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0845 - In der Gewalt der Shariden

0845 - In der Gewalt der Shariden

Titel: 0845 - In der Gewalt der Shariden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Ob er ernsthaft geglaubt hat, ihr würdet euch zurückziehen?«
    Daran zweifelte Zamorra ebenfalls. »Ich denke, er wollte uns lediglich ver spotten. Zeigen, wie machtlos wir gegen ihn sind.«
    »Der Tod seiner Diener wird ihm aufzeigen, dass er uns nicht unterschätzen darf«, erwiderte der ehemalige Höllenfürst, »obwohl ihm das ohnehin klar sein dürfte.«
    Manner lehnte immer noch totenbleich an der Wand. »Was… war das für ein Ding? Und wie haben Sie mich gerettet? Wo kamen Sie plötzlich her, Dios?«
    »Man nennt es Teleportation. Aber für Sie wird es das Beste sein, wenn Sie das Ganze vergessen.« Sid Amos deutete auf die Ausgangstür. »Verschwinden Sie von hier, Manner, und denken Sie nicht mal drüber nach, einen Artikel über diese Ereignisse zu schreiben. Das würde ihnen ohnehin niemand glauben.«
    »Aber… was…«
    »Hauen Sie ab, Manner! Wir kümmern uns um alles Weitere.«
    »Die Polizei muss…«
    »Das erledigen wir«, versicherte der ehemalige Höllenfürst. »Seien Sie froh, dass Sie noch leben.«
    Plötzlich nickte der Journalist hastig, eilte zur Tür und rannte davon, als seien tausend Teufel hinter ihm her.
    »Die Polizei ist wirklich ein Problem«, meinte Zamorra. »Sandra Berg ist tot, und wir haben eine Menge Spuren hinterlassen. Auch die Überreste der Dämonen werden für Furore sorgen.«
    »Ich werde den Tatort magisch säubern«, versicherte Amos. »Nichts wird auf euch hinweisen. Wir sollten von hier verschwinden. Kelvo befindet sich nicht mehr in Deutschland. Wir haben hier nichts mehr verloren.«
    »Glaubst du, es stimmt, dass Kelvo Sandra Berg nur entkommen ließ, damit wir hierherkommen?«, fragte Nicole.
    Zamorra nickte. »Zuzutrauen wäre es ihm. Und wir haben genauso gehandelt, wie er es geplant hat. Kein gutes Gefühl, eine Marionette zu sein mit Kelvo als Puppenspieler.«
    »Wenn wir das akzeptieren, dann steht noch etwas anderes fest.« Nicole atmete tief durch. »Der Dämon hat behauptet, Kelvo habe viele Spuren gelegt.«
    »Das sagte ich euch bereits«, rief Amos.
    »Aber Sharigk und sein höllischer Bruder erwarteten uns gerade hier und nicht an den anderen Orten, wo immer es auch sein mag. Das heißt, Kelvo beobachtet uns irgendwie. Vielleicht benutzt er dazu den Spiegel des Vassago, vielleicht hat er andere Möglichkeiten. Jedenfalls ist er über jeden unserer Schritte informiert.«
    Zamorra verschränkte die Arme vor der Brust. »Kein schöner Gedanke. Das bereitet mir Magenschmerzen.«
    Er sah Amos an. »Was weißt du über diese Shariden?«
    »Wie gesagt, vor Jahrtausenden existierte eine stattliche Anzahl von ihnen. Sie sind eine Dienerrasse Kelvos - es heißt, er habe sie einst erschaffen.«
    »Also verfügt er noch über einige dieser Dienerkreaturen?«
    »Zweifellos. Als ich vorhin sagte, es gäbe nur noch eine Handvoll von ihnen, habe ich bewusst ein wenig untertrieben. Vor langer Zeit gerieten sie in Verruf, und ihre gesamte Rasse galt als vogelfrei - jeder Dämon konnte seinen Zorn an ihnen abreagieren. Das hat ihre Anzahl stark dezimiert, aber es ist gut möglich, dass noch Dutzende von ihnen existieren. Mir will die Andeutung nicht gefallen, dass ihre große Zeit angeblich unmittelbar bevorsteht. Das klingt so, als käme da noch einiges auf uns zu.«
    ***
    Irgendwo in den Schwefelklüften
    Sharita, eine der wenigen noch existierenden weiblichen Shariden, spuckte vor Schreck und Entsetzen einen Schleimbatzen aus. Träge rann er an der bizarr zerklüfteten Felswand herab, floss über die Kante und fiel sich unablässig drehend in die unendliche Tiefe.
    Acht ihrer elf Augen verfolgten den Fall, bis das Sekret nicht mehr zu sehen war. Dann wandte sie sich von dem widernatürlichen Abgrund ab und stapfte zu den anderen.
    Das aufgeregte Gemurmel zeigte ihr, dass sich ihre Artgenossen in heller Aufregung befanden. Wie hätte es auch anders sein können? Selbstverständlich hatten sie es ebenfalls empfunden. Wenn ein Sharide starb, litten alle anderen mit, denn der Moment des Todes pflanzte sich durch den kollektiven Teil ih res Bewusstseins fort. Der Aufschrei des Sterbenden gellte in all ihren Gehirnen.
    »Sharigk und Sharimagk sind vernichtet worden«, dröhnte Sharishars Stimme. »Das bedeutet, dass ab sofort ich euer Vorsteher bin.«
    Niemand widersprach. Die Hierarchie war klar geregelt. Kelvo, ihr Schöpfer und Meister, dem sie ewig dienten, weil sie ihm ihr Dasein verdankten, hatte kluge Vorsorge getroffen. Konkurrenzdenken oder gar Kämpfe um die

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