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0841 - Der gläserne Tod

0841 - Der gläserne Tod

Titel: 0841 - Der gläserne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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haben.
    Sie gingen unermüdlich weiter, mal langsam, mal so schnell, dass sie das Tempo kaum durchhalten konnten. Einige Male musste Zamorra das Bild einfrieren und eine Pause einlegen, damit sie wieder Atem schöpfen konnten.
    Einige makabre Fundstücke belegten, dass sie sich auf dem richtigen Weg befanden. Leichen. Tote Wüstensprinter. Wenn sie in der Ferne auftauchten, tippte der Zwitter, der sie stets zuerst entdeckte, Zamorra an und signalisierte ihm, dass er die mühsame Verfolgung mit Hilfe der Zeitschau für einige Zeit abbrechen konnte. Kelvos weiterer Weg war dann auch ohne magische Hilfe klar ersichtlich.
    Lika ließ sich nicht davon abbringen, die Dämonenjäger auch weiterhin zu begleiten. »Ich muss sehen, wie der Held den gläsernen Tod besiegt. Ich muss es mit eigenen Augen sehen«, wiederholte sie immer wieder ergriffen.
    Der Zwitter wandte sich Nicole zu. »Wir nähern uns dem Gebiet, in dem die Wohnhöhle der Wüstensprinter liegt.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Absolut. Es gibt gewisse Merkmale, die deine Sinne womöglich nicht wahrnehmen können, aber mir sind sie nicht entgangen.« Er wies auf den Horizont. »Siehst du dort, am Horizont? Ein Gebirge, noch weit entfernt.«
    »Was ist damit?«, fragte Nicole.
    »Der Weg Kelvos führt direkt darauf zu. Es ist noch einige Wegstunden entfernt. Es ist möglich, dass er dort seinen Unterschlupf hat. Er tötet nur in den Nächten. Irgendwo muss er sich tagsüber verkriechen.«
    Zamorra war weiterhin in die Zeitschau versunken und verfolgte den Dämon, der diesen Weg vor wenigen Stunden gegangen war. Die anderen liefen neben ihm.
    So näherten sie sich der heißen Quelle.
    ***
    Der kreisrunde See, in dessen Mitte eine kleine Fontäne plätscherte und über dessen Oberfläche Schwaden dampften, war nur noch etwa hundert Meter entfernt.
    Der Zwitter tippte Zamorra erneut an und riss ihn aus der Halbtrance. »Du kannst aufhören. Kelvo hält sich in der Quelle auf.«
    Der Meister des Übersinnlichen pfiff leise durch die Zähne.
    »Ich spüre ihn«, ergänzte der Zwitter. »Auch ohne dass ich Magie anwenden muss. Er ist in das Wasser getaucht.«
    »Dann steht die Konfrontation unmittelbar bevor. Glaubst du, dass er uns bereits wahrgenommen hat?«
    »Sicher ist nur, dass er uns früher oder später entdecken wird, falls es nicht schon längst geschehen ist. Wir sollten angreifen, solange wir möglicherweise noch das Überraschungsmoment auf unserer Seite haben.«
    Zamorra wandte sich an Lika. »Du wirst sofort umdrehen und versuchen, deine Wohngrotte zu erreichen. In dieser heißen Quelle werden wir auf den treffen, der den gläsernen Tod über euch bringt. Wir kämpfen gegen ihn. Wenn es keine Opfer mehr gibt, werdet ihr wissen, dass wir ihn besiegt haben.«
    »Es wird dir gelingen, Held«, sagte Lika überzeugt.
    Zamorra sah sie befremdet an. Es blieb jedoch keine Zeit nachzufragen. Es gab noch einiges, das Zamorra ihr mitzuteilen hatte. »Ihr müsst diese Gegend verlassen. Die Wüstensprinter dürfen euch nicht mehr als Nahrungsquelle ansehen. Zieht durch die Wüste, weit von ihnen weg. Nutzt die Gelegenheit, solange sie unsicher sind und sich noch vor dem gläsernen Tod fürchten. Sie werden euch suchen, doch sie dürfen euch nie wieder finden. Eines Tages werden sie die Suche aufgeben und sich anderen Opfern zuwenden, andere Dinge suchen, die sie fressen können. Irgendwann, in einigen Generationen, werden sie hoffentlich endgültig vergessen, dass es je so etwas wie euch Staublinge gegeben hat.«
    »Ich werde tun, was du befiehlst, Held. Ich werde deine Kunde weitertragen und von deiner Großtat an der heißen Quelle berichten. Wirst du wieder zu uns kommen?«
    Zamorra verstand die quasireligiösen Spielregeln sofort und gab eine entsprechende Antwort. »Ich werde durch die Quelle von hier fortgehen.« Zumindest, wenn es uns gelingt, Kelvo dazu zu zwingen, seinen Zeitzauber anzuwenden und nicht nur selbst von hier zu verschwinden, sondern uns in unsere Zeit zurückzubringen…
    »Geh, Lika«, forderte Nicole. »Was nun geschehen wird, ist nicht für deine Augen bestimmt.«
    Lika gehorchte, wandte sich um und entfernte sich, so schnell es ihre Kräfte zuließen.
    Zamorra zog den Laser und reichte ihn Nicole. »Ich habe das Amulett!«
    »Ich werde alles geben und meine Magie einsetzen«, ergänzte der Zwitter.
    Es gab nichts weiter zu sagen. Die drei waren bereit. Sie schritten nebeneinander weiter auf die Quelle zu.
    Als sie an ihrem Ufer standen,

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