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0844 - Meegh-Jagd

0844 - Meegh-Jagd

Titel: 0844 - Meegh-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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war es kein perfekter Kreis, das war in den verwinkelten Gassen und auch auf den größeren Straßen einfach nicht möglich. Der »Kreis« war ziemlich zackig, aber jetzt befanden sie sich schon zum dritten Mal unweit der Stelle, wo Cascal das Amulettwesen entdeckt hatte. Er bedauerte jetzt ein wenig, dass sich Zamorra und die Cyborgs bereits im Raumschiff der Ewigen befanden; er hätte Shirona so schön in die Arme der Männer in Schwarz und in die Hände Al Cairos treiben können, damit der ihr erneut ein wildes - der Neger grinste - »Buh!« entgegenrufen konnte…
    Plötzlich stand sie ihm im Weg.
    Sie hatte eine Fähigkeit genutzt, an die er überhaupt nicht gedacht hatte, weil sie ihm völlig fremd war: Teleportation.
    Sicher hätte sie ihm damit auch entkommen können!
    Aber in dem Augenblick, in dem er mit ihr zusammenprallte, wurde ihm klar, dass sie nur mit ihm gespielt hatte. Sie hatte ihn an der Nase herumgeführt.
    »Narr!«, zischte sie triumphierend. »Nichts anderes wollte ich!«
    Im nächsten Moment hielt sie sein Amulett in der Hand!
    ***
    Im Meegh-Spider hatte der Kommandant eine Entscheidung getroffen. Die Schwarzkristalle, die dem Antrieb die nötige Energie lieferten, glommen stärker auf. Speicherbänke sogen die Energie in sich hinein, um sie im Moment des Starts schlagartig wieder abzugeben. Der Spider würde innerhalb von weniger als einer Minute die Lichtgeschwindigkeit erreichen.
    Der Kommandant hoffte, mit diesem Überraschungsmanöver dem Raumschiff der Dynastie zu entkommen. Dort rechnete man nicht mit so immensen Beschleunigungswerten. Vermutlich gingen die Ewigen davon aus, es mit einem Spider der anderen Meeghs zu tun zu haben; jenen, die es seit Jahren nicht mehr gab. Sie würden eine Überraschung erleben.
    -Warnung! -, teilte einer der beiden anderen Meeghs mit, die in der Zentrale verblieben waren. - Lebensformen direkt unter uns. Zwei. Wenn wir starten, zerpulvern wir sie. -- Was daran ist so erwähnenswert? -, wollte der Kommandant wissen. Mochten diese Menschen doch zerpulvert werden, was kümmerte es ihn?
    - Einer von ihnen besitzt das Medaillon der Macht! -
    Jetzt stutzte der Kommandant. - Der Auserwählte ? Er ist hier? -Der Meegh, der die Anwesenheit der beiden Personen festgestellt hatte, verkrampfte sich etwas. - Nein, er… - Er suchte nach einer Begriffsbildung. Dann straffte er sich. - Es muss ein anderer sein. Auch das Medaillon der Macht ist anders. Es besitzt ein weiteres Zeichen, das… das irgendwie mit uns verbunden ist! Und die andere Person ist eine Verkörperung des Medaillons! -
    -An Bord holen, sofort! -, befahl der Kommandant.
    Der dritte Meegh nahm eine Schaltung vor. Im nächsten Augenblick meldete er Vollzug.
    Jetzt startete der Kommandant den Spider. Schlagartig wurde die gespeicherte Energie der Schwarzkristalle in die Antriebsaggregate gestrahlt. Der Schattenschirm veränderte sich, zeigte jetzt wieder eine düstere Wolke, aber sie verschwand so schnell am Himmel, dass niemand sie sah. Dabei absorbierte sie die Reibungsenergie, die bei Berührung mit der Atmosphäre frei wurde; der Feuerstrahl, der den Start des Spiders unter anderen Umständen begleitet hätte, blieb aus.
    Die Dächer der Häuser, über denen der Spider zuvor schwebte, wurden brüchig und porös. Einige sanken in sich zusammen.
    Die Bewohner fanden niemals eine Antwort auf die Frage, wie das geschehen konnte…
    Und mit einer unfassbaren Beschleunigungjagte der Spider der Lichtgeschwindigkeitsgrenze entgegen…
    ***
    Shirona schaffte es nicht mehr, zu verschwinden.
    Für Sekunden war da eine gigantische, tiefschwarze Hand, die aus dem Nichts kam. So zumindest empfand es Yves. Diese Hand schloss sich um Shirona und ihn, dann stürzten sie in eine Lichtlosigkeit, die ihm unfassbar erschien. Auch später fand er keine passenden Worte, diese Schwärze zu beschreiben.
    Schlagartig wurde es wieder hell. Schattenlos hell. Die Helligkeit kam nicht aus Lichtkörpern, sondern irgendwie aus sich selbst heraus.
    Die Hand, die zupackte und zur Faust wurde, gab es nicht mehr.
    »Wo, zum Teufel, sind wir hier?«, stieß Cascal hervor.
    Er bekam keine Antwort. Schon gar nicht von Shirona, deren Gesicht sich jäh verzerrte wie unter einer enormen Anstrengung, gepaart mit Entsetzen. Dann taumelte sie zurück und stieß mit dem Rücken gegen die Wand. Cascals Amulett ließ sie einfach achtlos fallen. Der triumphierende Glanz in ihren Augen erlosch.
    Ombre lächelte kalt. Er griff unter seine Jacke,

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