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0836 - Die Traumzeit stirbt!

0836 - Die Traumzeit stirbt!

Titel: 0836 - Die Traumzeit stirbt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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uralten Gesänge zu intonieren. Laut genug, um sie wirksam werden zu lassen und leise genug, dass sie drüben am Lagerfeuer nicht gehört wurden. Doch anstatt die guten Geister um Unterstützung für eine gerechte Sache anzurufen, wandte er sich an die bösen.
    Unheimliche Mächte manifestierten sich, verlorene Seelen schrien ihre immerwährende Pein hinaus, albtraumhafte Fratzen grinsten ihn aus einem schwarzen Wabern heraus an. Mit gierigen Klauen griffen sie nach Laink, zerrten an ihm und seiner unsterblichen Seele. Nur mit größter Mühe konnte sich der Aborigine ihrer erwehren und sie unter seinen Willen zwingen. Sie zischten ihn böse an, als sie seine Überlegenheit anerkennen mussten. Er beschwor sie, ihm zu dienen. Sie schworen es. Und schworen ihm zugleich ewige Qual, wenn er einen Fehler beging und ihnen Macht über ihn zugestand.
    Laink saugte die unheimliche Kraft der bösen Dämonen in sich ein und lud den Mentalen Schlag damit auf. Als er fast zu bersten drohte, bedankte er sich bei den Fürchterlichen und beschwor sie, den Kraftzufluss zu stoppen.
    Der junge Aborigine sah an sich hinunter. Ein rötliches Leuchten umfloss ihn. Die tobenden Energien, die seine Aura aufluden, sah allerdings nur er selbst.
    Leichten Schrittes ging er zum Lagerfeuer hinüber, den Tsu rin ga , den Seelenstein, fest umklammert. Lautlos wie ein Geist näherte er sich den Weißburschen, beugte sich über sie und malte ihnen mit dem Tsuringa die magischen Linien auf den Körper. Dabei genügte es, die Linien knapp über der Körperoberfläche auszuführen, ohne die Todgeweihten berühren zu müssen. Ohne diese Linien hätte er den Mentalen Schlag indes nicht gezielt ausführen können. Denn die Magie des Seelensteins diente als eine Art Zielerfassung für die Angriffsenergien.
    Die Frau, die in den Armen des Weißburschen ruhte, wälzte sich unruhig hin und her, als er sie mit dem Seelenstein zeichnete. Bemerkte sie, was vorging? Gespannt verharrte er. Nein, sie schlief weiter. Danach zeichnete er den Mann, der leise vor sich hinschnarchte. Das Amulett, das er frei vor der Brust hängen hatte, schien eine magische Waffe zu sein. Der Mörder maß ihm jedoch keine große Bedeutung zu.
    Laink, der Katatji auf Abwegen, sah die Todeslinien auf den Körpern der beiden Weißburschen grell aufleuchten. Zufrieden zog er sich in den Schutz der Bäume zurück. Dort löste er den Mentalen Schlag aus.
    Todbringende schwarze Energien lösten sich und brandeten mit unbegreiflicher Macht gegen Zamorra und Nicole an.
    Beide schrien auf, als sie so plötzlich getroffen wurden. Sie fuhren aus dem Schlaf, rissen die Augen auf und zuckten und wanden sich wie in Ekstase. Nicole schwebte plötzlich sogar einen halben Meter über dem Boden.
    Die Aborigines schreckten ebenfalls hoch. Von einem Moment zum anderen hellwach, wurden sie Zeugen, wie Merlins Stern reagierte und blitzschnell eine leuchtend grüne Schutzsphäre um den Professor und Nicole herum aufbaute, indem er ihre Konturen nachbildete. Dass Nicole miteinbezogen wurde, hatte sie lediglich dem Umstand zu verdanken, dass sie noch immer Zamorras Hand hielt, obwohl sie sich momentan eine halbe Etage über ihm befand.
    Gleichzeitig lösten sich Energieblitze aus dem gespenstisch grünen Leuchten, spannten eine Brücke zu den beiden etwa vierzig Meter entfernten Bäumen und schlugen in eine schwarze Gestalt, die dort zwischen ihnen stand.
    Während Nicole auf Zamorra plumpste, schrie der Angreifer schrill auf und zuckte nun seinerseits unter dem Einschlag der weißmagischen Energien. Immer mehr Blitze lösten sich aus Merlins Stern. Sie trafen ihr Ziel mit tödlicher Präzision.
    Die Schreie wurden unmenschlicher, die Silhouette zwischen den Bäumen, nur im Licht der entfesselten Amulettenergien sichtbar, brach in die Knie.
    Zamorra schrie seinen Triumph hinaus. Gleich war der heimtückische Killer erledigt.
    In diesem Moment erschien eine zweite Gestalt neben dem Sterbenden. Niemand vermochte zu erkennen, woher sie kam. Sie berührte den Aborigine, drehte sich dreimal um die eigene Achse und verschwand mit diesem im Nichts. Im selben Moment, als der Fremde aufgetaucht war, hatte Merlins Stern seine Angriffe eingestellt.
    Wie betäubt lagen Zamorra und Nicole auf dem Boden. Sie atmeten so schwer, als würden Zentnerlasten auf ihrer Brust ruhen. Woturpa und die drei anderen Aborigines ließen sich neben ihnen nieder. Der Aranta legte ihnen die Hände auf. Gleich darauf fühlten sich die beiden

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