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084 - Mord aus dem Jenseits

084 - Mord aus dem Jenseits

Titel: 084 - Mord aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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auf.
    „Sie glauben wohl, weil Sie ein reicher Mann sind, können Sie sich über einen Staatsbeamten lustig machen, wie? Eine Mumie, die umhergeht und Sachen zerschlägt. Hat man so etwas schon einmal gehört! Wie soll das möglich sein?“
    „Genau weiß ich das auch nicht. Aber ich nehme an, Calaveras Flötenmelodie hat etwas damit zu tun.“
    Klapka sah Braun an, als wolle er ihn aufspießen. Er kniff die Augen zusammen.
    „Sie fühlen sich doch wohl, Herr Braun?“
    „Ich? Sicher.“
    „Sie haben keine Schmerzen? Ich meine hier, im Kopf. Vielleicht waren Sie lange in der Hitze heute mittag?“
    Braun sprang hoch.
    „Herr, wollen Sie etwa andeuten, daß ich geistig nicht normal bin?“
    „Natürlich nicht, Herr Braun. Setzen Sie sich nun wieder hin und rauchen Sie Ihre Pfeife. Ich will nur kurz die Mitternachts-Routinemeldung durchgeben, dann unterhalten wir uns weiter.“
    Während er auf den Millionär einredete, ging der Polizeiobermeister zur Tür. In der Wachstube trat er ans Funkgerät. Es knackte und rauschte, dann meldete sich der Streifenwagen, den Klapka vor zweidreiviertel Stunden auf Gerda Links Anruf hin zur Villa geschickt hatte.
    „Kommt gleich zum Revier“, sagte Klapka. „Der Kerl, der behauptet, bei ihm sei eingebrochen worden, ist komplett verrückt. Er erzählt mir von lebenden Mumien und was weiß ich noch alles. Habt ihr denn nichts gemerkt, als ihr mit ihm gesprochen habt?“
    Durch die atmosphärischen Störungen kam mit fremder Akustik eine Stimme.
    „Du meinst den Millionär Braun?“
    „Ob Millionär oder nicht, der Kerl ist verrückt.“
    „Uns hat er von einem Einbruch berichtet. Wir haben die Verwüstung in Augenschein genommen. Es sah aus, als hätten die Vandalen gehaust. Braun erzählte etwas von unheimlichen Ereignissen und Spuk, aber wir schrieben das dem Schock und der Aufregung zu, als er seine Sammlung plötzlich ruiniert sah.“
    „Wahrscheinlich ist das sein Werk. Braun ist verrückt. Er muß in eine Nervenklinik. Fahrt unverzüglich zum Revier, verstanden?“
    „Verstanden. Ende.“
     

     
    Dr. Anselm Tropenhauer erhob sich. Er sah den Hotelier, Robert Romen, Uschi Trent und den weißhaarigen Portier Bahlsen bekümmert an.
    „Der Mann ist zweifellos tot“, sagte er. „Der Körpertemperatur nach schon mindestens zwölf Stunden. Die Leichenstarre ist bereits eingetreten.“
    „Unmöglich“, meinte der Portier. „Abends um sechs habe ich Antonio noch gesehen. Also kann er nicht vor zwölf Stunden gestorben sein.“
    „Ich bin Mediziner“, erklärte der langgliedrige Dr. Tropenhauer angriffslustig. „Sie müssen schon mir überlassen, welche Diagnose ich stelle, verehrter Herr Portier. Der Leichnam ist kalt und starr. In Anbetracht der Wärme, die hier im Raum herrscht, läßt das nur den Schluß zu, daß der Tod vor ungefähr zwölf Stunden eingetreten sein muß.“
    „Sind Sie sicher?“ Der Portier gab keinen Fingerbreit nach. „Und wen habe ich dann um sechs Uhr am Abend gesehen, Herr Dr. Tropenhauer?“
    „Weiß ich es? Ich habe keine Lust, mich mit Ihnen darüber zu streiten. Ich bin zur Kur hier und will mich nicht mit Krankheits – und Todesfällen belasten. Ich habe die Untersuchung ohnehin nur aus Gefälligkeit durchgeführt, da ich nun einmal in diesem Hotel logiere. – Rufen Sie die Polizei an, Herr Trent. Es handelt sich um einen ausländischen Staatsangehörigen, und der Tod ist zumindest unter merkwürdigen Begleitumständen eingetreten. Der Amtsarzt soll den Mann untersuchen und dann den Totenschein ausstellen.“
    Dr. Tropenhauer ging zum Waschbecken und wusch sich die Hände.
    „Die Polizei? Denken Sie an den Ruf meines Hotels. Die Polizei, das bedeutet Unannehmlichkeiten und Ärger. Das Renommee meines Hauses leidet.“
    „Es muß sein, Papa“, sagte Uschi Trent. „Vielleicht haben wir es mit einem Mord zu tun.“
    Trent sank auf einen Sessel nieder.
    „Ein Mord! Nicht auszudenken! Hätte sich dieser Calaveras nicht bei der Konkurrenz einquartieren können?“
    Dr. Tropenhauer trocknete sich die Hände ab.
    „Jammern hilft nichts, Herr Trent. Rufen Sie die Polizei. Falls die Herren Fragen an mich haben, wissen Sie ja, wo ich zu erreichen bin.“
    „Glauben Sie, daß der Mann umgebracht wurde, Herr Doktor? Woran ist er gestorben?“
    „Keine Ahnung. Das muß die Obduktion ergeben. Es kann ein Herzschlag gewesen sein, ein Gehirnschlag, Gift, was weiß ich. Äußere Spuren von Gewaltanwendung sind keine zu erkennen. Ich

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