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084 - Mord aus dem Jenseits

084 - Mord aus dem Jenseits

Titel: 084 - Mord aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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entsetzten Schrei aus, wich zwei Schritte zurück und schlug voller Schreck die Hände vor den Mund. Abscheu und Ekel erfüllten ihn.
    Das Gesicht der Mumie war schwärzlich und verwittert. Die leeren Augenhöhlen schienen den Betrachter anzustarren. Dunkle Zähne bleckten hinter den zusammengeschrumpften, zurückgewichenen Lippen. Die klauenartigen Hände waren über der Brust gefaltet. Die Mumie trug einen Wattepanzer und war mit einem Obsidianschwert gegürtet. Eine Federhaube lag auf ihrer Brust.
    Auf dem Schädel wuchsen nur wenige, spärliche Haarsträhnen. Der Anblick versetzte dem Fahrer einen solchen Schock, daß sein Herz in der Brust aussetzte. Er spürte einen stechenden Schmerz in der Brust, der bis in die Fingerspitzen seines linken Armes ausstrahlte. Er konnte seinen Blick nicht von dem scheußlichen Gesicht wenden.
    Eine grauenvolle Angst ergriff den Mann, als sein Herz wie von einer Riesenfaust zusammengeschnürt wurde. Röchelnd stürzte er auf die Ladefläche des Lastwagens nieder.
    Ein Förster fand ihn zwei Stunden später, aber der rasch herbeigerufene Arzt konnte ihm nicht mehr helfen. Der Spediteur, der durch den Förster benachrichtigt worden war, verschloß die Kiste mit der Mumie wieder. Auch ihn hatte es beim Anblick des verwitterten Gesichtes eiskalt überlaufen. Er fuhr zu Brauns Villa.
    Der Millionär hatte wegen des Ausbleibens der Sendung bereits die Firma angerufen. Zusammen mit dem Spediteur hob er die Kiste nun vom Wagen und trug sie ins Obergeschoß der Villa. Gerda Link, offiziell Haushälterin und Sekretärin Brauns, half den beiden Männern dabei.
    Braun war mittelgroß und hatte dichtes, graues Haar. Er war ein Erfolgstyp. Seine Freundin war schlank, dunkelhaarig mit Kurven an den richtigen Stellen. Sie trug einen Minirock. Die Augen des Spediteurs ruhten wohlgefällig auf ihr.
    Er berichtete nun, was sich zugetragen hatte. Braun öffnete sofort die Kiste. Gerda Link fuhr mit einem Schrei zurück. „Das Ding kommt mir nicht ins Haus – es hat schon einen Menschen das Leben gekostet.“
    „Sei nicht kindisch, Gerda. Der Mann hatte ein schwaches Herz und wäre früher oder später ohnehin einem Herzschlag erlegen. Seinen Tod bedauere ich natürlich sehr, aber Cuitlahuac kannst du wohl kaum die Schuld daran geben.“
    „Wem, bitte?“ fragte der Spediteur.
    „Cuitlahuac“, antwortete Braun. „Er lebte im 15. Jahrhundert, Jahrzehnte bevor Cortez das Aztekenreich eroberte und vernichtete. Die Mumie ist ein Geschenk meines Freundes Professor Ramirez von der archäologischen Abteilung der Universität von Mexiko City. Cuitlahuac war zu Lebzeiten ein Oberpriester der Azteken. Der Professor schenkte mir die Mumie, weil ich verschiedene archäologische Expeditionen der Universität maßgeblich mitfinanziert habe.“
    „Ein solches Geschenk würde ich meinem ärgsten Feind nicht machen“, sagte der Spediteur. „Unterschreiben Sie hier bitte, daß der Inhalt der Kiste unbeschädigt war, Herr Braun. Das macht dann noch acht Mark zwanzig für’s Ausliefern. Eine tragische Sache, das mit Wagner. Aber es war seine eigene Schuld, daran gibt es nichts zu rütteln.“
    Braun unterschrieb und zahlte. Der Spediteur verabschiedete sich kurz und ging.
    „Laß uns die Kiste jetzt in den Saal bringen“, sagte Braun zu seiner Freundin. „Auspacken und herrichten kann ich die Mumie allein. Ich werde sie in den Sarkophag legen, den ich vom Senckenberg-Museum gekauft habe. Cuitlahuac wird das Prachtstück meiner Sammlung.“
    Gerda Link betrachtete schaudernd die reglose Mumie.
    „Warum hast du sie denn nicht mit dem Spediteur hineingetragen?“
    „Ich mag es nicht gern, wenn wildfremde Menschen in meiner Sammlung herumstöbern“, antwortete Braun. „Außerdem wollte ich mir Professor Ramirez’ Präsent erst einmal ansehen, bevor ich es meiner Sammlung einreihe.“
    „Von dieser Mumie, die du Cuitlahuac nennst, geht eine böse Ausstrahlung aus“, sagte Gerda. „Eine unheimliche Aura. Die gebleckten Zähne wirken, als grinse Cuitlahuac uns an. Die Mumie hat etwas Lebendiges. Ja, lach nur, Sebastian. Ein finsteres, dämonisches Leben wohnt in ihr. Das sagt mir meine weibliche Intuition.“
    „Ja, ja, die weibliche Intuition!“ spottete Sebastian Braun. „Hilf mir jetzt bitte, die Kiste in den Saal zu schaffen. Den Rest erledige ich.“
     

     

„Bitte, tragen Sie sich hier ein“, sagte der Portier an der Rezeption.
    Calaveras schrieb seinen Namen auf das Meldeformular. Als

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