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0836 - Die Traumzeit stirbt!

0836 - Die Traumzeit stirbt!

Titel: 0836 - Die Traumzeit stirbt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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ein-und dasselbe«, maulte Nicole. »Ich allerdings bin ein Kind des geordneten Zeitablaufs. Morgen bekämpfen wir den Dämon, aber die Neugier plagt mich jetzt.«
    Woturpa begann laut zu schnarchen.
    Eine ganze Weile später saßen Zamorra und Nicole etwas abseits des Feuers auf einem alten Baumstamm. Sie beobachteten die zahlreichen Sternschnuppen, die gut sichtbar über den jetzt wunderbar klaren, sternenübersäten Himmel zischten.
    »Mach mal den Fernseher an, Chérie, mir ist langweilig«, beschwerte sich Nicole, die jetzt ihren Kampfanzug aus schwarzem Leder trug, da australische Outback-Nächte empfindlich kühl werden konnten. »Vielleicht kommt ja noch ein Liebesfilm im Nachtprogramm.«
    »Ja, eine Live-Übertragung sich emsig paarender Koalabären. Ich hab dir doch gleich gesagt, du sollst was zum Lesen mitnehmen«, erwiderte der Professor schräg grinsend. »Wenn du willst, sing ich dir auch gerne was vor.«
    »Dann doch lieber die Sternschnuppen«, seufzte Nicole. »Weißt du was? Dass dieser Laink noch immer nicht zurück ist, macht mir Sorgen. Wir müssen heute Nacht gut aufpassen. Einer von uns sollte Wache halten. Der Kerl ist eine Art Henker, wenn ich das richtig verstanden habe. Ein Menschentöter.«
    Zamorra gähnte ungeniert. »Woturpa ist der Boss hier, auch wenn er einen auf Understatement macht. Ich bin mir sicher, dass Laink seine Anweisungen respektiert. Wenn du mich fragst, droht uns - noch! - keine Gefahr.«
    »Was hältst du von Mister Woturpa, Chéri? Ich meine, ich habe so ein seltsames Gefühl, als ob ich ihm schon einmal begegnet wäre.«
    »Tatsächlich? Hm, ich weiß nicht. Aber wenn du das sagst, müssen wir es sicher ernst nehmen. Wir werden Augen und Ohren offen halten.«
    ***
    Laink verschmolz förmlich mit der Dunkelheit. Er stand zwischen zwei Bäumen und starrte finster zum Lagerplatz hinüber, wo noch immer das Feuer schwelte. Sie schliefen alle, auch der verräterische Woturpa und die verbrecherischen Weißburschen.
    Lainks Gefühlswelt war zutiefst aufgewühlt. Die Traumzeit konnte auf vielerlei Art zerstört werden. Weißburschen und Frauen zu Traumzeitplätzen zu bringen, war eine davon. Woturpa hatte genau dieses getan und sich damit schuldig gemacht.
    Damit verdiente Woturpa den Tod! Und die Weißburschen sowieso.
    Mit steigender Erregung lehnte Laink den Speer an den Baum. Den schilfblattförmigen Woomera, der den Speer verlängerte und gleichzeitig größere Zielgenauigkeit garantierte, legte er auf den Boden.
    Woturpa! Wenn Laink genau darüber nachdachte, war seine ursprüngliche Angst vor dem Sturmsinger völlig unbegründet gewesen. Mochten die bösen Geister wissen, mit welchem Trick es Woturpa geschafft hatte, ihn hierher zu locken. Der Aranta war ein schwacher, alter Mann, der über keinerlei magische Kräfte gebot. Während die anderen drei fast so stark waren wie er selbst, das konnte Laink deutlich spüren, erfühlte er bei Woturpa gar nichts.
    Schon seit gestern stellte sich Laink immer wieder die Frage: Wenn der Aranta bezüglich seiner magischen Kräfte geblufft hatte, war er dann glaubwürdig, was das Motiv für seinen Ruf, also die Rettung der Traumzeit, anbelangte?
    Nein, war er nicht.
    In diesem Moment entschied Laink für sich, dass er die Weißburschen und den Verräter töten und danach wieder seiner eigenen Wege ziehen würde. Gewiss, er selbst spürte auch, dass mit den Traumzeitpfaden momentan etwas nicht stimmte. Aber er war sich nun sicher, dass Woturpa eben diesen Zustand lediglich ausnutzte, um sie alle zu missbrauchen - zu welchem Zweck auch immer.
    »Mögen euch die bösen Geister verschlingen«, zischte Laink hasserfüllt. Gleichzeitig beschloss er, etwas zu tun, was ihm noch gestern nicht mal im Traum eingefallen wäre: Er würde das Ritual des Katatji für seine persönlichen Zwecke einsetzen und es dafür zu seinen Gunsten verändern. Es war gefährlich, natürlich. Aber Laink traute es sich zu. Und er war zutiefst davon überzeugt, richtig zu handeln. Auch wenn er den rechten Pfad verlassen musste, ging es doch um eine gute Sache.
    Erst mussten die Weißburschen dran glauben. Danach würde er Woturpa dem Mentalen Schlag überantworten. Denn Laink hielt die Weißburschen für die weitaus gefährlicheren Gegner als diesen aufgeblasenen Aranta. Bisher hatte er nur auf diesen gehört, weil Woturpa der Ältere war. Das war jetzt vorbei.
    Laink konzentrierte sich auf die beiden Weißburschen. Dann begann er vorsichtig zu tanzen und die

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