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084 - Mord aus dem Jenseits

084 - Mord aus dem Jenseits

Titel: 084 - Mord aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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mußte schon sehr in die Kunst – in diesem Falle die Musik-vernarrt sein und ihr mit Leib und Seele gehören, um in Anbetracht so schauerlicher Ereignisse, wie sie sich in der Villa abgespielt hatten, auf derartige Gedanken zu kommen. Doch Menschen, die sich völlig ihrer Kunst verschrieben hatten, waren anscheinend nicht zimperlich. Im Mittelalter war es Leonardo da Vinci, der mit seiner Staffelei aufs bluttriefende Henkersgerüst stieg, um lebensnahe und realistische Kunstwerke schaffen zu können. Unsere moderne Zeit kennt einige von der gleichen Prägung bis hin zu Hemingway, der die Impressionen für seine faszinierenden Romane und Stories nicht zu Hause im Lehnstuhl am warmen Kamin empfing, sondern in einem abenteuerlichen Leben bei Kriegen und Unruhen.
    Während Drewitz draußen am Swimmingpool im Liegestuhl lag, hörte er immer wieder die schaurigen Flötenklänge. Er konnte nicht verhindern, daß ihn hin und wieder ein Schauer überlief, und daß er trotz der warmen Sonne fror.
    Nach dem Essen fuhr Romen in die zehn Kilometer entfernte, größere Stadt. Drewitz begleitete ihn. Der Bandleader preschte mit seinem Porsche über die Landstraße.
    „Ich will ja nicht meckern“, sagte Drewitz. „Aber wenn wir wegen Geschwindigkeitsübertretung gestoppt werden, sag nur nicht, daß ich bei der Kripo bin.“
    In einer Tierhandlung kaufte Romen eine junge schwarze Katze.
    „Was willst du mit dem Vieh?“ fragte Drewitz auf der Rückfahrt.
    „Die Katze brauche ich.“
    Drewitz fragte nicht weiter. Er wollte abwarten, wie sich die Sache weiterentwickelte. Romen war ein netter Kerl, nicht arrogant oder von sich eingenommen, wie manche anderen Schlagerstars. Aber Drewitz fragte sich ernsthaft, ob bei Romen im Oberstübchen alles stimmte.
    In der Villa angekommen, rief Romen Uschi Trent an und sagte, daß er keine Zeit habe. Uschi war nicht begeistert. Sie hatte sich auf den Nachmittag mit ihrem Freund gefreut.
    „Okay, dann komm eben und leiste Harry Gesellschaft“, sagte Romen. „Aber stört mich nicht. Ich habe zu tun.“
    Er schloß sich erneut in seinem Zimmer ein. Die Katze nahm er mit. Wieder hörte Drewitz die Töne, die ihn frieren machten. Uschi Trent kam und legte sich neben Harry an den Swimming-pool.
    Gegen drei Uhr wurde auf Anordnung Kommissar Walters ein Flammenwerfer gebracht. Ein Mediziner der Kriminalpolizei kam und sah sich die Mumie Cuitlahuacs an. Er konnte nichts Außergewöhnliches daran feststellen.
    Er kannte den Bericht, den Harry Drewitz von den Ereignissen der Nacht gegeben hatte.
    „Was auch immer an die Kellertür gehämmert hat“, sagte er. „Das da war es nicht. Eher klopft meine tote Großmutter an den Sargdeckel.“
    Mit diesem nicht sehr originellen Witz ging er. Die Nacht sollte Harry Drewitz wieder in der Villa verbringen. Mit dem Flammenwerfer war noch ein Funksprechgerät angekommen. Mit ihm würde Drewitz Verbindung zu der Polizeistation halten. Außerdem stand eine Infrarotkamera mit Teleobjektiv für Nachtaufnahmen zur Verfügung. Mit diesen Hilfsmitteln hofften Kommissar Walter und Harry Drewitz, der Lösung des Falles näherzukommen und den sogenannten Spuk als faulen Zauber zu entlarven.
    Die Untersuchungen, die Harry Drewitz gleich in der vergangenen Nacht mit den beiden Polizeibeamten von der örtlichen Polizeistation durchgeführt hatte, hatten keinerlei Spuren ergeben.
    Als Drewitz wieder mit Uschi Trent am Swimmingpool lag, kam die kleine schwarze Katze, die Romen wenige Stunden zuvor gekauft hatte, mit hocherhobenem Schwanz aus der Villa spaziert. Sie rieb sich an Uschi Trents Beinen, schnurrte und lief davon, als das Mädchen sie nehmen und streicheln wollte.
    Wenig später kam Romen. Es war schon Abend geworden. Der Musiker wirkte abgespannt und erschöpft. Seine Augen glänzten.
    „Na, hast du genug von deinem Gepfeife?“ fragte Uschi spitz. „Harry und ich haben uns sehr angeregt unterhalten.“
    „Schön. Mach uns etwas zu essen, Kleines, und fahr dann nach Hause. Du darfst nicht mehr in der Villa sein, wenn es dunkel wird. Es ist zu gefährlich.“
    „Da hört sich doch alles auf. Erst hast du den ganzen Tag keine Minute Zeit für mich, dann soll ich schnell das Hausmütterchen spielen und mich stillschweigend verdrücken.“
    „Ich habe keine Lust mich zu streiten. Ein Fertiggericht kriege ich auch selber hin. Begreif doch, es geht um Leben und Tod. Der Endkampf mit Calaveras steht bevor. Ich muß diesen dämonischen Mann zur Strecke bringen,

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