiter. Das Batteriedeck erzitterte, als die Rauch und Flammen speienden Kanonen der Steuerbordseite Tod und Verderben auf die »Seeteufel« spuckten. Rund um den Holk stiegen Wasserfontänen hoch. Drei der 18-pfündigen Steinkugeln schlugen in die Takelage und richteten ein heilloses Durcheinander an. Rahen brachen, Tauwerk stürzte herab und verhedderte sich. Zwei Geschosse trafen den Bug knapp hinter der Galionsfigur, die eine fantasievolle Seeschlange darstellte und rissen furchtbare Löcher. Schrille Schreie hallten über das Deck der »Seeteufel«.
    Hans der Hai trommelte sich vor Begeisterung auf den Bauch. Das war Musik in seinen Ohren. Neue Seelen für den Teufel!
    In seiner Euphorie bemerkte der Piratenkapitän zuerst nicht, dass auch der Holk beidrehte, Fahrt aufnahm - und auf Kollisionskurs ging! Dabei segelte er Manöver, zu denen er eigentlich gar nicht in der Lage war.
    Als der Piratenkapitän mitbekam, was da wirklich passierte, war es schon zu spät. »Ja haben die da drüben den Verstand verloren?«, murmelte er verwirrt und starrte auf die noch intakten Segel des Holks, die ebenso gebläht waren wie seine eigenen. Das aber war unmöglich. Denn ihm stand der Teufel bei.
    »Feuer!«, befahl Hans der Hai erneut.
    Die Geschützmannschaft zielte abermals gut, die »Seeteufel« bekam zwei weitere Treffer ab, einen direkt unter der Wasserlinie. Das hielt den Holk jedoch nicht auf.
    Der Piratenkapitän biss sich auf die Lippen. Wie auch seine

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