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0842 - Tor in die Unendlichkeit

Titel: 0842 - Tor in die Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entfliehen. Er stöhnte entsetzt auf und blickte auf sein Chronometer.
    „Noch zwei Stunden", sagte er.
    „Genau. Noch zwei Stunden. Und das ist ein Raumschiff der GAYÖK. Darauf gehe ich jede Wette ein.
    Wäre es das nicht, würden die Überschweren nicht solche Waffen auffahren. Weißt du, was das bedeutet?"
    Jon Cattler begriff nun endgültig.
    „Die GAVÖK will uns befreien. Und sie hat alle Trümpfe in der Hand. Wäre es nicht so, könnte das Schiff hier nicht landen.
    Sie verhandeln über den Abzug der Überschweren und über unsere Befreiung."
    „Glaubst du, daß diese Verhandlung in zwei Stunden beendet sein wird?" fragte Borsten.
    „Bestimmt nicht", erwiderte Cattler.
    „In zwei Stunden geht die Bombe hoch, und niemand kann das verhindern. Dann bleibt vom Stützpunkt nichts mehr übrig."
    Jon Cattler ließ sich stöhnend auf einen Stein sinken.
    Um ihn herum standen Frauen und Männer aus dem Gefangenenlager. Sie alle blickten zu dem Kugelraumer hinüber, auf den sie ihre Hoffnungen setzten. Das GAVÖK-Schiff konnte bedeuten, daß ihre Leiden zu Ende waren, doch sie wußten, daß eine Bombe im Stützpunkt lag.
    Eine der Frauen kam zu Cattler. Sie legte ihm die Hand auf die Schulter.
    „Jon", sagte sie mitfühlend. „Niemand konnte ahnen, daß so etwas passieren würde."
    „Wir müssen sie warnen", bemerkte Jore Borsten. „Wir müssen irgend etwas tun."
    „Kann man den Zünder nicht wieder ausstellen?" fragte die Frau.
    Cattler schüttelte den Kopf.
    „Das ist von hier aus nicht möglich", erwiderte er. „Das geht nur von Hand."
    „Also können wir nichts tun", ergänzte Jore Borsten.
    „Doch", widersprach Cattler. „Ich muß noch einmal in den Stützpunkt und den Zünder ausschalten."
    „Das ist unmöglich", protestierte Borsten. „Sie würden dich abknallen wie einen tollen Hund."
    Cattler antwortete nicht. Er stützte den Kopf, schloß die Augen und überlegte. Nach einigen Minuten richtete er sich wieder auf.
    Er lächelte.
    „Dann machen wir es umgekehrt", sagte er. „Die Überschweren müssen zu mir kommen."
    „Jetzt ist er durchgedreht", sagte die Frau.
    „Keineswegs", erwiderte Cattler und erklärte seinen Plan.
    Danach kehrte er in seine Unterkunft zurück und legte sich die Larenmaske an.
    Zwanzig Minuten später näherte sich Jore Borsten einem Überschweren. Der Umweltangepaßte hob sofort seinen Energiestrahler. Seine Augen verengten sich. Unübersehbar war die Nervosität, die ihn erfaßt hatte, und die Unsicherheit, die durch die Ankunft des GAVÖK-Schiffes entstanden war.
    „Bleib, wo du bist", befahl der Überschwere.
    „Keine Angst", sagte Borsten ruhig. Er blieb fünf Schritte von der Wache entfernt stehen. „Ich habe nicht vor wegzulaufen. Ich habe einen Befehl zu überbringen."
    „Verschwinde", antwortete der Überschwere. „Hier hat niemand etwas zu befehlen."
    Jore Borsten zeigte über seine Schulter zurück, und ein breites Lachen erhellte sein sommersprossiges Gesicht.
    „Das ist eben der Irrtum", sagte er. „Es sind nämlich nicht alle Laren abgeflogen. Einer ist noch hier. Er will überwachen, ob ihr die Befehle befolgt oder nicht.
    Sag deinem Offizier, daß er ihn sprechen will. Aber sofort."
    Der Überschwere zögerte. Er spähte zu den Hütten der Gefangenen hinunter, doch er konnte den Laren nicht sehen.
    „Ich würde dir raten, dich zu beeilen", sagte Jore Borsten. „Für euch geht es um Leben oder Tod. Für uns steht kaum etwas auf dem Spiel. Für uns, ist die Situation geklärt."
    Borsten versuchte, mit diesen Worten zu bluffen. Er ging davon aus, daß der GAVÖK-Raumer gelandet war, weil er über eine ausreichende Rückendeckung verfügte. Die Reaktion des Überschweren zeigte ihm, daß er richtig vermutet hatte.
    „Also gut", sagte der Umweltangepaßte. „Ich informiere meinen Offizier. Versucht nicht zu fliehen, sonst schießen wir euch über den Haufen."
    Er hob drohend seine Waffe, blickte sich grimmig um und eilte danach zu einem der Offiziere, die sich unmittelbar bei den Kuppeln des Stützpunkts aufhielten.
    In diesem Moment brach frenetischer Jubel bei den Gefangenen aus. Nun stand für sie endgültig fest, daß die Zeit der Leiden vorbei war. Borstens Provokation hatte gewirkt.
    Die Wache kehrte mit einem Offizier zurück. Vor Jore Borsten blieben die beiden Umweltangepaßten stehen.
    „Mein Name ist Treyvolt", sagte der Offizier. „Was soll der Unsinn mit dem Laren?"
    Unsinn?" fragte Jore Borsten. „Überzeugen Sie sich doch

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