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0845 - In der Gewalt der Shariden

0845 - In der Gewalt der Shariden

Titel: 0845 - In der Gewalt der Shariden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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sonst wird es noch mehr Opfer geben. Noch viel mehr Opfer. Dann werden viele sterben - so wie sie!«
    »Nein«, schrie Zamorra, der den Sinn der letzten Worte sofort erkannte.
    Es war bereits zu spät. Sandra Berg erschlaffte im Griff des Dämons. Ihre Pupillen erweiterten sich ins Unendliche, der Kopf fiel schlaff auf die Brust.
    »Das war ein Fehler«, spuckte Zamorra aus, rief das Amulett in seine Hand und richtete es auf Sharigk. Er musste nur noch die eingravierten Runen aktivieren, damit aus Merlins Stern Blitze jagten, die den schwachen Dämon Sharigk vernichten würden.
    »Halt ein!«, forderte der Schleimdämon. »Wenn du mich angreifst, wird auch euer Begleiter sterben.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich bin nicht alleine gekommen«, höhnte die widerliche Gestalt. »Und ich bin auch nicht Sharigk. Er befindet sich draußen im Gang.«
    Der Dämon zog seine Tentakel zurück, die Getötete fiel auf den Boden und blieb in verkrümmter Haltung liegen. Ihr Genick war gebrochen.
    Nicole wirbelte herum und eilte aus dem Zimmer. »Es stimmt«, lautete ihre niederschmetternde Erkenntnis. »Manner ist in der Gewalt einer weiteren Bestie, die unserem Freund hier zum Verwechseln ähnlich sieht.«
    »Zurück ins Zimmer«, befahl der Schleimdämon.
    Nicole gehorchte sofort. Es war schrecklich genug, dass sie Sandra Berg nicht hatten retten können - der Journalist Andreas Manner durfte nicht dasselbe Schicksal erleiden.
    Den Dämonenjägern waren immer noch die Hände gebunden. Sie mussten auf das schreckliche Spiel der Schleimigen eingehen.
    »Wie viele von euch gibt es?«, fragte Zamorra.
    Sid Amos antwortete anstelle des Dämons. »Zu ihren besten Zeiten bildeten sie eine mittelgroße Sippe. Heute dürfte nur noch eine Hand voll von ihnen übrig sein.«
    Ein Tentakel fuhr mit schmatzendem Geräusch aus dem Leib und wies auf den ehemaligen Höllenfürsten. Unter dem Leib der Toten schob sich eine biegsame Extremität zurück. »Was geht es dich an, Verräter? Unsere große Zeit steht unmittelbar bevor! Bald wird in der ganzen Hölle wieder von uns die Rede sein! Ganz anders als von dir, du jämmerlicher Hund!«
    »Kaum jemand kennt heute noch euren Namen.« Amos verzog spöttisch das Gesicht. »Wie war er doch gleich? Shariken?«
    Ein grässliches Blubbern ertönte. »Shariden, und das weißt du ganz genau!«
    »Zu eurer Großzeit kannte man euch, fürwahr! Doch heute…« Amos lachte -und wirbelte herum. Er murmelte einen Zauberspruch und drehte sich blitzschnell dreimal um die eigene Achse.
    Im nächsten Augenblick war er verschwunden.
    Der Schleimdämon brüllte wütend auf.
    Amos hatte sich mit der ihm eigenen Art der Teleportation abgesetzt. Doch er rematerialisierte nicht weit entfernt.
    Von draußen ertönte ein mörderischer Schrei. Hatte Amos dort eingegriffen?
    Zamorra nutzte die Gelegenheit und attackierte den Shariden. Merlins Stern griff an! Silberblitze schossen aus der Scheibe, schmetterten in den Leib des Dämons.
    Die Kreatur zerplatzte.
    Schleimfäden verteilten sich explosionsartig im Raum, klatschten gegen Wände und rannen zäh herab. Auch die beiden Dämonenjäger bekamen etwas ab. Schauer des Ekels überliefen Zamorra, als er sich einen Batzen aus dem Gesicht wischte.
    Es blieb keine Zeit! Er musste nach draußen, dem Journalisten beistehen!
    »Alles geklärt«, begrüßte ihn Sid Amos lässig.
    An der Wand stand zitternd der Journalist. Auf dem Boden verteilten sich Sharigks Reste - schmierige Pfützen. Gerade als Zamorra hinsah, zerfloss eines der roten Augen zu Schleim…
    ***
    »Ich schätze, hier werden wir nicht mehr viel erfahren.« Amos zuckte mit den Schultern.
    »Da drin ist eben ein Mensch gestorben!«, brauste Nicole auf. »Und du hast nichts weiter als eine spöttische Bemerkung übrig?«
    »Sandra Bergs Tod mag bedauerlich sein, aber er ist nicht mehr zu ändern. Der Sharide hat sie umgebracht. Ende der Geschichte. Ich empfinde nun einmal nicht dasselbe menschliche Mitleid wie ihr. Ich habe andere Schwächen.«
    »Eine so gefühllose Äußerung kann auch nur von dir kommen.« Nicole schüttelte den Kopf. »Typisch Ex-Teufel!«
    »Ich habe dem Journalisten das Leben gerettet«, meinte Amos kühl. »Ist das auch ›typisch Ex-Teufel‹?«
    »Warum hast du es getan?«, fragte Nicole.
    »Der Schleimling dort drin hat mich beleidigt. Das höre ich gar nicht gern. Außerdem wird Kelvo erfahren, dass wir seine Diéner vernichtet haben. Das wird ihm Antwort genug sein auf seine Botschaft.

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