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0841 - Die Glaswelt

Titel: 0841 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Riesenspinne legte keinen Wert auf Deckung. Mit unheimlicher Sicherheit, so als werde sie geleitet, strebte sie über Hindernisse und glatte Flächen exakt auf die Höhlen zu. Ihre Bewegungen waren gleichmäßig, fast mechanisch.
    Mechanisch ...?
    Rhodan verdrängte die phantastische Vermutung, es könne sich vielleicht um einen Roboter handeln.
    Aber diese Vermutung kehrte wieder zurück, als die Spinne näher gekommen war. Die Bewegung der acht Beine war es, die Rhodan immer sicherer werden ließ. Sie wurden durch einen Mechanismus kontrolliert, der zweifellos künstlicher Natur war. Aber wenn das Ding ein Roboter war, erklärte sich auch seine Zielstrebigkeit.
    Er mußte einen Mechanismus besitzen, der organische Materie aufspüren konnte.
    Zu welchem Zweck?
    Die Antwort, die Rhodan sich selbst gab, war nicht gerade beruhigend. Aber sie bedeutete noch keine Gewißheit. Um diese zu erlangen, war weiteres Warten notwendig.
    „Hör gut zu, Ernst! Behalte deinen Wirtskörper voll unter Kontrolle, damit du ohne Verzögerung fliehen kannst, wohn das Ding angreifen sollte. Ich selbst werde es dazu herausfordern. Dann wissen wir Bescheid.
    Untersuche inzwischen die Höhle und stelle fest, ob es Gänge gibt, die in die Felsen hineinführen.
    Wenn nicht, müssen wir einen Wechsel vornehmen. Meiner Schätzung nach haben wir noch etwa dreißig Minuten Zeit. Das Ding muß ein Roboter sein und bewegt sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit."
    Agai verschwand im Dunkel der Höhle. Rhodan blieb auf dem kleinen Vorplatz stehen und ließ das näherkommende Ding nicht aus den Augen.
    Für ihn gab es nun keinen Zweifel mehr daran, daß es sich um eine Art Roboter handelte, vielleicht ein Relikt aus fernster Vergangenheit.
    Seine zielbewußte Bewegung ließ darauf schließen, daß er über ein Instrumentarium verfügte, das ihn dazu befähigte, Organismen aufzuspüren - zu welchem Zweck auch immer.
    Der ovale Spinnenkörper schimmerte drohend im Sonnenlicht. Rhodan erkannte an ihm kurze Tentakel mit verdickten Enden - zweifellos versenkbare und ausfahrbare In-strumententräger.
    Auf dem vorderen Teil des Gebildes drehte sich eine ringförmige Antenne.
    Agai kam herbeigehuscht.
    Ohne das Ding, das nur noch wenige hundert Meter entfernt war, aus den Augen zu lassen, fragte Rhodan: „Gibt es einen Fluchtweg in die Felsen hinein?"
    Agai klopfte: Nein!
    „Dann müssen wir es woanders versuchen. Das Ding da macht nicht mehr als vier Stundenkilometer.
    Wir sind schneller."
    Der Eingang zu der unterirdischen Anlage mußte an dieser Stelle verschüttet worden sein. Rhodan bedauerte, sich nicht rechtzeitig darum gekümmert zu haben. Nun war es beinahe zu spät. Während er und das Frettchen, das voranlief, zur nächsten Höhle rannten, konnte er beobachten, wie auch der Roboter seine Marschrichtung geringfügig änderte.
    Er nahm also ihre Bewegung wahr.
    Aber er wurde nicht schneller.
    Die nächsten beiden Höhleneingänge kamen nicht in Frage, sie waren bereits gleich zu Beginn verschüttet und bis zur Decke mit Trümmern bedeckt. Ein Durchkommen war unmöglich.
    Im Vorgelände standen noch einige der ehemaligen Tragpfeiler mit Resten des Daches, von den Höhlen aus gesehen ziemlich genau im Süden. So ließ sich der hier besonders wirksam gewordene Brennglaseffekt leicht erklären. '' „Wir müssen zur Ostseite, Ellert. Vielleicht sind die Zerstörungen dort nicht so schlimm."
    Er mußte das Frettchen auf den Arm nehmen, als sie ein gläsernes Trümmerfeld überquerten, dann bog der Bergrücken nach Norden ab. Wie erwartet, gab es auch hier Höhleneingänge in regelmäßigen Abständen, aber sie wirkten besser erhalten und machten teilweise sogar einen unbeschädigten Eindruck, wenn auch hier das Glasdach zusammengebrochen war und geborstene und umgestürzte Säulen das Vorfeld bedeckten.
    Unbeirrt folgte ihnen der Roboter, aber der Abstand hatte sich vergrößert. Rhodan schätzte, daß er und Ellert einen Vorsprung von einer halben Stunde gewonnen hatten.
    Die Höhleneingänge waren durch schmale Plattformen miteinander verbunden. Man konnte also von einer zur anderen gelangen, ohne wieder in die zehn Meter tiefer gelegene Ebene hinabklettern zu müssen.
    Rhodan setzte das Frettchen ab, als sie das Felsband erreichten.
    „Die Anlage selbst liegt tief im Berg und unter der Oberfläche, nehme ich an. Wir haben kein Licht, es wird also schwierig für uns sein, uns nicht zu verirren. Wenn das Ding uns folgt, und das ist so gut wie

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