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0841 - Die Glaswelt

Titel: 0841 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Beinen und erreichte sie wieder.
    Wieder reagierte Rhodan. Er wollte weiter zurückweichen, aber der Glasblock hinderte ihn daran.
    Einen Moment blieb er reglos sitzen, dann öffnete er mühsam die Augen. Er kniff sie schnell wieder zusammen, um von dem Lichtstrahl nicht geblendet zu werden, der von vorn kam.
    Seine erste gezielte Reaktion war, sich seitwärts aus dem Bereich des wandernden Lichtflecks zu rollen. Er setzte sich wieder hin. Sein Gehirn begann zu arbeiten.
    Wo war er?
    Die Inkarnation BULLOC ... entsann er sich.
    Die energetische Sphäre ...
    Er mußte sie verlassen haben, diesmal allerdings nicht bewußt. BULLOC mußte ihn daraus entfernt haben. Wahrscheinlich benötigte er Ruhe und Konzentration, um seine Persönlichkeit weiter zu stabilisieren. Der Gefangene - Rhodan betrachtete sich als solchen - würde ihn dabei nur stören.
    Er sah sich um.
    Die Spur des versengten Grases wanderte dicht an ihm vorbei und endete bei einem Felsen. Ihm konnte der grelle Brennpunkt der gesammelten Sonnenstrahlen nichts ausmachen.
    Unwillkürlich verfolgte Rhodans Blick den Lichtstrahl und fiel auf das große, gebogene Stück Glas, das die Strahlen einfing, bündelte und weiterschickte.
    Es war nicht das einzige Stück Glas, das er sah. Überall blitzte es von reflektiertem Sonnenlicht auf, die ganze Ebene schien mit kleinen und großen Glassplittern übersät zu sein.
    Einige besaßen nicht mehr ihre ursprüngliche Form. Sie mußten durch gewaltige Hitzeeinwirkung geschmolzen und dann wieder erstarrt sein. Dazwischen waren schwarze Brandflecken, auf denen sich erste hervorbrechende Grasspitzen zeigten.
    Über allem spannte sich ein wolkenloser, blauer Himmel, der an jenen der Erde erinnerte, als Sol sie noch beschien. Die fremde Sonne aber war nicht Sol. Sie war heller, gelber und wahrscheinlich auch größer.
    Und der Planet war nicht Terra.
    Das Glas! Wo kam das viele Glas her? Soweit er sehen konnte, gab es dieses zerbrochene Glas, das die gesamte Oberfläche dieser Welt zu bedecken schien. Hatte hier einstmals eine gigantische Glaskuppel gestanden ...?
    Rhodan richtete sich schwankend auf und hielt sich an einem Felsblock fest, um nicht sofort wieder das Gleichgewicht zu verlieren. Er fühlte sich schwach und verspürte Hunger.
    Er kramte in den Taschen seiner grünen Uniformkombination und fühlte etwas Hartes.
    Erleichtert zog er das kleine Päckchen mit der Konzentratnahrung hervor und öffnete es.
    Das Zeug schmeckte scheußlich, aber es sättigte. Es fehlte nur noch ein Schluck Wasser.
    Wo es Pflanzen gab, würde auch Wasser zu finden sein.
    Er stand nun wieder einigermaßen sicher auf den Beinen.
    Ein kleiner Spaziergang konnte nicht schaden. BULLOC mußte in der Nähe sein. Er hatte, ihn nicht hier auf dieser Welt zurückgelassen, weil das sinnlos gewesen wäre. Vielleicht konnte er die Sphäre finden.
    Rhodans Kopf wurde von Minute zu Minute klarer, aber das half ihm nicht viel weiter. Das letztemal hatte er die Sphäre BULLOCs auf der Welt Culhm verlassen, aber nur für kurze Zeit. Dies hier sah nach einem längeren Aufenthalt aus.
    Er war kaum hundert Meter gegangen, als sich ihm ein Hindernis in den Weg stellte. Er hatte es vorher nicht sehen können, weil eine Baumgruppe es verdeckte. Ein wenig ratlos stand Rhodan davor und überlegte, was es wohl einst dargestellt hatte.
    Bei dem heil gebliebenen Rest handelte es sich zweifellos um eine Art Grundmauer, die massiv im Erdboden eingelassen worden war. Sie war einen Meter breit und noch zwei Meter hoch.
    Die Krone war zum Teil abgesplittert, zum Teil aber auch abgeschmolzen, wie die Fließspuren nur zu deutlich verrieten.
    Mauer und dazwischen verstreute Trümmerstücke bestanden, wie nicht anders zu erwarten, aus Glas.
    Rhodan griff sich an den Kopf. Hatten die unbekannten Erbauer denn kein anderes Material als Glas gekannt? Überhaupt: Wo steckten sie eigentlich? Oder gab es sie nicht mehr? Das allgemeine Bild des Verfalls ließ darauf schließen, daß diese Welt unbewohnt war.
    Die Welt aus Glas war zusammengestürzt.
    Damit hatte Rhodan den Namen für den fremden Planeten gefunden: Die Glaswelt Vorsichtig umrundete er die gläserne Ruine und erkletterte den kleinen Hügel, dessen Hang mit schon üppigerer Vegetation bedeckt war. Als er den flachen Gipfel erreichte, bot sich ihm ein überraschender Anblick.
    Vor ihm lag eine weite Ebene, die sich bis zum fernen Horizont erstreckte. Ein breiter Strom teilte sie in zwei Hälften. Das jenseitige Ufer

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