Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
084 - Im Club der Satanstöchter

084 - Im Club der Satanstöchter

Titel: 084 - Im Club der Satanstöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
Vom Netzwerk:
seinem Feuerzeug, Carolyn setzte sich auf. Der Boden hinter ihnen hob sich etwas an, und gemeinsam glitten sie nach rückwärts.
    Das Feuerzeug flammte auf. Als sie beide in die beschienene, gespenstische Szenerie hineinsahen, hallte ihr gemeinsamer Schrei durch die Felsengrotte wider. Der Boden war eine einzige sich krümmende und windende Masse braungefleckter Klapperschlangen, enthüllt durch den Schein der Flamme, die auf das Feuer zuglitten und ihre ekelerregenden Köpfe hoben, um den erstarrten Erzeuger der Helligkeit zu betrachten.
    Halliday sah all diese Dinge nur für einen kurzen Moment. Die Reptilien waren von allen Größen, von riesiger Anzahl und gehörten offensichtlich verschiedenen Arten an. Und während er sie mit einem nie gekannten Schwächegefühl in den Knien ansah, zuckten zwei Schlangenköpfe in ihre Richtung vor.
    Er war unfähig sich zu rühren, und es war Carolyns heller Schrei und das plötzliche Scharren ihrer Füße, das ihn erwachen ließ. Das Mädchen verlor das Gleichgewicht und stürzte nach vorne, und der Luftzug, den sie dabei verursachte, brachte das Feuerzeug zum Erlöschen. Halliday schien es, als drehe sich die Welt um ihn herum im Kreis und vermische sich mit einem Alptraum, aus dem er nie wieder erwachen würde.
    Jegliche kontrollierte Bewegung war ihm unmöglich, denn der Wille und der Sinn für Realitäten hatten ihn mit einem Schlag verlassen. Er taumelte zurück, knallte mit dem Rücken gegen die Höhlenwand und versuchte verzweifelt, seine gegeneinanderschlagenden Kiefer zusammenzupressen. Mehrere Sekunden lang glaubte er zu träumen, doch dann dämmerte es ihm Stück für Stück: er war wach, hellwach, und das was er gesehen hatte, war die eiskalte Wirklichkeit. Er zuckte zusammen unter der hereinbrechenden Panik, flüsterte mehrmals Carolyns Namen.
    Das Mädchen rührte sich nicht, und Halliday zweifelte nicht daran, daß sie nicht mehr lebte, daß sie den wimmelnden Schlangen zum Opfer gefallen war. Möglicherweise war sie nicht einmal aus ihrer Ohnmacht erwacht. Und nun kamen diese kriechenden Dinger zu ihm, schoben sich in der Dunkelheit Zentimeter um Zentimeter näher, vielleicht hatten sie schon den Fuß des kleinen Felsenhügels, auf dem er hockte erreicht, vielleicht schlängelten sie sich bereits zu seinen Füßen.
    Sein Herz setzte beinahe aus, als er Carolyns Stimme hörte, die leise seinen Namen rief.
    »Carol«, keuchte er entsetzt. »Mein Gott, was... lebst du noch?«
    Ein schleifendes Geräusch sagte ihm, daß das Mädchen sich aufgesetzt hatte. In der Finsternis saß sie da und weinte.
    »Es... ist nichts, Halliday«, schluchzte sie, und ihre Stimme klang trotz des erstickten Tones erleichtert. »Es waren keine Schlangen da... es... es war alles nur Einbildung...«
    Halliday sprang auf. Augenblicklich machte er das Feuerzeug wieder an. Der Boden, der eben noch von ekelerregenden Reptilien gewimmelt hatte, war leer. Nicht eine einzige Klapperschlange war zu sehen.
    »Mein Gott«, keuchte er, Carolyn in die Arme nehmend. »Was haben sie mit uns gemacht? Wie haben sie das gemacht? Ich könnte beschwören, daß das, was ich gesehen habe, wirklich dagewesen ist...«
    Sie klammerte sich an ihn wie ein kleines Kind und schüttelte den Kopf. »Ihre geistigen Kräfte sind furchtbar. Aber es war nur ein Trugbild, das sie uns vorgegaukelt haben...«
    »Dann«, fügte Halliday erschreckt hinzu, »müssen sie sich in der Nähe befinden! Sie treiben ihr Spiel mit uns. Wahrscheinlich wollten sie nur unseren Standort herausfinden, den wir mit unseren Schreien nun verraten haben.« Er spannte seine Muskeln an. Mochten sie nur kommen!
    ***
    Von draußen erklang leises Gemurmel, dann wurde der Schein von Fackeln sichtbar. Halliday spannte seine Muskeln. Er war gewillt, sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen.
    »Sie können nicht weit gekommen sein«, sagte eine Frauenstimme, die in der finsteren Unendlichkeit des unterirdischen Labyrinths geisterhaft und hohl klang. »Dieser Gang ist eine Sackgasse. Wenn sie ihn benutzt haben, müssen sie hier irgendwo stecken.«
    Carolyn schmiegte sich zitternd an ihn und gemeinsam preßten sie sich flach auf den Boden. Eine der Verfolgerinnen hatte jetzt den Spalt zu ihrem Versteck entdeckt. Eine brennende Fackel wurde hindurchgesteckt. Sekundenlang schien die Höhle taghell erleuchtet.
    »Da sind sie!« schrie eine Stimme. »Der Frevler hält Schwester Carolyn gefangen!« Ein unidentifizierbares, Stimmengewirr setzte ein.
    »Holt

Weitere Kostenlose Bücher