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0844 - Fremde auf Olymp

Titel: 0844 - Fremde auf Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eindrang. Und als ich eine Gruppe schwerer Kampfroboter hinschicken wollte, machte ich eine Entdeckung, die mich davon abhielt, den Stützpunkt von den Fremden zu säubern."
    Als die Zentrale Positronik schwieg, signalisierte Argyris aufbrausend: „Was für eine Entdeckung? Vielleicht erstattest du endlich einen umfassenden Bericht, anstatt dir alles stückweise aus der Nase ziehen zu lassen!"
    „Aus der Nase ...?" signalisierte die Zentrale Positronik zurück.
    Anson Argyris lächelte.
    „Aus den Speichern, meine ich. Also, was bewog dich dazu, nichts gegen die Fremden zu unternehmen?"
    „Die Feststellung, daß sie das Ur-alt-Spionnetz nicht entdeckt und deshalb auch nicht ausgeschaltet hatten wie die anderen Überwachungssysteme", berichtete die Zentrale Positronik. „Dadurch war und bin ich in der Lage, die Fremden optisch und akustisch zu kontrollieren, alle ihre Gespräche aufzuzeichnen und damit anzufangen, ihre Sprache zu erforschen."
    „Interessant!'' Anson Argyris erinnerte sich dank seiner positronischen Gehirnsektion genau an das Uralt-Spionnetz, das er entdeckt hatte, als er mit den Vorbereitungen zur Anlegung von TRAPPER anfing.
    Vertreter einer bislang unbekannt gebliebenen Zivilisation mußten vor vielen Jahrtausenden schon Geheimstützpunkte auf Olymp angelegt haben. Das bewiesen verschiedene künstliche Höhlensysteme - und die Entdeckung des uralten Spionnetzes hatte den letzten Beweis dafür erbracht. Der Vario-Roboter hatte es als brauchbar befunden und in seine Überwachungssysteme eingegliedert.
    „Die Erforschung der Sprache hat gute Fortschritte gemacht", fuhr die Zentrale Positronik fort. „Ich rechne damit, daß ich die ersten Übersetzungen in zwölf bis achtzehn Stunden liefern kann."
    „Ist die Sprache irgendwie mit der Konzilssprache verwandt, die die Laren benutzten?" fragte der Freifahrerkaiser gespannt, denn er brachte die Durchtrennung der Gegenschlagverbindungen und die Zerstörung der Ortungsantennen mit den fünfzehn Laren in Verbindung, die vor dreißig Jahren in das subplanetarische Labyrinth eingedrungen waren und die er bald darauf aus den Augen verloren hatte.
    „Das wurde selbstverständlich zuerst überprüft", erwiderte die Zentrale Positronik. „Es gibt nicht die geringste Verwandtschaft mit der Konzilssprache, auch nicht mit larischen Dialekten.
    Es handelt sich um eine absolut fremde Sprache, deren Elemente nicht die geringste Spur einer genealogischen Verwandtschaft mit den uns bekannten Sprachen des Universums aufweist."
    Anson Argyris hatte das Gefühl, als hätte ihm jemand einen Schlag vor den Kopf verstezt.
    „Dann können es keine Laren gewesen sein, die damals in die Unterwelt eindrangen!" dachte und signalisierte er gleichzeitig. „Auch larische Rebellen verwenden die Konzilssprache oder doch einen larischen Dialekt.
    Aber wie konnten absolut Fremde sich so als Laren zurechtmachen, daß nicht einmal die echten Laren, die mit ihnen im selben Schiff flogen, es bemerkten?"
    „Wie konnten Sie sich, Majestät, in der Vergangenheit in eine fette Springerin verwandeln, ohne daß ein echter Springer Ihre Maske durchschaut hätte?" gab die Zentrale Positronik zurück.
    Der Vario-Roboter schmunzelte über das ganze Argyris-Gesicht.
    „Eins zu null für dich", stellte er fest. „Natürlich, mit raffinierter Maskerade kann man eine Menge Leute täuschen - und im besten Fall sogar alle Leute. Hast du feststellen können, ob alle zweihundertachtzig Fremde durch die oberen Etagen der Unterwelt gekommen sind?"
    „Nein", antwortete die Zentrale Positronik. „Aus verschiedenen Anzeichen schließe ich jedoch, daß das Gros der Fremden von oben kam -durch den Liftschacht, der am nördlichen Ufer des Trap-Ozeans in der heißen Schlammschicht beginnt und direkt in TRAPPER endet."
    „Aus welchen Anzeichen schließt du das?" fragte Argyris ungeduldig.
    „Ich fing für die Dauer einer Tausendstelsekunde die Streustrahlung von Peilsignalen auf. Aus dem Intensitätsgefälle der Streustrahlung konnte ich errechnen, daß sie gegen das Innere des Planeten am stärksten abgeschirmt war.
    Folglich müssen die Peilsignale aus TRAPPER direkt nach oben, an die Oberfläche, gerichtet abgestrahlt worden sein. Die Fremden entdeckten die durchlässige Stelle der Abschirmung offenbar sofort, denn anders ist es nicht zu erklären, daß ich die Peilsignale nur so kurze Zeit empfing."
    Anson Argyris nickte.
    Peilsignale dienten dazu, jemanden in eine bestimmte Richtung zu lotsen.

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