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0844 - Meegh-Jagd

0844 - Meegh-Jagd

Titel: 0844 - Meegh-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Mann mit Spinnenkopf.
    Brechreiz stieg in ihr auf, aber sie würgte nur trocken.
    »Steh auf!«, wiederholte der Spinnenmann. Danach zischelte er etwas, das unverständlich blieb. Aber irgendwie bildete sich in ihrem Bewusstsein eine Stimme. Oder nein, es war keine Stimme im eigentlichen Sinn. Es war eine Folge von Begriffen, die durch ihr Denken stürzte.
    - Steh auf. Wir wollen dir keinen Schaden zufügen. -Fassungslos starrte sie den Schatten an, der vor ihr aufragte in seiner matten Schwärze, die nichts reflektierte, keine Konturen betonte.
    Keinen Schaden zufügen? Warum hatte man sie dann erst hierher entführt?
    -Wir benötigen deine Hilfe formten sich die nächsten Begriffe in ihr.
    Sie verstand nicht, wie das ging, und sie konnte nichts von alledem für sich allein erkennen. Die Gesamtheit der einzelnen Bilder ergab das, was der Schatten ihr mitteilen wollte.
    »Meine Hilfe?«, murmelte sie fassungslos. »Das… das glaube ich nicht! Wie soll ich euch helfen? Lass mich frei, du Ungeheuer! Ich will zurück, weg von hier!«
    »Später«, zischelte der Spinnenmann. Und dann wieder auf gedanklicher Ebene: - Später lassen wir dich frei, wenn es gelungen ist. Nun begib dich auf den Untersuchungstisch. Sandy erblasste.
    Untersuchungstisch! Sie hatte es geahnt. Diesé unheimlichen Bestien hatten sie entführt, um sie zu untersuchen, um Experimente mit ihr durchzuführen. Wie im Film. Aber sie war doch nicht in einem Film, sie befand sich in der Wirklichkeit!
    »Mach!«, befahl der Spinnenmann. »Rasch!«
    Sie schüttelte nur den Kopf, krümmte sich noch mehr auf dem Boden zusammen. Sie schloss die Augen. Nichts mehr sehen, nichts mehr hören, nichts mehr…
    Aber ihre Vogel-Strauß-Politik funktionierte nicht. Der Schatten bückte sich nach ihr, bekam sie zu fassen und riss sie hoch. Im Moment des Körperkontakts sah sie ihn auch wieder als Spinnenmann, sah jetzt die zusätzlichen Armpaare. Sie schrie gellend auf.
    Der Spinnenmann stieß sie gegen die Liege. Sie konnte nur mit Mühe verhindern, dass sie rücklings daraufkippte. Da war der Unheimliche vor ihr schon wieder zum Schatten geworden.
    Wenigstens bot er so einen erträglicheren Anblick als im ungetarnten Zustand!
    »Hinlegen!«, fauchte er.
    »Nein«, stieß sie hervor. Mit den Händen versuchte sie, ihre Blößen zu bedecken. Wie unsinnig , dachte sie. Er hat doch längst alles von mir gesehen!
    Aber wie mochte er es gesehen haben mit seinen zahlreichen Spinnenaugen? Menschen brauchten zwei Augen, um räumlich sehen zu können. Wie sahen Spinnen?
    Nein, sie wollte es gar nicht wissen.
    Er näherte sich ihr wieder.
    - Niemand will dir Schaden zufügen wiederholte er. - Wir wollen nur, dass du uns hilfst! -Aber wie sollte das gehen?
    - Wir brauchen etwas von dir, um menschlicher zu werden. Wir müssen menschlicher werden, um überleben zu können. Auf Dauer. Auf lange Sicht. Als Volk. Nicht nur von heute bis morgen. Von heute bis ans Ende der Zeit. - Sie verstand nicht, was er ihr damit sagen wollte. Sie verstand überhaupt nichts, außer^ dass sie eine nackte Gefangene in einem Versuchslabor war. Einem Labor, in dem es nur eine Liege gab.
    »Nein«, flüsterte sie. »Ich will nicht. Ich will das nicht!« Sie schrie. »Ich will hier raus!«
    »Hinlegen!«, zischte der Schatten wieder.
    Sie tat es nicht. Sie hatte Angst vor dem, was dann geschah. Dabei wusste sie immer noch nicht, was dieser Spinnenmann von ihr wollte.
    Er stand jetzt direkt vor ihr und versetzte ihr einen Stoß. Jetzt kippte sie doch auf die Liege. Der Schatten beugte sich über sie und zerrte sie zurecht, noch ehe sie sich dagegen wehren konnte. - Umdrehen! verlangte er dann.
    Sie richtete sich wieder halb auf, schlug nach ihm. Ihre Fäuste drangen durch den Schattenschirm, und wieder sah sie den Unheimlichen als Spinnenmann. Er packte sie und drehte sie auf der Liege herum, dass sie auf dem Bauch lag. Etwas klickte. Aus der Liege schnellten Spangen hervor und schlossen sich um ihre Hand- und Fußgelenke.
    Sandy schrie.
    Den Spinnenmann interessierte das nicht, auch nicht, dass sie sich aufzubäumen versuchte. Sie zerrte an ihren Fesseln, bekam die aber nicht los.
    »Aufhören!«, schrie sie. »Sofort aufhören! Ich will nicht…«
    Sie sah, wie ringsum graue Kästen aus dem Boden emporfuhren. Sie klappten auf und zeigten Instrumente, kleine Teile und Greif arme.
    Da verlor sie endlich das Bewusstsein…
    ***
    »Tot…«, wiederholte Ted Ewigk.
    Es klang wie ein Echo von ganz weit her,

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