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0841 - Die Glaswelt

Titel: 0841 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Entscheidung gefallen.
    Aber noch war es nicht soweit.
    BULLOC setzte seine Meditation unbeeinflußt fort, obwohl der Zeitpunkt des Erwachens bereits jetzt programmiert war ...
    Der Spinnenroboter hielt an, als er noch zehn Meter entfernt war. Rhodan stand geduckt hinter dem Felsbrocken und beobachtete jede noch so winzige Bewegung, um rechtzeitig gewarnt zu sein, falls das Ding ihn angreifen sollte.
    In seinem langen und erfahrungsreichen Leben war der Umgang mit Robotern für ihn fast zur Gewohnheit geworden.
    Er wußte, daß Roboter in ihren vorprogrammierten Handlungen stets auch einen Teil der Mentalität ihrer Schöpfer widerspiegelten. Er wußte nichts von den verschwundenen Bewohnern dieser gläsernen Welt, aber ein unbestimmbarer Instinkt warnte ihn vor der Gefahr.
    Er sah, wie vorn aus dem ovalen Körper etwas herauskam.
    Es war ein Rohr, etwa armdick und einen Meter lang. Es richtete sich genau auf den Felsen, hinter dem Rhodan sich versteckte.
    Obwohl das kein hundertprozentiger Beweis für eine bevorstehende feindselige Aktion sein konnte, zog Rhodan es vor, die weitere Entwicklung nicht mehr abzuwarten. Der Felsbrocken kam ihm plötzlich nicht mehr sicher genug vor.
    Gebückt rannte er in die Höhle hinein.
    Es war kein Energiebündel, das den Felsbrocken hinter ihm traf. Es mußte etwas anderes sein, vielleicht eine Art Ultraschall oder Vibrationskonzentrat - Rhodan blieb keine Zeit, darüber nachzudenken. Jedenfalls zerbröckelte der Felsen und zerfiel zu Staub.
    Die vernichtende Energie war so eng gebündelt, daß nicht die geringste Streuung zu beobachten war, die Felsen beim Höhleneingang zeigten keinerlei Wirkung. Ungehindert erreichte Rhodan den wartenden Agai/Ellert/Ashdon - das vor Furcht zitternde Frettchen.
    „Aktionsentfernung zehn Meter!" sagte Rhodan hastig. „Das Ding vernichtet jeden intelligenten Organismus, der sich ihm bis auf zehn Meter nähert. Wir dürfen ihn niemals näher herankommen lassen."
    Draußen hörte er Steine den Hang hinabrollen.
    „Weiter! Wir dürfen keine Zeit verlieren!"
    Der Tunnel war eben, führte aber schräg in die Tiefe hinab.
    Wenn Rhodan beide Arme seitwärts ausstreckte, konnte er mit den Fingerspitzen die glatten Wände fühlen, das erleichterte ihm die Orientierung, als es dunkel wurde. Vor ihm stieß das Frettchen in regelmäßigen Zeitabständen sein fiependes Pfeifen aus und zeigte ihm so den Weg.
    Der Korridor war trotzdem noch immer zu groß, um den nachfolgenden Robotmörder aufhalten zu können.
    „Hoffentlich finden wir einen engen Gang", rief Rhodan, und als Antwort hörte er nur ein kurzes Klopfen.
    Eine gute Viertelstunde drangen sie so in den Berg und in die Tiefe vor. Das Geräusch hinter ihnen war längst verstummt.
    Der Roboter kam nicht so schnell voran, aber er wurde auch nicht aufgehalten.
    Da sah Rhodan plötzlich weit vor sich Licht schimmern.
    Ein anderer Höhlenausgang ...?
    „Warst du schon hier?" fragte er.
    Agai klopfte zweimal.
    „Kann das ein Ausgang sein?"
    Keine Antwort. Also dann „vielleicht".
    Rhodan hastete weiter, obwohl von dem Verfolger noch nichts zu hören war. Aber es war sicher, daß er kommen würde.
    Das Licht wurde heller. Rhodan konnte nun auch Agai wieder sehen. Das Frettchen hielt sich stets vier bis fünf Meter vor ihm, um nicht getreten zu werden.
    Das war kein Tageslicht, das ihnen entgegenschimmerte.
    Es war ohne jeden Zweifel künstlich erzeugtes Licht.
    „Vorsicht!" riet Rhodan und verminderte unwillkürlich sein Tempo.
    Auch das Frettchen bewegte sich nun langsamer, hielt aber nicht an. Aus dem zuerst formlosen Lichtfleck war ein Viereck geworden.
    Und dann stand Rhodan im Eingang einer riesigen und unübersehbaren Halle, deren Decke sich fünfzig Meter hoch wölbte und mit Tausenden von winzigen, hellen Lampen übersät war, die an Sterne erinnerten.
    Rhodan holte tief Luft, ehe er sagte: „Eine technische Anlage - kein Zweifel. Sie scheint noch intakt zu sein, denn die Energieversorgung der Beleuchtung arbeitet.
    Was für eine Entdeckung, wenn es den Verfolger nicht gäbe!
    Los, Ernst, wir müssen weiter."
    Das Frettchen klopfte zweimal.
    NEIN!
    Rhodan lauschte. Von dem Verfolger war noch immer nichts zu hören, obwohl der Korridor den Schall weit tragen würde. Wahrscheinlich behinderte die Enge des Ganges den Roboter doch mehr, als zu erwarten gewesen war. Oder fürchtete er sich etwa vor dem unterirdischen Labyrinth? Rhodan mußte lächeln. Seit wann kannten Roboter

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