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0839 - Das große Feuerwerk

Titel: 0839 - Das große Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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können sie feiern, wann sie wollen. Ich auf jeden Fall brauche jetzt eine Runde Schlaf! Gute Nacht!"
    Er zog sich in das Quartier zurück, das er gemeinsam mit Mara Bootes bewohnte. Mara hatte noch Dienst im Kommunikationsraum. Walik legte sich nieder und war kurz darauf eingeschlafen.
    Er hatte einen wirren Traum. Er befand sich auf EDEN II. Er stand mitten auf einer riesigen Ebene, die sich ringsum bis an den Horizont erstreckte. Der Boden unter seinen Füßen war aus dunklem, glattem Fels. Er war allein, aber plötzlich materialisierten aus dem Nichts Menschen - Konzepte, wie er sich im Traum sagte. Es wurden ihrer immer mehr. Sie entstanden in einiger Entfernung von ihm, formierten sich und kamen auf ihn zumarschiert. An der Spitze der gewaltigen Kolonne schritten Leute, die mit ungeheuer langen Fanfaren ausgestattet waren. Etwa hundert Meter vor ihm blieben sie stehen. Die Fanfaren wirbelten in die Höhe, die Bläser setzten an und erzeugten einen Fanfarenstoß, wie ihn Walik Kauk so mächtig und durchdringend noch nie gehört hatte.
    Walik Kauk fuhr auf. Der Widerhall des gewaltigen Tons geisterte noch durch die kleine Kammer. Das war kein Traum gewesen! Den Fanfarenstoß hatte es wirklich gegeben. Von draußen hörte Walik wirren Lärm.
    Blitzschnell schlüpfte er in die Montur. Im Aufenthaltsraurn herrschte ein wahres Tohuwabohu. Die Männer und Frauen der Patrouille drängten sich vor den Bildgeräten, die mit Aufnahmegeräten in der Stadt gekoppelt waren. Walik schob sich heran, bis er selbst einen Blick auf eine der Bildflächen erhaschte. Er traute seinen Augen nicht.
    Die Stadt war taghell erleuchtet! Seit Jahren zum ersten Mal erglänzte Terrania City wieder im Schein künstlicher Beleuchtung. Die Helligkeit schien aus mehreren Sonnenlampen zu kommen, die über der Stadt im Nachthimmel schwebten.
    Die Birnen! schoß es Walik durch den Kopf. Das also war die Bedeutung der birnenförmigen Geräte gewesen, die NATHAN in so großer Anzahl hergestellt hatte.
    Ein mächtiger Klang erfüllte plötzlich die Luft. Eine Melodie, wie sie nie zuvor jemand gehört hatte, drang aus der Höhe und legte sich über die Stadt. Unwillkürlich erstarb der Lärm im Aufenthaltsraum.
    Man lauschte. Die Melodie war kraftvoll. Zuversicht, Glücksempfinden, Selbstvertrauen wohnten ihr inne.
    Walik Kauk überlegte, wo er Ähnliches schon einmal gehört haben könnte, aber es fiel ihm nichts ein. Die Melodie war wie eine Hymne. Sie vereinigte Stilelemente aller bekannten irdischen Musikarten in sich, aber sie konnte weder einer Epoche, noch einem regionalen Stil zugeordnet werden.
    Auf den Straßen tanzten die Konzepte. Sie hatten sich bei den Händen gefaßt, drehten sich im Kreis oder schwangen einfach hin und her. Gruppenweise fielen sie in die Hymne ein und sangen einen Text, den im Quartier der Patrouille niemand verstehen konnte. „Ja, das ist das Fest", sagte Jentho Kanthall schließlich. „Sie haben uns nicht zuviel versprochen."
    Er warf noch einen Blick auf den Bildschirm. „Wir sollten hinausgehen und uns beteiligen", schlug er vor. „Immerhin - sie sind mit uns verwandt!"
     
    *
     
    Walik und Marboo wanderten ziellos durch die Menge. Die Musik, hatten sie inzwischen festgestellt, kam aus einer der Sonnenlampen, die über der Stadt schwebten. ,Inzwischen hatte die Melodie gewechselt.
    Lustige, fröhliche Weisen erklangen - Lieder, bei denen auch die Terraner mitsingen konnten.
    Die Konzepte hatten ihren Groll vergessen. Wo die beiden Menschen auch hinkamen, sie wurden mit in den Reigen eingesponnen, sie mußten mittanzen, mitsingen. Die Fröhlichkeit der Konzepte wirkte anstek-kend. Walik stellte überrascht fest, daß er sich schon seit Jahren nicht mehr in so hervorragender Stimmung befunden hatte wie in diesem Augenblick. Und Marboo erging es ebenso.
    Man konnte nicht erfahren, was die Konzepte zu^solchem Jubel ver-anlaßte. Entsprechende Fragen wurden mit freudigem Lachen beantwortet. Schließlich vergaß Walik seine Neugierde und gab sich ganz dem Trubel hin. Seit seinem Erlebnis vom vergangenen Abend hatte er befürchtet, daß mit dem sogenannten großen Fest der Konzepte ein gigantisches Gelage verbunden sein werde - wenn auch schwer einzusehen war, wie drei Milliarden Geschöpfe sich auf der ausgeplünderten Erde mit einer ausreichenden Menge alkoholischer Getränke hätten versehen sollen. Jetzt sah er, daß seine Befürchtung unbegründet war. Das Fest verlief ohne Speisen und Getränke. Nur hier oder da

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