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084 - Mord aus dem Jenseits

084 - Mord aus dem Jenseits

Titel: 084 - Mord aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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konnte er aber nicht, wenn er seinen Zorn freien Lauf ließ und ihn zum Teufel jagte.
    „Sie können die Mumie mit der Melodie des Grauens wiederbeleben, Calaveras?“
    Die Augen des Indios funkelten.
    „Ich habe große Macht. Die größte Macht, die ein Mensch je besaß. Eines Tages werde ich die ganze Welt beherrschen. Doch lassen wir das. Wenn Sie mich heute wieder wegschicken, Senor Romen, werden Sie zur Strafe sterben und mir Untertan sein wie die anderen Toten, die von der Melodie des Grauens zum Leben erweckt und zu meinen Kreaturen werden.“
    „Wir werden sehen, Calaveras. Ich warne Sie. Mögen Sie auch mit finsteren, dämonischen Mächten im Bunde sein, mögen Sie auch übernatürliche Kräfte besitzen, auch für Sie gibt es eine Strafe. Ich werde nicht eher ruhen, bis Sie zur Strecke gebracht sind, Calaveras, oder bis ich tot bin.“
    „Das werden Sie schneller sein, als Sie denken, Sie junger Narr.“
    Der Mexikaner ging zur Villa zurück und holte Antonio, der dort auf ihn wartete. Ohne ein weiteres Wort gingen die beiden.
    „Was wollte er?“ fragte Drewitz.
    „Die Mumie“, erwiderte Romen knapp. „Wir müssen unser Karatetraining auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, Harry. Ich habe Dinge zu tun, die keinen Aufschub dulden. Geh du zum Swimmingpool, lies Brauns Bibliothek durch, hör dir Schallplatten an oder tu sonst etwas, aber stör mich bitte nicht.“
    „Das klingt mächtig geheimnisvoll. Ich bleibe hier in der Villa, Robert. Den Schlüssel zum Kellerraum habe ich bei meinen Sachen. Wenn du das Grundstück verlassen willst, sag mir vorher Bescheid, klar? Ich will dich nicht ärgern, aber das ist eine Anordnung, die ich dir als Kriminalbeamter geben muß.“
    „Gut, Harry. Wir sehen uns gegen Mittag. Uschi kommt und bringt uns etwas zu essen.“
    „Wir wollten doch in die Stadt“, sagte Drewitz.
    „Ich habe es mir anders überlegt.“
    Romen war mit seinen Gedanken weit weg, das merkte Drewitz. Der Kriminalinspektor ging in sein Zimmer und holte seine Badesachen. Er nahm einen Kassettenrecorder mit, der zu den Besitztümern des verstorbenen Millionärs gehörte, und einen Liegestuhl. In der Bibliothek suchte Drewitz sich einen Band aus, der ihm zusagte. Balzacs‚ tolldreiste Geschichten’.
    Er hörte, wie Romen in der Diele mit Uschi telefonierte. Kurz darauf machte er es sich am Swimmingpool vor der Villa bequem. Drewitz zog die Badehose an. Er war groß und hager, hatte mehr Sehnen als Muskeln, und sein Körper war vom Urlaub auf den Kanarischen Inseln noch tiefbraun. Drewitz hechtete in das Wasser und kraulte zwanzig Bahnen. Danach gingen sein Atem und sein Herzschlag schneller; er spürte die Anstrengung.
    Der Kriminalinspektor frottierte sich ab. Er schaltete den Kassettenrecorder ein. Die Rolling Stones dröhnten los’Standing in the shadow’. Drewitz streckte sich im Liegestuhl aus, schlug den Balzac auf und machte es sich gemütlich.
    Als er fünf Seiten gelesen hatte, hörte er wieder diesen schrillen Flötenton. Er setzte sich auf. Kein Zweifel, die Flötentöne kamen aus dem Haus. Harry Drewitz nahm die Dienstpistole und ging zur Villa hinauf. Die häßlichen Laute kamen aus Romens Zimmer.
    Drewitz klopfte. Die Tür war verschlossen. Robert öffnete.
    „Was ist los? Was machst du?“
    Romen hielt eine Flöte in der Hand.
    „Ich übe. Ich studiere die Melodie des Grauens ein.“
    Ein Tonbandgerät stand auf dem Tisch. Die Bänder drehten sich langsam. Leise erklang die Schauermelodie, die Romen am Abend zuvor aufgenommen hatte.
    „Wozu?“
    „Diese Melodie fasziniert mich, Harry. Vergiß nicht, daß ich Musiker bin. Ich habe Musik studiert und verstehe eine ganze Menge davon. Es klingt melodramatisch, aber Musik ist mein Leben. In diesen Flötentönen steckt mehr, als es den Anschein hat. Sie sind … faszinierend und schaurig. Auf der ganzen Welt gibt und gab es nichts Ähnliches.“
    „Jetzt sag nur noch, daß du diese Mißtöne bei einer deiner Schallplatten verwenden willst!“
    „Es wäre etwas Neues. Solch schrille, disharmonische Töne ergeben eine eigenartige Atmosphäre. Denk nur an‚ Das Lied vom Tod’. Das war keine Flöte, sondern eine primitive Mundharmonika, die da verwendet wurde. Aber diesen makabren, schauerlichen Effekt könnte man mit diesen Flötentönen aus der Melodie des Grauens noch wesentlich verstärken. Eine tolle Titelmelodie zum Beispiel für einen Horrorfilm oder einen Thriller.“
    Kopfschüttelnd schloß Drewitz die Tür. Man

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