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084 - Mord aus dem Jenseits

084 - Mord aus dem Jenseits

Titel: 084 - Mord aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Calaveras in Nr. 38 ein Stöhnen und einen dumpfen Fall gehört habe, und schon nimmt alles seinen Lauf.“
    „Nicht schlecht, Robert.“
    „Freut mich, daß du das anerkennst. Lauf jetzt und bring den Schlüssel weg. Ich will wissen, ob dieser Antonio tatsächlich tot oder was sonst mit ihm los ist.“
     

     

Polizeiobermeister Klapka faltete die Nachtausgabe der „Abendpost“ zusammen. „Sie sind Herr Braun?“ sagte er mit vollem Mund zu dem späten Besucher.
    „Allerdings.“
    Klapka schluckte den Bissen hinunter und spülte mit einem Schluck Kaffee aus dem Becherverschluß der Thermosflasche nach. Die Ankunft des Millionärs bedeutet Arbeit, und Klapka hatte sich schon auf eine ruhige Nacht gefreut.
    „Polizeimeister Müller hat mich bereits verständigt, daß Sie wegen des Einbruchs in Ihrer Villa etwas zu Protokoll geben wollen, Herr Braun. Hat Müller Spuren sichern können?“
    „Ja, Fingerabdrücke. Die werden allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von meiner … äh, Haushälterin und verschiedenen Besuchern stammen. Sonst fand der Polizeimeister nichts.“
    „Wollen Sie das Einbruchsdezernat hinzuziehen, Herr Braun?“
    „Ich weiß nicht. Zunächst möchte ich mit Ihnen über die Sache reden. Polizeimeister Müller meinte, es wäre gut. Er sagte, das sei Ihre Sache, da Sie der Reviervorsteher sind.“
    Klapka sah sich nun auch noch mit Verantwortung konfrontiert, was seine Laune nicht gerade hob.
    „Bitte warten Sie im Nebenzimmer, Herr Braun. Ich komme gleich nach. Aus dem, was Polizeimeister Müller mir am Telefon sagte, bin ich leider nicht klug geworden. Es wurde nichts gestohlen, oder?“
    „Nein, aber der Sachschaden ist beträchtlich.“
    Braun ging an dem Tresen entlang. Die elektrische Uhr an der Wand zeigte 23.48 Uhr. Hinter der Barriere standen verschiedene Schreibtische, eine Funkanlage und ein Vervielfältigungsapparat.
    „Die erste Tür rechts.“
    Braun betrat einen kleinen, schmucklosen Raum mit einer Spindreihe, zwei Stühlen und einem Tisch, auf dem eine alte Schreibmaschine stand. Er setzte sich, stopfte seine Pfeife und wartete.
    Polizeiobermeister Klapka aß derweil sein Wurstbrot fertig. Er verschraubte die Thermosflasche sorgfältig, erhob sich und zog das Koppel an seiner mageren Gestalt zurecht. Klapka war fünfundvierzig Jahre alt, hatte drei Kinder und haßte den Nachtdienst, seit er denken konnte. Am meisten aber haßte er es, im Nachtdienst arbeiten zu müssen.
    Als Klapka das Zimmer betrat, in dem Braun saß, schnüffelte er mißbilligend. Er sagte aber nichts wegen des Pfeifenrauches, denn er wollte Braun, der ein sehr begüterter und einflußreicher Mann war, nicht verärgern. Klapka fand das Protokollformular und spannte es in die Schreibmaschine ein.
    „Also, dann wollen wir mal. Ihre Personalien, Herr Braun. Vornamen, Wohnort, Geburtsdatum, Beruf.“
    „Ich will die Geschichte doch erst mit Ihnen durchsprechen, Herr …“
    „Polizeiobermeister Klapka. Bei Ihnen ist eingebrochen worden, also schreibe ich ein Protokoll. Was zu machen ist, ergibt sich später schon.“
    „Nun gut.“
    Braun nannte seine Personalien, machte alle notwendigen Angaben. Klapka hackte mit grimmig konzentrierter Miene auf die unschuldige Schreibmaschine ein.
    Monoton klapperten die Tasten. Klapka reihte Satz an Satz. Als Braun ihm sagte, im Saal mit der Sammlung habe es modrig gerochen und sei es kalt gewesen, zögerte Klapka zum ersten Mal.
    „Das ist Ihre persönliche Ansicht, keine Tatsache. Im Protokoll hat das nichts verloren.“
    Die zweite Klippe kam, als Braun die grünlichen Augen erwähnte, die ihn aus der Dunkelheit angefunkelt hatten. Klapka kratzte sich mehrmals am Kopf, ehe er die richtige Formulierung fand.
    „… nahm ich zwei grünliche Punke wahr, welche von stark leuchtender Art waren. Worum es sich bei diesen Punkten handelte, kann ich nicht sagen (Katzenaugen, Leuchtfarbe etc.) Jedoch war der Eindruck ein unheimlicher. Können wir das so ins Protokoll schreiben, Herr Braun?“
    „Schreiben Sie.“
    Braun hatte es längst aufgegeben, an Klapkas Ausführungen etwas verbessern oder ändern zu wollen.
    „Weiter im Text, Herr Braun.“
    Der Millionär sprach weiter, Klapka hämmerte die Sätze herunter. Als Braun ihm sagte, daß seines Erachtens als Urheber der Verwüstungen nur die Mumie Cuitlahuacs in Frage komme, sah der Polizeiobermeister erst Braun an, dann sein Protokoll, wieder Braun und abermals das Schriftstück. Er stand

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