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0839 - Das große Feuerwerk

Titel: 0839 - Das große Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tauchte ein Schnapsbehälter auf, den jemand in einem verlassenen Lager gefunden hatte. Er ging gewöhnlich von Mund zu Mund und war leer, bevor er eine spürbare Benebelung der Gemüter hätte erzeugen können.
    Die Zeit verging wie im Flug. Es war kurz nach Mitternacht gewesen, als Walik durch den Fanfarenstoß aus dem Schlaf geschreckt wurde. Als sein Blick auf eine große Leuchtuhr an einem der Gebäude fiel, sah er voller Staunen, daß sie bereits vier zeigte. Dann fiel ihm ein, daß die städtischen Uhren ebenso außer Betrieb waren wie alles andere Gerät. Er sah auf sein Armbandchronometer und las dort ebenfalls vier Uhr.
    Das machte ihn stutzig. Er blickte nochmals zu der Leuchtuhr auf. Sie zeigte die richtige Zeit. War das Zufall? Wenn die Uhr aber außer Betrieb war, weshalb leuchtete sie dann...?
    Der Lärm und die Aufregung verwirrten ihm die Gedanken. Er grübelte immer noch über dem selbstgestellten Rätsel, als plötzlich die Musik unterbrochen wurde. Der Gesang erstarb. Die Konzepte hörten auf zu tanzen. Jedermann stand still und sah so aus, als müsse sich in den nächsten Sekunden etwas ungeheuer Wichtiges ereignen.
    Da drang eine Stimme aus der Höhe. Walik erkannte sie sofort: es war Grukel Athosien, der dort sprach.
    Er sagte: „Ich habe euch ein Feuerwerk versprochen - hier habt ihr es!"
    Die Sonnenlampen erloschen. Es wurde finster über Terrania City. Dann erklang jene triumphale Melodie von neuem, die man zu Beginn des Festes gehört hatte. Und dann...!
    Der Vorgang war gespenstisch. Irgendwo in der Finsternis sprang plötzlich ein Licht auf. Ein zweites kam hinzu. Binnen weniger Sekunden war die Dunkelheit von Hunderten bunter Lichtpunkte durchbrochen.
    Das Heer der Lichter aber nahm ständig weiter zu. Es breitete sich aus, erfaßte eine Straße nach der anderen, ein Stadtviertel nach dem anderen. Es war wie eine Orgie aus Licht, die sich in den einst so öden Straßen der alten Stadt entfesselte. „Mein Gott...!" stammelte Walik Kauk. „Die Energiezufuhr! Sie haben die Energiezufuhr wieder eingeschaltet!"
    An den Rändern der Straßen und über den Fahrbahnflächen leuchteten Hunderttausende von Lampen. In den Gebäuden, soweit sie noch standen und über eine unbeschädigte Inneneinrichtung verfügten, leuchteten die Fenster auf. Weit weg, im Stadtzentrum, auf dem gigantischen Turm des Senatsgebäudes, leuchtete das strahlende Symbol des Solaren Imperiums zum ersten Mal seit mehr als einhundertundzwanzig Jahren.
    Walik und Marboo standen staunend. Walik richtete den Blick in den Himmel hinauf und sah eine Schar bunter Lichter durch die Nacht gleiten. „Schau dort!" forderte er seine Begleiterin auf.
    Sie folgte seinem Wink. „Was ist das?" fragte sie erstaunt.
    Die bunten Lichter verschwanden rasch. Die Stadt war zu hell, als daß man sie lange hätte beobachten können. „Antigravfähren", antwortete Walik und wußte nicht, ob er seinen eigenen Worten glauben sollte. „Sie haben den automatischen Verkehr zwischen den Städten wieder aufgenommen!"
    Eine Stunde verging - und noch eine. Im Osten wurde der Himmel allmählich licht. Die Musik hatte wieder eingesetzt. Das Fest ging weiter. Walik und Marboo aber war plötzlich nicht mehr nach Singen und Tanzen zumute. Staunend schritten sie durch die Stadt, die sie so gut kannten und doch noch nie in diesem Glanz gesehen hatten. Sie sprachen kein Wort miteinander. Durch stumme Fingerzeige machte der eine den anderen auf die Dinge aufmerksam, die besonders sehenswert waren.
    Ein sonniger, für die Jahreszeit ungewöhnlich warmer Tag zog auf. Die beiden Menschen erwachten allmählich aus ihrer Trance. Überrascht stellten sie fest, daß sie sich im Lauf der Nacht wenigstens acht Kilometer von ihrem Ausgangsort entfernt hatten. „Du meine Güte!" lachte Marboo. „Ich merke plötzlich, daß mir die Füße weh tun. Kein Wunder nach diesem Marsch. Du wirst mich nach Hause tragen müssen."
    Walik aber schnipste mit den Fingern und antwortete: „Ich habe eine weitaus bessere Idee, teures Weib! Komm mit mir!"
    Sie überquerten die Straße. Der Rand der Fahrbahn war an einer Stelle halbrund ausgebuchtet. In der Bucht standen mehrere Rufsäulen für Automatwagen. „Du glaubst doch nicht im Ernst...!" rief Marboo verblüfft. „Probieren geht über Studieren!" erklärte Walik gut gelaunt.
    Er drückte die Ruftaste. Augenblicklich ertönte eine Stimme: „Warten Sie bitte, der Wagen kommt sofort!"
    „Da soll doch ...!" schnappte Marboo.
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