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084 - Mord aus dem Jenseits

084 - Mord aus dem Jenseits

Titel: 084 - Mord aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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bevor er noch mehr Unheil anrichtet. Es sind gräßliche Ereignisse zu erwarten. Dabei kann ich dich nicht gebrauchen, Uschi.“
    „Ich habe schon verstanden. Du brauchst es mir nicht noch einmal zu sagen. Ich gehe.“
    Als Uschis alter VW vor der Villa startete, sagte Harry Drewitz: „Einen Streit gibt es überall einmal. Soll ich den Koch spielen, oder willst du, Robert?“
    „Ich koche.“
    Während Romen in der Küche stand, schlich sich Drewitz in sein Zimmer. Zuletzt hatte Romen die schaurige Melodie des Grauens so gut hingekriegt, daß zu Calaveras’ Flötenspiel kein Unterschied mehr zu bemerken war.
    Auf dem Tisch stand das Tonband. Unter dem Tisch lag die kleine schwarze Katze. Sie war starr, steif und tot. Drewitz runzelte die Stirn. Er hatte die Katze eine Viertelstunde zuvor lebendig und munter gesehen. In der kurzen Zeit konnte unmöglich die Leichenstarre eingetreten sein.
    Drewitz erinnerte sich an die drei länglichen Kratzer, die Romen auf dem Handrücken gehabt hatte. Kratzer wie von Katzenkrallen.
     

     
    Bei Einbruch der Dämmerung brachte ein Mann aus dem Städtchen einen Brief für Robert Romen. Der Absender war Calaveras. Der Mann sagte, der Indio habe ihm zwanzig Mark gegeben, damit er den Brief persönlich aushändige. Er hatte es eilig, wieder wegzukommen.
    Romen öffnete den Umschlag und las.
    ‚ Sie werden mir die Mumie geben, sonst stirbt Uschi Trent, die sich in meiner Gewalt befindet’, stand in dem Brief.‚ Glauben Sie nicht, daß ich bluffe. Schalten Sie den Kriminalbeamten aus, der sich bei Ihnen in der Villa befindet. Zum Zeichen, daß Sie auf meine Bedingungen eingehen wollen, entzünden Sie in allen Räumen im Obergeschoß das Licht. Ich komme um Mitternacht. Uschi Trent bringe ich mit. Sie erhalten das Mädchen gegen die Mumie. Versuchen Sie keine Tricks und lassen Sie die Polizei aus dem Spiel. Die Tinte, mit der dieser Brief geschrieben ist, löst sich in kurzer Zeit in Nichts auf, so daß Sie keinerlei Beweise gegen mich haben.’ Unterzeichnet war der Brief mit einem gewundenen C, das an eine züngelnde Schlange erinnerte.
    Während Romen auf den Brief starrte, begann die schwarze Tinte zu verblassen. Romen warf ihn in den Papierkorb.
    Er atmete tief durch. Dann ging er ins Eßzimmer, wo Drewitz gerade die letzten Ravioli verspeiste.
    „Wer war es?“ fragte der Kriminalinspektor mit vollem Mund.
    „Eine Nachricht von Calaveras. Entschuldige bitte, Harry.“
    „Was soll ich entschuldigen?“
    „Das.“
    Romen schlug Drewitz den schweren Kristallaschenbecher über den Kopf. Der Kriminalbeamte seufzte, verdrehte die Augen und fiel vom Küchenstuhl. Romen holte eine Wäscheleine aus der Wäschekammer und fesselte den Bewußtlosen. Er trug ihn in sein Zimmer und legte ihn aufs Bett.
    Dann stieg Romen ins Obergeschoß und entzündete in allen Räumen die Lichter. Als er ins Erdgeschoß zurückkehrte, hörte er hinter der verschlossenen Tür Drewitz rufen und stöhnen.
    „Was soll das, zum Teufel?“ rief Drewitz, als Romen eintrat. „Du hättest mir den Schädel einschlagen können.“
    „Bei dem, was jetzt kommt, kann ich niemanden gebrauchen“, sagte Romen. „Calaveras hat Uschi Trent in seiner Gewalt. Er kommt um Mitternacht, um sie gegen die Mumie auszutauschen.“
    Romen durchsuchte Drewitz’ Taschen. Er fand den Schlüssel zu dem Kellerraum mit der Eisentür.
    „Darauf willst du dich einlassen? Du bist verrückt. Binde mich los, damit ich Meldung machen kann.“
    „Du machst keine Meldung, Harry. Du bleibst hier liegen, bis die Sache vorüber ist. Schrei ruhig, wenn du willst. Außerhalb der Villa hört dich keiner.“
    „Du blöder Kerl. Du wirst etwas erleben, das garantiere ich dir. Freiheitsberaubung, Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt. Von den Dingern, die ich dir verpasse, wenn ich wieder frei bin, will ich gar nicht reden.“
    „Ich habe keine Zeit, mit dir zu diskutieren, Harry. Denk an Las Palmas, wenn dir die Zeit zu lange wird.“
    Drewitz fluchte und schimpfte. Romen ging aus dem Zimmer und löschte das Licht. Wenige Minuten vor 22.30 Uhr meldete sich die Polizeistation per Funk. Romen konnte aus seiner Bundeswehrzeit her noch recht gut mit einem Funksprechgerät umgehen.
    „Ist in der Villa alles in Ordnung?“ fragte Polizeimeister Müller. „Warum habt ihr die Festbeleuchtung brennen?“
    „Das war eine Idee von Inspektor Drewitz. Der Lichtschein fällt hinaus in den Park und erhellt alles. Er ist gerade an jenem

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