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0841 - Die Glaswelt

Titel: 0841 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwähnt.
    Beides stimmte in diesem Fall mit dem System überein, an dem Zeilshot nun vorbeiflog.
    Mit einem plötzlichen Entschluß warf er das Buch zur Seite und ließ den Sessel in die Sitzstellung zurückgleiten. Dann saß er auch schon hinter den Kontrollen und ließ sich vom Bordcomputer die aktuellen daten ermitteln.
    Der neue Kurs war schnell programmiert.
    Das Schiff schwebte in die Flugbahn ein, die es zu dem System mit der hellgelben Sonne und ihren acht Planeten brachte.
    Die uralten Berichte erwähnten nicht ein einziges Mal den fünften Planeten, aber Zeilshot wußte sofort, daß nur er es sein konnte und daß sein Gefühl ihn nicht getäuscht hatte.
    Die glitzernde und millionenfach funkelnde Welt, nur an wenigen Stellen von Wasser und Vegetation bedeckt, wirkte wie ein kosmischer Diamant mit unglaublichem Feuer und ungeahnten Brechungseffekten.
    Die Berichte sprachen von einem gigantischen Glasdach, das damals zerstört wurde. Waren dies die Überreste?
    Zeilshot hatte den Computer desaktiviert und selbst die Steuerung übernommen. Er kannte sein Schiff.
    Auch nahezu vollbeladen ließ es sich leicht kontrollieren. Und schließlich waren Landungen auf fremden Himmelskörpern seine Spezialität.
    Als er in die Kreisbahn einschwenkte, mußte er die Blenden einschalten. Der Planet strahlte fast wie eine Sonne. Selbst auf der Nachtseite konnten die gläsernen Trümmerfelder ausgemacht werden.
    Der größte Kontinent mußte einst völlig von der Glaskuppel bedeckt worden sein, denn es gab nur wenige Lücken auf ihm, wenn man von der Äquatorzone absah. Zeilshot beschloß, auf ihm zu landen und seine Neugier zu befriedigen.
    Er verstieß damit nicht unbedingt gegen ein bestehendes Gesetz, denn niemand hatte je eine Landung auf dem verschollenen Planeten verboten. Niemand kannte seine Position. Aber jeder kannte die sagenhaft anmutenden Berichte.
    Nach drei Umrundungen programmierte er den Abstieg und die Landung im Zentrum des gläsernen Kontinents, das bis dahin soweit vorgerückt sein würde, daß es Mittag Ortszeit war.
    Er lehnte sich zurück und betrachtete den Bildschirm.
    Die außerhalb des Schiffes angebrachte automatische Kamera fing stets die Oberfläche des Planeten ein und gab sie nach Wunsch auch vergrößert wieder.
    So wurden Einzelheiten erkennbar, die man mit bloßem Auge niemals hätte wahrnehmen können.
    Zeilshot erkannte erschüttert das Ausmaß der Zerstörungen, die seine Vorfahren hier verursacht hatten.
    Eine ganze Zivilisation war ausgelöscht worden, und das nur eines verhängnisvollen Irrtums wegen, wie spätere Expeditionen festgestellt haben wollten.
    Zeilshot war ein nüchtern denkender Prospektor, dem jede Art von Aberglaube unbekannt war. Er glaubte nicht an eine Rache der Toten, außerdem fühlte er sich nicht schuldig.
    Tiefer gehend überflog er unübersehbare Trümmerfelder, riesige Waldgebiete und felsige Gebirge. Er konnte kein Leben feststellen.
    Dann landete er zwischen umgestürzten Glassäulen und halb bewachsenen Glashalden auf einem freien Fleck, der vom Zufall gebildet worden sein mußte.
    Die Automatik kontrollierte die Umweltbedingungen und beurteilte sie als geeignet. Der Bordcomputer gab den Ausstieg frei und löste die Sperre.
    Zeilshot überprüfte seine diamantgebündelte Strahlwaffe und versah sich mit einem Reservemagazin.
    Dann erst verließ er sein Schiff. Da er von der Luke aus keinen guten Überblick hatte, weil die Glashalden höher waren, kletterte er auf eine solche hinauf, um sich zu orientieren.
    Im Norden lag ein gewaltiger Höhenzug wie ein Sperriegel zwischen den beiden Himmelsrichtungen.
    Auf einigen Gipfeln schimmerte es weiß. Im Süden waren flache Hügel zu erkennen, das Gelände in Ost und West war flacher.
    Und sonst nichts als die gläsernen Trümmerfelder und hier und da eine noch aufrecht stehende Säule, die einst ihren Teil der gigantischen Kuppel getragen hatte.
    Zeilshot wußte nichts über die vernichtete Zivilisation, außerdem glaubte er nicht alles, was in den Berichten stand.
    Aber eines wußte er mit Sicherheit: Wenn er auf dieser Welt noch etwas fand, das aus jener vergessenen Zeit stammte, würde es einen unschätzbaren Wert besitzen.
    Er kehrte ins Schiff zurück, packte einen Beutel mit Vorräten voll, steckte eine starke Lampe ein und begab sich wieder nach draußen.
    Es war sehr heiß. Am Himmel war keine Wolke zu sehen.
    Er marschierte zwei oder drei Kilometer nach Norden, fast bis zum Fuß des langgestreckten

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