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0841 - Die Glaswelt

Titel: 0841 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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legte.
    Rhodan mußte unwillkürlich lächeln. Er war inzwischen zu der Überzeugung gelangt, daß sein kleiner Begleiter doch über einen geringen Prozentsatz von Intelligenz verfügte, anders war sein Verhalten kaum zu erklären. Vielleicht wollte das Tier ihm nun klarmachen, daß ein Lagerfeuer jetzt nicht unangebracht wäre.
    Als ein richtiger Stapel kleiner Äste zusammengetragen war, änderte das Frettchen sein Verhalten. Es kehrte zu dem winzigen Scheiterhaufen zurück und zerrte die Äste wieder auseinander, um sie dann einzeln in einer ganz bestimmten Reihenfolge zu legen. Rhodan fielen bald die Augen aus dem Kopf, als er sah, was dabei herauskam.
    Ein Buchstabe!
    Ein großes und deutliches E.
    War das noch ein Zufall?
    Gespannt und ziemlich fassungslos beugte er sich vor, um sich nichts entgehen zu lassen. In seinem Kopf wirbelten Gedanken und Vermutungen - und eine total verrückte Hoffnung begann in ihm zu dämmern, die sich zu bestätigen schien, als der zweite Buchstabe sich dem ersten anschloß: LDann noch einmal ein L, schließlich ein E, ein Rund zum Schluß das T.
    ELLERT!
    Rhodan starrte auf das Wort und dann auf das Frettchen, das ihn mit klugen Augen erwartungsvoll ansah. Rhodan holte tief Luft.
    „Du bist es, Ernst? Mein Gott, wie ist das möglich?"
    Agai wischte die Holzstäbchen wieder zu einem Haufen zusammen und legte schnell die Antwort auf den Felsen: ES!
    Natürlich, wer sonst als ES? Gleichzeitig begriff Rhodan, daß eine Kommunikation mit Ellert durchaus möglich war, wenn auch noch ein wenig umständlich und zeitraubend. Es mußte ein leichterer Weg gefunden werden.
    „Du kannst also jedes Wort verstehen, das ich sage?"
    JA!
    „Gut, und das Frettchen steht unter deiner Kontrolle - ich meine, du kannst es alle Bewegungen ausführen lassen?"
    Die Antwort JA war stehengeblieben.
    „Dann klopfe bei einer Bejahung mit der Vorderpfote einmal auf den Boden, bei einem Nein zweimal.
    Verstanden?"
    JA!
    Rhodan informierte Ellert nun über die Geschehnisse der letzten Tage und Wochen und klärte ihn auf, wer BULLOC sei.
    Mit Hilfe des Frage- und Antwortspiels bestätigte Ellert, daß auch er die Abwehrimpulse der hypnosuggestiven Ringsperre geortet habe.
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung, warum ES dich hierher geschickt hat. ES muß gewußt haben, daß auf dieser Welt kein menschliches Wesen mehr existiert.
    Wozu also das ganze Unternehmen? Wie könntest du mir helfen, BULLOC zu überlisten? Und eine bestimmte Botschaft solltest du mir auch nicht überbringen. Ich verstehe das nicht."
    Ellert verstand es ebensowenig.
    Rhodan stand auf und sah wieder hinüber zu der Sphäre. BULLOC würde ihn holen, wenn er seine Meditation beendet hatte.
    Die Kugel stand am gleichen Fleck. Nichts bewegte sich in ihr oder in ihrer Nähe, nur ein schemenhafter dunkler Schatten war zu erkennen.
    Rhodan zuckte zusammen, als das Frettchen plötzlich ängstlich klingende Töne von sich gab und aufgeregt hin und her lief.
    Es mußte eine Gefahr gewittert haben, und Ellert überließ es geistesgegenwärtig sich seiost, weil er eine solche Gefahr nicht bemerken konnte.
    Auch Rhodan sah nichts, was seine Vermutung bestätigte.
    Oder doch...?
    Weit im Süden glaubte er zwischen den glitzernden Trümmerfeldern eine flüchtige Bewegung bemerkt zu haben, so als habe sich etwas zwischen das Glas und die darauf scheinenden Sonnenstrahlen geschöben.
    Da - noch einmal! Und diesmal war die Form zu erkennen.
    Eine riesige Spinne bewegte sich langsam in ihre Richtung.
    „Komm her, Ernst! Es muß ein größeres Tier sein, vielleicht ein gefährliches. Es hält genau auf uns zu, also muß es uns gewittert haben. Der Wind kommt aus Norden."
    Das Frettchen war nun wieder ganz unter Ellerts Kontrolle, aber es zitterte am ganzen Körper. Als mit der Glaswelt und seinen Gefahren vertrautes Geschöpf wußte es besser, was sich da ihnen von Süden her näherte. Was immer es auch war, es mußte Tod und Vernichtung bedeuten.
    „Ich habe keine Waffe, Ernst. Wenn es uns angreift, können wir uns nicht wehren. Du kannst das Frettchen nicht verlassen und den Angreifer übernehmen? Damit wäre die Gefahr gebannt..."
    NEIN!
    „Gut - oder vielmehr: nicht gut. Vielleicht finden wir in der unterirdischen Anlage Schutz. BULLOC ist nicht in der Lage, einzugreifen. Jetzt noch nicht."
    Aber noch wartete Rhodan. Er stand auf dem kleinen Plateau vor dem Höhleneingang, etwa zehn Meter über der Glasebene. Angestrengt blickte er nach Süden. Die

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